In der letzten Woche: Linux bei Porno-Fans hoch im Kurs und KillDisk für Linux entdeckt – digiKam 5.4.0 kann wider Video

6 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Da ich letzte Woche beim Kamelrennen des Jahres im Süd-Sinai war (saukalt war das) und so noch ein paar Dinge erledigen musste, gibt es einen Schnelldurchlauf. Es gibt unschöne Sachen wie KillDisk für Linux und Angenehmes wie zum Beispiel Video-Unterstützung bei digiKam 5.4.0. Fangen wir an dieser Stelle mit einer Statistik an.

Linux bei drei Prozent Marktanteil

Diese Statistik ist ein eher heikles Thema. Eigentlich gibt NetMarketShare.com an, dass Linux einen Marktanteil von 2,21 Prozent auf dem Desktop hat. Bei PornHub ist das allerdings anders. Dort ist Linux mit drei Prozent Marktanteil vertreten und steht damit im Gegensatz zum Vorjahr 14 Prozent besser da. Aber auch sonst unterscheidet sich die Statistik von der üblichen. Windows bringt es lediglich auf 80 Prozent und die Macs auf stolze 14 Prozent. Das ist ungewöhnlich hoch, beziehungsweise niedrig.

Linux mit drei Prozent Marktanteil

Linux mit drei Prozent Marktanteil

Deutschland ist seit 2013 erstmals nicht unter den Top Fünf zu finden, sondern reiht sich auf dem siebten Platz ein. Die USA führen die Liste unangefochten mit 40 Prozent an. Auf den Plätzen sind Großbritannien und Kanada. Das ist erstaunlich, denn die haben ja nur 36 Millionen Einwohner und werden eigentlich ganz vernünftig regiert. Sehr witzig finde ich, dass es während der Tatort-Folge Schutzlos zu Einbrüchen beim Traffic um 17 Prozent kam. Europaweit sank der Traffic während des Finales des Eurovision Song Contest um elf Prozent. 22 Prozent sank der Traffic aus Europa während des finales der Europameisterschaft.

Nun könntest Du sagen, dass gewisse Statistiken auf gewissen Websites einfach unterschiedlich sind und wen interessiert es, was auf einem Auftritt so passiert. Das ist natürlich richtig. Allerdings gehört PornHub laut Alexa zu den Top-100-Websites weltweit. Welche Rückschlüsse Du aus diesem Fakt und aus der Statistik ziehst, bleibt komplett Dir überlassen. Den Jahresbericht gibt es auf jeden Fall hier. Der Link ist sicher. Dort werden ganz nüchtern mit reinem Text Fakten gedroschen. Frauen machen übrigens 26 Prozent der Besucherstatistik aus. Welche Betriebssysteme sie benutzen, steht da allerdings nicht. Suchbegriffe mit 360 werden ebenfalls immer beliebter. Wird sind also auf dem besten Weg in die Matrix.

Übrigens sieht auch w3counter.com beim Besucheranteil Linux auf Rang 10 mit 3,80 Prozent Marktanteil. Das sind durchaus alles positive Zahlen, auch wenn sie klein sind.

Steam-Umfrage für Dezember 2016

Weil wir schon bei den Statistiken sind, wollen wir die Steam-Umfrage aus dem Dezember 2016 nicht unterschlagen. Linux dümpelt weiter bei 0,80 Prozent vor sich hin. Wie aber vor kurzer Zeit bestätigt wurde, beeinflusst die Linux-Kuschelei von Steam Windows und Microsoft. Als die Zombies unter Linux schneller waren, war Microsoft klar, dass sie die Entwicklung nicht schleifen lassen dürfen. In der Umfrage ist außerdem SteamOS nicht enthalten. So weit ich weiß, gibt es im Big Picture Mode weiterhin keine Umfrage. Es ist allerdings still um die Steam Machines geworden und man kann nur rätseln, um wie viel die Statistik nach oben gehen würde. Ich rechne mit eher wenig, wenn ich ehrlich bin.

Linux bei 0,80 Prozent im Dezember 2016

Linux bei 0,80 Prozent im Dezember 2016

Ubuntu hat bei den Zockern in Sachen Steam eindeutig die Nase vorne. Wobei Other mit 44,10 Prozent schon erahnen lässt, wie mannigfaltig das Linux-Universum ist.

Ubuntu hat die Nase vorne

Ubuntu hat die Nase vorne

Linux wird bei Valve aber weiterhin sehr ernst genommen. Das zeigt auch die neueste Beta-Version des Steam Clients. Neben vielen Verbesserungen für Linux wurde auch die Unterstützung für diverse Controller verbessert.

