Surfshark betreibt nun alle VPN-Server im RAM / Arbeitsspeicher
Ich habe Surfshark anfangs wegen seines Preises* mit Skepsis gesehen, aber der Anbieter wird irgendwie immer sympatischer. Der Anbieter hat nicht nur eine strikte Keine-Logs-Richtlinie, sondern ab sofort ist die gesamte Server-Infrastruktur diskless. Anders gesagt laufen alle über 1700 Server von Surfshark nur noch im RAM.
Damit ist der VPN-Anbieter einer der wenigen in der Branche, bei dem alle Server nur noch im Arbeitsspeicher laufen. Bei jedem Neustart sind alle Daten gelöscht und es werden keine auf den jeweiligen Systemen gespeichert.
Surfshark – alle Server im RAM*
Warum ist das wichtig? VPN-Anbieter betreiben Server in vielen Ländern und dort können sich die Gesetze jederzeit ändern. Sollte der VPN Provider mit einem Gerichtsbeschluss zur Herausgabe der Daten gezwungen werden, kann er nur weitergeben, was er auch hat. Eine Keine-Logs-Richtlinie sorgt dafür, dass der Anbieter nichts speichert. Sollte ein Server aber beschlagnahmt werden, sind die Festplatten ein Schwachpunkt., selbst wenn Daten nur temporär dort abgelegt werden.
RAM ist bekanntlich flüchtig oder es ist zumindest sehr viel schwerer, dort Daten zu extrahieren.
Warum ich weiter oben den Preis erwähnt habe? Bei einem langfristigem Abo ist der Service wirklich günstig. Es ist einer der günstigsten Provider auf dem Markt, der meiner Meinung nach gleichzeitig vertrauenswürdig ist. Du musst auch nicht die Katze im Sack kaufen. Es gibt eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie. Du darfst alle Funktionen ohne Einschränkungen nutzen und wenn Dir der Service nicht zusagt, bittest Du beim Kundenservice um eine Rückerstattung.
Den Support erreichst Du übrigens via E-Mail oder Ticket. Schneller geht es über den 24/7 Live-Chat. Für den Preis muss man sich ernsthaft überlegen, ob die Wartung und der Einsatz eines eigenen VPN-Servers den Aufwand wert ist.
Auch die Security wird damit verbessert
Sollten sich Cyberkriminelle Zugriff auf die Systeme beschaffen, können sie außerdem Daten manipulieren, die auf den Massenspeichern hinterlegt sind. Man-in-the-Middle-Angriffe sind denkbar und so weiter.
Werden die Server in RAM betrieben und mit jedem Neustart sozusagen neu initialisierst, ist eine Manipulation zwar nicht unmöglich, aber weniger wahrscheinlich.
Surfshark bietet außerdem ein sogenanntes Warrant Canary, also einen Transparenzbericht. Dort würde hinterlegt, wenn es Anfragen von Behörden und dergleichen gibt. Der Hauptsitz des Unternehmen befindet sich übrigens auf den britischen Jungferninseln und damit außerhalb der Gerichtsbarkeit der sogenannten 5/9/14 Eyes entfernt.
Surfshark – unbegrenzt gleichzeitige Verbindungen
Eine der besten Eigenschaften von Surfshark ist, dass derzeit bei einem Abonnement unbegrenzt simultane Verbindungen erlaubt sind. Du kannst so viele Geräte wie Du willst mit dem VPN verbinden.
Bist Du ein Gadget-Fan oder hast eine große Familie, ist das keine schlechte Lösung. Der Anbieter hat nicht gesagt, wie lange das Angebot mit den unbegrenzten Verbindungen gilt. Der VPN Provider ist relativ neu auf dem Markt und will Kunden gewinnen. Ab einem gewissen Kundenstamm könnte sich das Angebot allerdings ändern – das ist aber reine Spekulation.
Natürlich ist auch die Bandbreite bei Surfshark unbegrenzt und deswegen ist es eine gute Option für Streaming oder wenn Du Geoblocking umgehen willst. Mit Surfshark kannst Du auf jeden Fall Netflix, BBC iPlayer und Amazon Prime Video entsperren. Auch Zattoo Schweiz konnte ich erfolgreich damit schauen und aus dem Ausland die deutschen Mediatheken entsperren.
Der Anbieter erlaubt P2P-Verbindungen, File Sharing und Torrent-Downloads. Torrents müssen nicht unbedingt illegal sein. Nur weil Du ein VPN einsetzt, macht das den Download von urheberrechtlich geschützten Inhalte nicht legal. Für Deine Aktionen bist Du selbst verantwortlich, aber der Anbieter legt Dir keine Steine in den Weg.
CleanWeb und Schutz vor Datenlecks
Der eingebaute Adblocker von Surfshark nennt sich CleanWeb. Befindest Du Dich im eigenen Heim-Netzwerk, kannst Du ein System wie zum Beispiel Pi-hole einsetzen, um lästige Werbung zu unterbinden. Sobald Du Dich aber aus dem Haus begibst, ist dieser Schutz nicht mehr vorhanden.
In so einem Fall lohnt es sich, CleanWeb zu aktivieren. Die Funktion blockiert nicht nur Werbung, sondern schützt auch vor Malware und so weiter.
Was Du beachten solltest: Manche Websites und Services reagieren allergisch auf Adblocker. Es könnte sein, dass sie nicht angemessen funktionieren. Deswegen ist CleanWeb per Standard nicht aktiviert. Solltest Du die Funktion anschalten, behalte das einfach im Hinterkopf.
