Android 11 (R) für Raspberry Pi 400 und 4 – OmniROM

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Es gibt eine relativ bequeme Möglichkeit, Android auf dem Raspberry Pi zu installieren. Bist Du für ein paar Kompromisse bereit und kannst auch Google verzichten, ist Android 11 (R) für Raspberry Pi sogar sehr brauchbar. Ich hatte echt Spaß, damit zu spielen und habe Android 11 für den Raspberry Pi sogar eine eigene micoSD-Karte gewidmet. In diesem Beitrag möchte ich das Projekt vorstellen und mit ersten Schritten helfen.

Gleich zu Anfang möchte ich eine Sache anmerken. OmniROM ist derzeit ausdrücklich für den Raspberry Pi 4 ausgegeben. Es startet auch auf dem Raspberry Pi 400, aber WLAN und Bluetooth funktionieren nur auf dem Pi 4.

OmniROM + Netzwerk + Raspberry Pi 400? derzeit nur via LAN …
OmniROM + Netzwerk + Raspberry Pi 400? derzeit nur via LAN …

Ist Dir das egal und Du benutzt ein Ethernet-Kabel, dann bekommst Du auch den Pi 400 ins Netzwerk oder Internet. Auf Sound musst Du aber verzichten, da der 400 auch keinen Kopfhörer-Ausgang hat. Möglicherweise kannst Du Dir mit einem schicken Audio-HAT helfen, aber das führt in diesem Beitrag zu weit.

2 OmniROM-Abbilder – die Unterschiede

Das größte Problem bei der Installation ist die Entscheidung, welches Abbild Du verwenden sollst. Es gibt Abbilder die mit WEEKLY bezeichnet sind und solche mit MICROG. Klären wir kurz den Unterschied.

Ein WEEKLY Image lässt sich einsetzen, um die offiziellen Google Gapps einzurichten. Aus diesem Grund habe ich anfangs so ein Abbild genommen, da ich dachte, es würde mehr Leute interessieren. Nachträglich betrachtet, war es ein Fehler. Das System ist praktisch leer. Ich kann den OmniROM Store aktivieren und darüber sogar Chromium installieren, aber der Browser funktioniert derzeit nicht. Ohne Browser kann ich direkt auf dem System keine apk-Dateien herunterladen und SD-Karten jonglieren wollte ich auch nicht. Deswegen habe ich das andere Abbild ausprobiert und das war die richtige Entscheidung.

Die als MICROG bezeichneten Abbilder enthalten eine vorinstallierte und benutzbare microG-Konfiguration. Das ist eine Neuimplementierung von Googles proprietären Android-Userspace-Apps und den entsprechenden Bibliotheken. Die Sache hat einen Haken – ich komme später darauf zu sprechen.

So, nun kennst Du die Unterschiede und kannst selbst entscheiden, welches Image Du downloaden möchtest.

Android 11 auf Raspberry Pi installieren

Eine Installation von Android 11 für Raspberry Pi ist denkbar einfach. Es funktioniert äquivalent zu anderen Installationen. Du lädst das Abbild herunter und schreibst es mit den Raspberry Pi Imager oder Etcher auf eine geeignete microSD-Karte. Wie immer gilt, dass eine schnellere microSD-Karte besser ist. Schnelle Speichermedien sind in der Zwischenzeit echt günstig* – also kein Problem mehr.

Bei der Installation musst Du nicht mehr machen. Das war es. Du kannst die microSD-Karte in Deinen Raspberry Pi 4 oder 400 stecken und Android 11 starten.

Es gibt übrigens die Option, von USB und nicht von microSD-Karte zu starten. Du änderst das Verhalten in der Datei config.txt, indem Du das entsprechende Overlay änderst. Die SD-Karte ist Standard. Willst Du das ändern, musst Du von …

#booting from sdcard
dtoverlay=rpi-android-sdcard

in

#booting from usb
dtoverlay=rpi-android-usb

ändern. Ich habe das nicht gemacht, weil ich nur ein bisschen damit spielen möchte. In dieser README-Datei findest Du noch ein paar weitere Kniffe – wenn Du zum Beispiel eine gewisse Auflösung erzwingen möchtest.

