Der angebissene Linux-Apfel: Pear Linux 5 – Sunsprite

3 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

PearOS Logo 150x150Recht viel verraten tun die Entwickler nicht zu Pear Linux 5. Es basiert auf Ubuntu 12.04 LTS “Precise Pangolin” und bringt eine Modifikation der GNOME Shell mit sich, die sich dann Pear Shell nennt. Was der Pear Appstore ist, wird man sich denken können (Software-Verwaltung). Außerdem versprechen die Entwickler diverse Verbesserungen und Optimierungen.

Logischerweise hat das Betriebssystem Zugriff auf die Ubuntu-Repositories und lässt sich mit Tausenden weiteren Applikationen ausstatten. Mit von der Partie sind Firefox und Chrome als Web-Browser, Clementine, Shotwell, Dropbox, Skype und so weiter. Man will es dem Anwender so angenehm wie möglich machen und liefert daher auch unfreie Software mit aus.

Als Minimalanforderungen geben sich die Entwickler bescheiden:

  • Prozessor:  Intel Pentium III 500 MHz oder höher
  •  512 MByte physikalischen Arbeitsspeicher
  •  8 GByte freien Festplattenplatz
  •  800×600 Bildschirm-Auflösung

Empfohlen sind allerdings 1 GByte RAM und eine Bildschirmauflösung von 1024×768.

Manche Dinge sind schon dreist. Also Nautilus einfach in Finder umzubenennen oder auch der AppStore, der ganz einfach ein anders angestrichenes Software-Center ist, welches auf der Software-Verwaltung der chinesischen Linux-Distribution Deepin basiert. Natürlich erleichtert der Einsatz proprietärer Software Anfängern das Leben ungemein. Und mir persönlich gefällt ehrlich gesagt auch der ironische Seitenhieb auf Apple.

  • Cultix
Pear Linux 5

Basiert auf Ubuntu 12.04 und mimt den Mac ...

Dennoch gibt es ein paar Dinge, die mir nicht ganz eingehen wollen. Man will es dem Anwender ja so einfach wie möglich machen und das ISO-Abbild übersteigt eine CD sowieso. Nun sind zwei Browser und Dropbox vorinstalliert, aber keine Office-Software oder ein E-Mail-Client. Gut, ich mag auch lieber saubere Systeme und installiere selbst nach – aber so ein LibreOffice und Thunderbird oder Evolution gehört irgendwie doch zu einer Anwender-freundlichen Distribution.

Pear Linux 5: Y PPA Manager

Pear Linux 5: Y PPA Manager

Auch der anderen Seite ist dann wieder der Y PPA Manager mit an Bord. Damit kannst Du recht komfortabel in Ubuntus Launchpad nach Anwendungen suchen. Allerdings hat der Anfänger keine Ahnung, was er damit anstellen soll und bei der Suche von PPAs wird lediglich grob der Name angezeigt. Ich suchte nach GIMP, weil Ubuntu 12.04 Version 2.8 mit Einzelfenstermodus nicht ausliefert. Nun bekomme ich eine Palette an PPAs zurückgeliefert, die alle komplett nichts aussagen. Um fair zu sein, der Hinweis (precise) sagt mir schon was – aber einem Umsteiger oder Anfänger?

Der Pear AppStore hatte bei mir beim ersten Aufruf nicht funktioniert. In meinem Fall löste sich das Problem, indem ich ein Terminal öffnete und manuell ein apt-get update abfeuerte. Nachdem dieser Vorgang vollendet war, spielte auch der AppStore mit. Etwas zickig, hat aber im Endeffekt doch funktioniert.

Die Mac-ähnliche Leiste unten ist natürlich auch kein Geheimnis. Hier bedienen sich die Entwickler einfach Docky. Es ist nicht einmal unschön zu bedienen, das Pear Linux 5 und verleiht einem Rechner sicherlich etwas Glanz. Das Theme ist ganz schön gemacht, aber halt schon brachial von Mac OS X abgekupfert … naja, wer es mag …

Du kannst ein ISO-Abbild für die Architekturen 32- und 64-Bit aus dem Download-Bereich der Projektseite oder sourceforge.net herunterladen: pearlinux5-i386.iso (1 GByte), pearlinux5-x64.iso (1,2 GByte)




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3 Kommentare zu “Der angebissene Linux-Apfel: Pear Linux 5 – Sunsprite”

  1. Marcus says:

    Beim PearOS AppStore handelt es sich nicht um ein modifiziertes Software-Center. Es basiert auf der in Deepin verwendeten Softwareverwaltung.

  2. tux. says:

    PearOS. Und dafür kleben die zig Anwendungen zusammen?

    Einfach Etolie als Standard-DE setzen... würde Zeit sparen. (Und mich viel mehr interessieren.)