Auch diese Zahl sieht eher gering aus. Nun solltet Du aber wissen, dass Steam 125 Millionen aktive Konten hat. 0,80 Prozent sind eine Million Linux-Zocker und das ist doch ganz ordentlich.

Linux-Variante von KillDisk Ransomware entdeckt

Die schlechte Nachricht ist, dass es nun auch eine Linux-Version von KillDisk Ransomware gibt. Laut den Entdeckern sind die Windows- und Linux-Variante von KillDisk komplett unterschiedlich. Das größte Problem an der Linux-Version ist, dass der Schlüssel nirgends auf der Festplatte gespeichert wird. Das ist natürlich doof, denn ohne diese kann ich meine Daten nicht wieder entschlüsseln.

Die gute Nachricht ist, dass die Experten von ESET eine Schwachstelle in der Linux-Variante von KillDisk entdeckt haben. Dadurch können sie die verschlüsselten Dateien wiederherstellen. Das ist laut eigenen Angaben aber nicht trivial. In der Windows-Version ist diese Schwachstelle nicht enthalten. Weiterhin kann es gut sein, dass die Entwickler der Ransomware diese Schwachstelle in künftigen Versionen ausbügeln. Deswegen: Backup, Backup, Backup!

KillDisk Ransomware verschlüsselt Deine Daten und erpresst Dich (Quelle: welivesecurity.com)

KillDisk Ransomware verschlüsselt Deine Daten und erpresst Dich (Quelle: welivesecurity.com)

Wie Du siehst startet das System nicht mehr, nachdem KillDisk gewütet hat. Die Ransomware fordert Dich auf, 222 BitCoins zu zahlen. Das sind derzeit über 200.00 Euro. Ein privater Anwender wird das kaum bezahlen. Außerdem gibt es wohl auch keine effiziente Möglichkeit zur Entschlüsselung. Somit trifft der Begriff Ransomware bei KillDisk nur teilweise zu.

Die Experten warnen sogar davor, sich erpressen zu lassen und zu bezahlen. Es gibt nämlich keine Garantie, dass Du Deine Daten wiederbekommst. Ein Backup ist wesentlich günstiger und mit der richtigen Strategie läuft eine Sicherung von selbst. Du musst nur ab und zu kontrollieren, ob alles läuft. Für einen Freund habe ich zum Beispiel eine kleine Lösung gebastelt, bei der das Backup mit rsync läuft, nachdem er eine externe USB-Festplatte einsteckt. Das funktioniert seit etlichen Jahren.

Es gibt auf der Website der Entwickler auch noch eine technische Analyse, die recht interessant ist. 

Ubuntu GNOME 17.04 mit GNOME 3.22 Stack

Die GNOME-Variante von Ubuntu 17.04 Zesty Zapus wird wohl den GNOME 3.22 Stack mit sich bringen. Es sieht aber wohl auch so aus, dass nicht alle Anwendungen von diesem Stack sein werden. Der Dateimanager Nautilus und der GNOME Terminal Emulator werden wohl aus dem Stack 3.20 sein.

Unterstützung für Snaps und Flatpak sind wohl per Standard enthalten. Weiterhin soll unter der Haube Kernel 4.9 ticken. Die Komponente oder GNOME-Shell-Eriweterung chrome-gnome-shell ist wohl ebenfalls vorinstalliert. Sie sorgt für die bessere Integration von Google Chrome mit dem Desktop.

Fedora 25 hat den Schritt gewagt, Wayland zum Standard zu machen. Ganz so mutig sind die Entwickler von Ubuntu GNOME 17.04 voraussichtlich nicht. Es wird eine experimentelle Wayland-Sitzung geben, aber sie ist nicht der Standard. So steht es zumindest in den momentan einsehbaren Veröffentlichungs-Hinsweisen. Wer sich an eine Entwickler-Version traut und mit Ecken und Kanten zurecht kommt, der kann sich ein Daily Image herunterladen.

digiKam 5.4.0 ist verfügbar

Ich verwende unter Linux Mint 18.1 digiKam 5 für die Verwaltung meiner Fotos. Bei der Installation musst Du etwas aufpassen und wenige Schritte manuell durchführen, sonst sieht das Programm nicht gut aus. Leider gelten diverse Komponente nicht als direkte Abhängigkeiten und das Programm läuft auch so, aber schöner ist es mit Breeze.