Erster Start von Android 11 auf dem Raspberry Pi

Der erste Start ist spannend und Du siehst das OmniROM-Logo auf dem Bildschirm tanzen. Irgendwann erscheint dann kurz ein kleiner Android und dann siehst Du den eigentlichen Bildschirm. Hier möchte ich gleich anmerken, dass die Suchleiste nicht funktioniert – weder auf dem Pi 400 noch dem Pi 4. Ich kann sie anklicken, es tut sich aber nichts.

Da die Suchleiste nutzlos ist, habe ich sie deaktiviert. Halte dafür die linke Maustaste lang auf einer freien Fläche gedrückt. Es erscheint ein Menü, bei dem Du die Startbildschirm-Einstellungen ändern kannst. Hier darfst Du die Suchleiste deaktivieren.

Du fährst Android für Raspberry Pi herunter, indem Du mit der linken Maustaste den Ausschalt-Knopf gedrückt hältst. Dann bekommst Du die Optionen Herunterfahren, Neustart oder Screenshot.

Omni 11 – Android 11 auf dem Raspberry Pi 400 oder 4
Omni 11 – Android 11 auf dem Raspberry Pi 400 oder 4

Mit einem Touchscreen wäre die Sache sicherlich etwas einfach, aber mit der Maus geht es auch. Für Maus und Tastatur wären wahrscheinlich der Android-TV-Modus besser, aber der Pi 4 hat per Standard keine Tastatur. Das System wird im Tablet-Modus ausgeliefert.

Halte die linke Maustaste gedrückt und ziehe in eine Richtung, um den Bildschirm zu wechseln. Der erste Schritt geht bei mir nach unten, weil ich damit an die Einstellungen komme. Sowohl Sprache als auch Tastatur-Layout stelle ich sofort auf Deutsch um. Du musst beides separat umstellen.

Tastatur-Layout und Sprache ändern
Tastatur-Layout und Sprache ändern

Wie Du im Screenshot oben siehst, hat das System die physische Tastatur des Raspberry Pi 400 erkannt. In diesem Fall darfst Du entscheiden, ob Du die Bildschirmtastatur parallel benutzen oder deaktivieren willst.

Der Aurora Store – Vorsicht!

Beim ersten Aufruf des Aurora Stores bekommst Du die Warnung, dass Du Dein eigenes Google-Konto nur auf eigenes Risiko damit verknüpfst. Der Aurora Store verstößt gegen Googles Teilnahmebedingungen 3.3 und Dein Konto wird möglicherweise gesperrt.

Vorsicht beim Aurora Store!
Vorsicht beim Aurora Store!

Dir wird aber sofort die Möglichkeit einer anonymen Nutzung gegeben (einfach auf die Schaltfläche klicken) oder Du benutzt ein Dummy-Konto, das Du Dir für diesen Zweck anlegst.

Anonym oder via Google-Konto auf den Aurora Store zugreifen?
Anonym oder via Google-Konto auf den Aurora Store zugreifen?

Ist der Schritt aber geschafft, entfaltet sich die komplette Aurora-Store-Pracht vor Dir.

Der Aurora Store – Android 11 für den Raspberry Pi
Der Aurora Store – Android 11 für den Raspberry Pi

Ich habe mich bei der Einrichtung für die anonyme Option entschieden und an dieser Stelle gibt es einen Nachteil oder Haken. Mir ist das aufgefallen, nachdem ich ein paar Apps installiert habe, die zu meinen üblichen Verdächtigen gehören. Die ZDF-Mediathek benötigt die Google-Play-Dienste – warum auch immer. Im Browser funktioniert sie natürlich.

Die ZDF-Mediathek benötigt die Google-Play-Dienste
Die ZDF-Mediathek benötigt die Google-Play-Dienste

Die Mediathek von Das Erste (ARD) funktioniert hingegen problemlos. In Sachen Mediathek, Streaming und so weiter möchte ich auf einen Hinweis der Entwicklerinnen und Entwickler aufmerksam machen. OmniROM 11 oder Android 11 für Raspberry Pi unterstützt derzeit keine Hardware-beschleunigte Video-Wiedergabe.

