Oh mein Gott, es ist am Leben!: Commodore OS Vision Beta

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Commodore Logo 150x150Leo Nigro, Chief Technology Officer bei Commodore USA hat eine öffentliche Beta-Version von Commodore OS Vision zur Verfügung gestellt. Sie lesen schon richtig und sind nicht 30 Jahre in die Vergangenheit gereist. Allerdings handelt es sich bei Commodore OS Vision um ein auf Linux Mint basierendes Betriebssystem, dass für Commodore-Enthusiasten entwickelt wurde. Es soll auf Commodora-Hardware wie den neuen Commodore 64, der VIC-Serie und der kommenden Amiga-Reihe vorinstalliert ausgeliefert werden. Außerdem wird es nur eine 64-Bit-Ausgabe geben.

Es handelt sich also um eine Linux-Distribution, die aber zugegeben schon sehr cool aussieht. Das Betriebssystem ist reichlich gefüllt mit populärer Software aus dem Open-Source-Bereich. Ein Überblick mit den wichtigsten Programmen. Im Prizip ist fast alles dabei, was Rang und Namen hat.

E-Mail und Chat

Dafür dienen die Programme Pidging, das mit Yahoo, Google Talk, MSN, AIM, ICQ, Jabber und vielen anderen umgehen kann. Als E-Mail-Client dient Evolution, der bekanntlich auch ein Adressbuch und eine Kalenderfunktion mit sich bringt. Ebenso mit an Bord befindet sich Skype.

Fotos

Mittels Picasa 3 können Sie Fotos verwalten. Ebenso haben Sie die Möglichkeit, ihre Fotos auf populäre soziale Netzwerke wie Flickr, Facebook, Picasa und so weiter hochzuladen.

Büro-Anwendungen

Wie eigentlich nicht anders zu erwarten war, ist LibreOffice die Büro-Softwaresammlung der Wahl. Bekanntlich ist LibreOffice zum Großteil kompatibel mit Microsoft Office. Mit GnuCash haben Sie Ihre Finanzen im Griff.

Internet-Applikationen

Als Browser sind sowohl Mozilla Firefox als auch Google Chromium an Bord. Diverse Erweiterungen sollen das brausen durchs Internet ebenfalls angenehmer machen. Als FTP- und SSH-Client dient FileZilla. Für die Downloader ist qBittorrent vorinstalliert. Fernzugriffe erledigen Sie mit einem Terminal Server Client und via Google Earth können Sie die Erde erforschen.

Musik und Videos

Mit Rythmbox können Sie Musik herunterladen, kaufen und abspielen. Die Software erlaubt zusätzlich direkten Zugriff auf Last.fm. Ebenso können Sie Videos von YouTube, BBC und anderen streamen. Mit SMPlayer und VLC können Sie praktisch jedes vorhandene Video-Format abspielen. Ebenfalls mit von der Partie ist das Media-Center XMBC. Commodore OS Vision bietet die Möglichkeit, XMBC direkt zu starten, um das Leben im Wohnzimmer angenehmer zu machen.

Grafik

Gimp, Inkscape, Scribus und Blender braucht man Open-Source-Kennern nicht vorstellen. Sie befinden sich ebenfalls auf dem Installations-Medium. Ebenso mit dabei ist ein Klon von Amiga Deluxe Paint – GrafX2. Mit Sweet Home 3D können Sie sich als Innenarchitekt vergnügen, Ihr Traumhaus erschaffen und dieses in 3D begutachten.

Filme und Musik machen

Mit OpenShot steht ein leistungsstarker, einfach zu benutzender Video-Editor zur Verfügung. Sie können Ihre Filme sogar direkt zu YouTube oder Vimeo hochladen. Als Alternative können Profis auf Cinelerra-cv zurückgreifen.

Mittels Linux MultiMedia Studio (LMMS) können Sie Melodien und Beats kreieren. Sie können sogar ein MIDI-Keyboard für eingaben benutzen. Auch an Bord befindet sich die Hydrogen Drum Machine.

Audacity ist ein Sound-Editor und -Aufnahmesoftware, das mit vielen bekannten Dateiformaten umgehen kann. Ebenso ist Software vorhanden, mit denen Sie diverse bekannte Sound-Formate umwandeln können. Ardour, eine Multikanal digitale Audio Workstation, ist auch vorhanden.

Spiele, Wine und VirtualBox

Der C64 war wohl eine der bekanntesten Spiele-Maschinen, die es je gegeben hat. Auch in Commodora OS Vision befinden sich viele Open-Source-Spiele aus den Bereichen Action, Arcade, First Person Shooter, Plattform, Rennen, Simulation, Sport, Strategie und so weiter. Es sind sogar einige freie 2D- und 3D-Windows-Spiele an Bord.

Via Wine ist es möglich, diverse Windows-Software unter Linux laufen zu lassen. Mittels VirtualBox können Sie weitere Betriebssysteme, wie zum Beispiel Microsoft Windows, in einer virtualisierten Umgebung installieren.

Für die Programmierer

Es sind bereits einige Entwicklungs-Umgebungen integriert. Dazu gehören BASIC, Java, C/C++, PHP, Perl, VB.NET, C#, Python und HTML. Ebenso ist eine Reihe an Web-Techologien und Framworks verfügbar. Hierzu will man in Kürze noch mehr Details veröffentlichen.

Das Software Center und integrierte Tutorials

Installiert ist Commodore OS Vision sowieso schon ungefähr acht GByte groß. Mittels Software-Manager, den Ubuntu- oder Mint-Anwender kennen sollten, haben Sie Zugriff auf haufenweise weiterer Programme.

Commodore OS Vision hat eine Tutorial-Sektion, die vor allen Dingen Anfängern unter die Arme greifen soll. Es befinden sich Dokumentationen und auch Videos an Bord. Weitere Informationen möchten die Entwickler auch im Community-Forum ausgeben.

Das Retro-Gefühl

Die Entwickler wollen natürlich Commodore-Enthusiasten ansprechen. Aus diesem Grund sind einige klassische Commodore-Produkte enthalten. Mit MilkyTracker können Sie Musik im Format MOD komponieren. GrafX2 habe ich bereits erwähnt. Der Dateimanager Dopus-like-2-pane lässt an Amiga-Zeiten erinnern. Ebenso ist ein IRC-Client (Internet Relay Chat) im Retro-Stil enthalten. Man hat sogar an eine integrierte Ram Disk gedacht.

Ebenso mit von der Partie sind klassische 8-Bit, 16-Bit und 32-Bit-Emulatoren. Somit sollen Anwender PET-, VIC-20-, CBM-II-, C16-, C64-, C128- und Amiga-Software ohne großen Aufwand laufen lassen können. Commodore OS Vison bietet sogar die Möglichkeit, direkt in eine C64-Emulation mit dem READY-Prompt zu starten.

Ich will es sofort – wo?

Sie können ein Live-DVD-Abbild aus dem Download-Bereich der Projektseite via BitTorrent beziehen: Commodore OS Vision Beta 6 Disc 1 Base Install (3.77 GByte), Commodore OS Vision Beta 6 Disc 2 Commodore Extras (3.36 GByte)




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Ein Kommentar zu “Oh mein Gott, es ist am Leben!: Commodore OS Vision Beta”

  1. vnz says:

    Könnte mir mal wer sagen welches game das bei 1:30 ist? Sieht nach einem guten WipeOut Clone aus