Ab sofort ist digiKam 5.4.0 verfügbar. Sehr schön an digiKam 5.4.0 ist, dass die Entwickler die Unterstützung für Video-Dateien komplett neu geschrieben haben. Bisher wurden bei meiner Installation über das PPA nur Fotos unterstützt. Ich habe es ausprobiert und Video-Dateien werden wieder mit einem Thumbnail angezeigt.

Wer Duplikate sucht, bekommt nun die Ähnlichkeit angezeigt. digiKam ist nun komplett auf das QtAV Framework für Fotos und Videos portiert. Es gibt noch einige weitere Verbesserungen beim Handbuch, der Suche und so weiter. Wer sich dafür interessiert, findet alle Neuerungen und Änderungen in der offiziellen Ankündigung. Ich für meinen Teil bin schon froh, dass sich Videos wieder vernünftig verwalten lassen. Das geht sicher nicht nur mir so.

digiKam 5.4.0 ist da

digiKam 5.4.0 ist da

Genau wie digiKam 5.3.0, das vor ungefähr einem Monat veröffentlicht wurde, gibt es auch digiKam 5.4.0 als universelles AppImage. Darin sind alle Abhängigkeiten enthalten und Du kannst es hier herunterladen. Ich habe es bereits erwähnt, dass ich unter Linux Mint 18.1 das PPA benutze. Das ist mir irgendwie lieber. Wer aber nur mal reinschnuppern möchte, für den ist das AppImage sicherlich besser.

Dell kündigt neue Rechner mit Linux an

In einem Blog-Beitrag hat ein Mitarbeiter von Dell neue Rechner mit Ubuntu vorgestellt. Genauer gesagt gibt es ein Notebook bereits und weitere Geräte sollen folgen. Ab sofort im Handel befindet sich das Notebook Dell Precision 3520. Es lässt sich wie folgt ausstatten:

  • Ubuntu 16.04 LTS ist vorinstalliert
  • 7. Generation an Intel Core und Intel Xeon Prozessoren
  • Bildschirm: 15.6” HD (1366×768), FHD (1920×1080) und FHD Touch
  • Bis zu 32 GByte Arbeitsspeicher / RAM und zwei TByte Storage
  • ECC Speicher, Thunderbolt 3 und NVIDIA-Grafikkarte

Das Gerät ist weltweit verfügbar. Wer sich dafür interessiert, findet hier weitere Informationen und kann das 3520 dort auch konfigurieren und bestellen. Das Dell Precision 3520 ist als Workstation ausgeschrieben und wird per Standard mit Windows 10 angeboten. Mit Ubuntu 16.04 LTS ist das Gerät allerdings 100 US-Dollar günstiger. Mir persönlich wäre es zu groß, da ich relativ viel unterwegs bin. Deswegen habe ich mir kürzlich ein Tuxedo InfinityBook 13″ bestellt und bin damit sehr zufrieden.

Dell Precision 3520 (Quelle: dell.com)

Dell Precision 3520 (Quelle: dell.com)

Es sollen noch weitere Geräte folgen, die auf dieser Seite vorgestellt werden. Darunter befindet sich das Dell Precision 7720 (17″), das bis zu 64 GByte RAM und vier TByte Storage haben kann. Das Gerät ist Ende April in den USA verfügbar. Wann und ob die Workstation weltweit erhältlich sein wird, steht da nicht. Anfang April kommt nach Zeitplan eine 27″-All-in-One-Workstation, die sich ebenfalls mit bis zu 64 GByte RAM ausstatten lässt. 

Kodi 18 hat einen Namen

Kodi 17 befindet sich in einem RC-Status und wird bald veröffentlicht, aber die Entwickler machen sich natürlich schon Gedanken über Kodi 18. Nun wurde zunächst einmal ein Codename beschlossen: Leia.

Normalerweise lässt das Team abstimmen und Leia war zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht unter den Top 10 zu finden. Allerdings passierte dann 2016 und neben vielen anderen Persönlichkeiten starb auch Carrie Fisher, die viele als Prinzessin Leia aus Star Wars kennen. Auf diese Weise möchte das Kodi-Team die rebellische Prinzessin ehren. Es kommt noch dazu, dass Star Wars am 25. Mai sein 40.-jähriges Jubiläum feiert.

Kodi 18 wird Leia heißen (Quelle: kodi.tv)

Kodi 18 wird Leia heißen (Quelle: kodi.tv)

Diese Woche ist ebenfalls ein dritter RC von Kodi 17 Krypton erschienen. Die Entwickler haben diverse Bugs ausgebessert und einige Verbesserungen eingepflegt. Großartige Neuerungen gibt es nicht mehr. Die sichtbarsten Neuerungen sind die neuen Themens Estuary und Estouchy sowie Chorus 2 für das WebUI.