Die ARD-Mediathek lässt sich problemlos starten
Die ARD-Mediathek lässt sich problemlos starten

Welche Apps sich starten lassen, die Du via Aurora Store installiert hast, musst Du selbst testen. Ich habe keine Lust gehabt, ein Dummy-Konto einzurichten. Deswegen weiß ich nicht, ob das funktioniert – sollte aber.

Ein bisschen Stöbern lohnt sich

Etwas kreuz und quer bei Android 11 für Raspberry Pi klicken, lohnt sich. Das ist zumindest dann der Fall, wenn Du neugierig bist. Zum Beispiel gibt es beim Aurora Store eine Option, mit der Du ein anderes Gerät vortäuschen kannst.

Vortäuschen: Raspberry Pi 4 oder etwas anderes?
Vortäuschen: Raspberry Pi 4 oder etwas anderes?

Klickst Du auf Gerät vortäuschen, bekommst Du mehrere Optionen, darunter auch unterschiedliche Nexus-Geräte. Du darfst den Apps außerdem eine andere Sprache und sogar einen anderen Standort vorgaukeln.

Browser unter Android 11 für Raspberry Pi

Ich habe weiter oben bereits erwähnt, dass Chromium nicht funktioniert. Der Browser lässt sich installieren und auch starten, zeigt dann aber nur eine weiße Fläche an. Das Rendern funktioniert nicht. Rufe ich eine Website auf und weiß, wo die Formular-Felder sind (Nextcloud), ändert sich der Mauszeiger beim drüberfahren. Brauchbar ist das natürlich nicht. Das Verhalten zeigt auch Vivaldi und ist damit ebenfalls nicht brauchbar. Chrome aus dem Aurora Store startet erst gar nicht.

Aktivierst Du den OmniStore, siehst Du ein Upgrade von WebView. Ich dachte mir, dass es vielleicht daran liegt. Leider lässt sich die App erst gar nicht upgraden.

WebView lässt sich nicht aktualisieren
WebView lässt sich nicht aktualisieren

Ich habe das mehrmals probiert und es ging nicht. Bizarr an dieser Stelle ist, dass der Download nur mit 20 bis 40 KByte/s plätschert. Sobald ich aber einen VPN-Server in den USA nehme, rauscht das hier mit 4 MByte/s rein. Statt einer Stunde dauert der Download nur ein paar Sekunden. Das habe ich mehrmals probiert, weil ich auch mehrmals installieren wollte. Immer das gleiche Download-Verhalten bei der Geschwindigkeit. Beim Aurora Store ist das übrigens nicht so. Wo diese Drossel herkommt, weiß ich nicht – sie ließ sich aber reproduzieren – an verschiedenen Tagen.

Zum Glück gibt es Alternativen beim Browser. Gut funktionieren Firefox und auch Microsofts Edge. Ich nehme hier in erster Linie Mozillas Browser, finde die Situationskomik aber herausragend, dass ausgerechnet Microsofts auf Chromium basierender Browser echt eine gute Figur macht. Um ganz ehrlich zu sein, ist mir Firefox schon mehrmals abgestürzt, Edge aber noch nicht.

Ein paar Apps auf Android 11 für den Raspberry Pi installiert
Ein paar Apps auf Android 11 für den Raspberry Pi installiert

Der Browser Dolphin funktioniert übrigens auch, allerdings dreht er sich bei der Einrichtung. Du musst also Monitor oder Kopf drehen. Nachdem der Browser gestartet ist, funktioniert er und richtet sich im Querformat aus.

Wie sieht es mit Office-Anwendungen aus?

Im Aurora Store findest Du natürlich auch alle möglichen Office-Anwendungen. Ich habe mich bewusst für die Android-Version von Collabora Office entschieden, weil ich das im Endeffekt auch in der Nextcloud benutze. Die Basis hierfür ist LibreOffice und im Endeffekt könnte man sagen, ich setzen LibreOffice für Android ein.

Über den Installationsvorgang müssen wir nicht groß sprechen. Du suchst die App im Aurora Store und klickst auf Installieren.

Collabora Office (LibreOffice) auf Android 11 / Raspberry Pi installieren
Collabora Office (LibreOffice) auf Android 11 / Raspberry Pi installieren

Je nach Internetverbindung dauert der Download-Vorgang etwas. Danach musst Du für die Installation noch etwas Geduld mitbringen. Funktionieren tut die App aber einwandfrei. Ich brauche in erster Linie die Textverarbeitung. Von daher liegt es nah, diese Komponente zu testen.