Es gibt auch Services und Websites für die Du eine lokale IP-Adresse brauchst. Online-Banking ist ein Bereich, der mitunter sensibel auf Länder-Hopping reagiert. Die Split-Tunneling-Funktion von Surfshark schafft hier Abhilfe. Du kannst bestimmte Apps aus dem VPN ausnehmen. Der Traffic dieser Apps läuft dann nicht durch das VPN.
Wie jedes seriöse VPN schützt auch Surfshark vor Daten- und DNS-Lecks. Das sollte man auch so erwarten. Der Anbieter stellt einen sogenannten Kill Switch oder Notausschalter zur Verfügung. Aktivierst Du ihn, wird Deine Verbindung zum Internet sofort getrennt, wenn Du nicht mehr mit dem VPN verbunden bist. Das ist mitunter in fremden WLANs oder bei kostenlosen Hotspots eine wünschenswerte Funktion.
Für noch besseren Datenschutz sorgt eine MultiHop-Funktion. Deine Daten werden durch mehrere Server geleitet, wodurch Dein digitaler Fußabdruck besser verschleiert wird. 100-prozentigen Schutz gibt es nirgends, aber wir versuchen, den neugierigen Augen so viele Steine wie möglich in den Weg zu legen.
Mit Surfshark Zensur umgehen
Der Service hat einen NoBorders-Modus. Das ist ein Tarnmodus, mit dem Du Zensur und VPN-Sperren umgehen kannst. In den meisten Ländern sind VPNs legal, aber viele Länder zensieren auch – selbst in Europa. Ob ein VPN in Deinem Land legal ist, recherchierst Du am besten selbst. In einigen Ländern sind VPNs an sich legal, aber der Zugriff darauf wird gesperrt.
Reist Du in ein fremdes Land mit VPN-Sperren, solltest Du Dir am besten vorher ein Virtual Private Network holen und installieren. Berichten zufolge funktioniert Surfshark im Mittleren Osten, in Russland, in der Türkei und in Ägypten. Letzteres kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Weiterhin ist der VPN-Service in der Lage, die Great Firewall of China (Projekt goldener Schild) umgehen zu können.
Klasse Android-Client von Surfshark
Der Android-Client von Surfshark gefällt mir sehr gut. Er ist auch auf Android-TV-Geräten sehr benutzerfreundlich. Der Android-Client von NordVPN ist auch nicht schlecht, aber eine Bedienung unter Android-TV ist derzeit nicht optimal.
Suchst Du ein VPN für Android-TV, würde ich mich derzeit eher für Surfshark entscheiden. NordVPN will hier nachbessern, ist aber bisher nicht passiert.
Es gibt auch Clients für Windows und macOS sowie iOS. Auf den Kommandozeilen-Client für Linux möchte ich separat eingehen, da die Sachlage hier etwas komplexer ist.
Der Linux Client und kein WireGuard
Den Linux-Client von NordVPN (günstig und schnell!)* finde ich besser, muss ich ehrlich zugeben. Er hat nicht nur mehr Funktionen, sondern bietet neben dem VPN-Protokoll OpenVPN auch das neue Protokoll WireGuard als Option an.
WireGuard gibt es bei Surfshark noch nicht, dafür IKEv2/IPsec und OpenVPN. Das gilt aber nur für die grafischen Clients. Der Kommandozeilen-Client von Linux ist nur mit OpenVPN ausgestattet.
Hinzu kommt, dass es derzeit nur einen Linux-Client für 64-Bit-Systeme .deb gibt. NordVPN ist zum Beispiel auch für Raspberry Pi verfügbar.
Natürlich kannst Du ein anderes Linux-System mit den zur Verfügung gestellten ovpn-Dateien manuell konfigurieren, aber ein Client ist meist bequemer, vor allen Dingen, wenn Du Server schnell wechseln möchtest. Damit ist natürlich auch eine Nutzung mit dem Raspberry Pi möglich.
Linux-Anwender könnten aber auch die Erweiterungen für Firefox und Chrome oder Chromium-basierte Browser wie Vivaldi und Brave nutzen. Damit kannst Du ebenfalls schnelle Server-Wechsel durchführen. Allerdings ist dann nur der Traffic geschützt, der durch den Browser läuft.
Ein Einsatz auf einem VPN-Router ist erlaubt, auch wenn das durch die unbegrenzt simultanen Verbindungen weniger relevant ist. Es ist allerdings schon interessant, wenn Du Geräte mit dem Virtual Private Network verbinden möchtest, für die es keinen Client gibt. Ein Chromecast ist an dieser Stelle ein Beispiel.
Ist Surfshark gut?
Wie gesagt, finde ich den Service sympathisch. Suchst Du in erster Linie ein VPN für Linux oder den Raspberry Pi, würde ich vielleicht eine andere Option in Erwägung ziehen. Macht Dir eine manuelle Konfiguration nichts aus, dann ist Surfshark aber auch für alle Linux-Systeme eine gute Option.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auf jeden Fall Klasse, vor allen Dingen, wenn man die unbegrenzten gleichzeitigen Verbindungen in Betracht zieht. Für Android, Windows, macOS und iOS sowie Firefox und Chrome ist es auf jeden Fall ein attraktives Angebot.
Der Anbieter ist top und auf dem besten Weg, zu einem der großen Anbieter in dem Bereich zu werden – wenn er nicht schon dazugehört. Dass Surfshark alle Server nun im RAM betreibt, ist auf jeden Fall alles andere als ein Nachteil. Es macht den Anbieter noch attraktiver und untermauert, dass der Anbieter Deine Online-Privatsphäre und Deine Daten schützen will.
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