Experimentelles ISO-Abbild mit KDE und Wayland

Jonathan Riddell hat ein neues ISO-Abbild mit KDE Plasma und Wayland zur Verfügung gestellt. Damit kannst Du schon mal testen, wie KDE und Wayland so kooperieren.

Es gibt sogar einen echten Grund, warum das ISO-Abbild ausgegeben wurde. Bald wird KDE 5.9 erscheinen. Die Entwickler evaluieren derzeit, ob sie für die Developer Unstable Edition von KDE Neon auf Wayland umsteigen sollen. Laut Riddell funktioniert das ISO-Abbild auch sehr gut mit VirtualBox.

Passend zum Thema ist, dass Plasma 5.8.4 and KDE Frameworks 5.8.0 ab sofort in Backports für Kubuntu 16.04 und 16.10 verfügbar sind. Die Ankündigung dazu findest Du hier. Dort gibt es auch Hinweise für die Installation über das entsprechende PPA.

Warrior-Tablet mit openSUSE interessiert niemanden

Ich hatte es ein bisschen aus den Augen verloren, weil mich das Warrior-Tablet mit openSUSE selbst nicht wirklich interessiert hat. Da bin ich wohl nicht der einzige gewesen. 100.000 US-Dollar wollte die Firma sammeln und es sind nicht einmal 7.000 zusammengekommen. Bei mir lage es aber mehr an der Firma, die hinter dem Projekt stand und nicht an openSUSE.

Das Warrior-Tablet ist gescheitert

Das Warrior-Tablet ist gescheitert

Pioneers ist gestartet: Raspberry Pi Foundation will lachen!

Mädchen und Jungen zwischen zwölf und 15 dürfen beim Pioneers-Projekt mitmachen. nun gibt es eine erste Aufgabe. Die Raspberry Pi Foundation möchte gerne lachen und weist darauf hin, dass es sich hier um keinen Witz handelt. Egal wie die Teilnehmer das anstellen. Es kann sich um einen Streich handeln, um eine clevere Idee oder was weiß ich. Es muss lustig sein. Allerdings müssen die Teilnehmer in Großbritannien ansässig sein. Ich freue mich trotzdem schon auf die Ergebnisse, auch wenn die Briten bekanntlich überhaupt keinen Sinn für Humor haben … 😉

Vivaldi Snapshot 1.7.721.3

Die neueste Snapshot-Version des Vivaldi-Browsers, 1.7.721.3, bringt Verbesserungen bei der Screenshot-Funktion mit sich. Genau genommen lässt sich der aufgenommene Bereich in die Zwischenablage kopieren.

Wine 2.0-rc4

Eine eher sehr langweilige Version ist der vierte Veröffentlichungs-Kandidat von Wine 2.0. Das Projekt befindet sich bekanntlich im Code Freeze und deswegen gibt es keine neue Funktionen. Die Entwickler haben lediglich Bugfixes einfließen lassen. Genau genommen wurden 28 Fehler ausgebessert.

Vierte Beta-Version von Lightworks 14.0.0 ist da

Wer einen professionellen Video-Editor für Linux sucht, der kann sich Lightworks ansehen. Vor kurzer Zeit ist eine vierte Beta-Version von Lightworks 14.0.0 erschienen – Revision 91222. Die Testversion gibt es für Linux, macOS und Windows. Wer die neueste Entwickler-Version installiert, sollte vorher nach Angaben der Entwickler dringend seinen Projekt-Ordner sicher. Weitere Informationen und Download-Links findest Du hier.

Gefallen Dir Wochenberichte dieser Art? Soll ich sie öfters machen? Mir macht das gerade irgendwie Spaß … 🙂




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6 Kommentare zu “In der letzten Woche: Linux bei Porno-Fans hoch im Kurs und KillDisk für Linux entdeckt – digiKam 5.4.0 kann wider Video”

  1. micha says:

    Hallo,

    ist bei Digikam die automatische Gesichtserkennung besser geworden?
    micha

  2. Alex says:

    Welchen Nachteil hat das App Image bei digikam? Ich spare mir doch das ganze herumgrfrickel bei der Installation?

    • jdo says:

      Für ein Update musst Du immer alles herunterladen und das AppImage bei 5.3 ist bei mir nicht so sauber gelaufen wie die Installation.

  3. tristank says:

    > Gefallen Dir Wochenberichte dieser Art? Soll ich sie öfters machen? Mir macht das gerade irgendwie Spaß …

    Ja, bitte.

  4. Alex says:

    Ja bitte - finde die Klasse!