Collabora Office / LibreOffice unter Android nutzen – Textverarbeitung
Collabora Office / LibreOffice unter Android nutzen – Textverarbeitung

Das funktioniert ganz ordentlich mit der Tastatur des Raspberry Pi 400. Klar ist die Software auf Touch ausgelegt, aber es funktioniert erstaunlich gut.

Andere Office-Produkte

Ich habe mir noch ein paar andere Office-Produkte angesehen. Hier ein kurzer Überblick zu populärer Software.

Verschiedene Office-Produkte für Android auf dem Raspberry Pi
Verschiedene Office-Produkte für Android auf dem Raspberry Pi

SoftMakers TextMaker HD Basic (die kostenlose App) startet nicht. Sie stürzt einfach ab. Allerdings gibt es bald eine neue Version. Ich habe eine Benachrichtigung bekommen, ich könnte mich zu einem Beta-Test bewerben. Dafür, dass ich Fehler melden darf, ist mir die Prozedur für die Bewerbung aber deutlich zu umständlich, liebes SoftMaker Team.

Microsoft Word würde funktionieren und ist auch recht flott. Allerdings nervt die App dauernd, dass man sich zum Bearbeiten und Erstellen mit einem Abonnement anmelden muss. Ich konnte allerdings eine Datei öffnen, die sich bereits auf dem Gerät befand. Auf jeden Fall hat sich damit die Frage geklärt, wie man Microsoft Word oder Microsoft Office auf dem Raspberry Pi betreiben kann.

So bekommst Du Microsoft Word auf dem Raspberry Pi zum Laufen
So bekommst Du Microsoft Word auf dem raspberry Pi zum Laufen

ONLYOFFICE will ebenfalls eine Verbindung mit einem Cloud-Speicher haben. Hier bist Du bei den Optionen ziemlich flexibel, da Du jeden WebDAV-Speicher benutzen kannst. Ansonsten gibt es als Optionen ONLYOFFICE Cloud, Nextcloud und ownCloud.

ONLYOFFICE läuft, will aber auch Cloud-Speicher
ONLYOFFICE läuft, will aber auch Cloud-Speicher

WPS (früher Kingsoft Office) lässt sich starten, akzeptiert dann aber keine Klicks mehr. Polaris Office war mein allererstes Office-Paket unter Android und deswegen ist es mir eingefallen. Ausprobiert habe ich es aber nicht.

Man muss ehrlich sagen, dass Collabora Office am wenigsten nervig ist. Gut, ich habe kein Microsoft-Abo. Allerdings rendert es nicht so schön wie die anderen.

Was ist mit Google Drive oder Google Docs? Ich habe es nicht ausprobiert, da ich das Omni ohne Google-Anmeldung in Betrieb habe. Deswegen kann ich nicht sagen, wie gut das funktioniert. Collabora Online via Nextcloud funktioniert, kommt mir aber ein bisschen ruckelig vor. Die beste Figur online hat ehrlich gesagt der integrierte Text-Editor der Nextcloud gemacht. Das habe ich für Notizen benutzt, während ich mit Android 11 auf dem Raspberry Pi hantierte.

Apropos Nextcloud

Die Nextcloud App lässt sich natürlich ebenfalls problemlos installieren und auch verbinden. Danach hast Du Zugriff auf Deine Dateien wie auf dem Smartphone oder dem Tablet.

Die Nextcloud mit Android 11 auf dem Raspberry Pi verbinden
Die Nextcloud mit Android 11 auf dem Raspberry Pi verbinden

Für etwas Verwunderung sorgte, dass DAVx⁵ im Aurora Store als deaktiviert hinterlegt ist. Mit dieser App kannst Du CalDAV und CardDAV nutzen oder synchronisieren. Die Option mit dem Google Store habe ich nicht, dafür ist die App auch bei F-Droid zu finden. Rufst Du F-Droid erstmalig auf, musst Du allerdings das Repository aktualisieren – einmal nach unten ziehen. Sonst ist der Store leer.

DAVx⁵ ist bei F-Droid zu finden
DAVx⁵ ist bei F-Droid zu finden

Nachdem ich DAVx⁵ via F-Droid installiert hatte, funktionierte auch CardDAV und CalDAV.

E-Mail bei Android 11 für Raspberry Pi

Die erste Installation einer E-Mail-App unter Android 11 für Raspberry Pi war das bewährte K-9 Mail. Zumindest hat es sich bei mir bewährt, da ich es seit Jahren auf Smartphones oder Tablets einsetze. Das funktioniert wunderbar und Du könntest sogar Deine Einstellungen importieren – teile sie via Nextcloud? K-9 Mail weist Dich beim ersten Start nur darauf hin, dass es für eine ältere Android-Version entwickelt wurde und es möglicherweise Probleme geben könnte. Ich habe keine festgestellt.

K-9 Mail ist allerdings sehr rudimentär. Hast Du sowieso nur den Posteingang offen, ist das aber in Ordnung. Benutzt Du allerdings einen Raspberry Pi 400 und möchtest etwas mehr Desktop-Feeling, eignet sich vielleicht eine App wie FairMail besser. Der Screenshot erklärt es.

Mit FairMail gibt es eher Desktop-Feeling
Mit FairMail gibt es eher Desktop-Feeling

Benutzt Du Maus und Tastatur, ist eine Navigation auf der linken Seite nicht unangenehm.

Im Prinzip muss man auch dem Thema E-Mail keine Raketenwissenschaft machen. Ich greife via IMAP auf meine E-Mails zu und da gibt es etliche Clients für Android, die damit umgehen können. Entscheidend dürften hier die Vorlieben sein – Optionen gibt es genügend.

Mit den Apps jonglieren

Ansonsten ist das Betriebssystem eben Android – nur auf dem Raspberry Pi. Du kannst natürlich Apps in den Schnellstarter legen, wenn Du das möchtest. Hier mit Firefox demonstriert.

Neben den Kontakten ist nun auch Firefox im Schnellstarter
Neben den Kontakten ist nun auch Firefox im Schnellstarter

Klickst Du auf das Viereck in der unteren Leiste, dann kannst Du einfach zwischen den offenen Apps wechseln. Das funktioniert auch mit der Maus relativ gut. Zwischen den offenen Apps kannst Du auch mittels Alt + Tab wechseln.

Zwischen den Apps wechseln – funktioniert auch bei Android 11 für Raspberry Pi
Zwischen den Apps wechseln – funktioniert auch bei Android 11 für Raspberry Pi

Natürlich kannst Du die Apps auch auf die rechte Arbeitsfläche verschieben. Dann hast Du sie auf einem hübschen Hintergrund und im Schnellzugriff.

Apps auf der Arbeitsfläche ablegen
Apps auf der Arbeitsfläche ablegen

Sogar der Split Screen hat funktioniert, aber hier habe ich keinen Screenshot verfügbar.

Was ich immer noch doof finde: Einige Apps prüfen explizit auf eine WLAN-Verbindung. Ich hatte nun zum Test auch wieder eine App installiert (ein Spiel), die aber mit angeschlossenem LAN-Kabel auf dem Pi 400 nicht starten wollte. Auf dem Pi 4 mit aktivierten WLAN funktionierte sie aber. Das ist albern.

Per Standard wenig Speicher

Damit Du Android 11 für Raspberry Pi auf einer microSD-Karte installieren kannst, muss sie mindestens 8 GByte große sein. In der bereits beschriebenen README-Datei ist die Aufteilung der Partitionen beschrieben.

In der README-Datei ist auch die Partitionierung beschrieben
In der README-Datei ist auch die Partitionierung beschrieben

Für Deine Daten (userdata) stehen per Standard 5,6 GByte zur Verfügung. Dabei ist es egal, wie groß die microSD-Karte ist. Von diversen anderen Betriebssystemen für den Raspberry Pi sind wir etwas verwöhnt, weil sie den freien Speicherplatz gleich komplett nutzen. Das ist hier nicht der Fall.

Die Größe kannst Du manuell aber schnell ändern. Ich zeige Dir als Beispiel, wie Du das mit Ubuntu oder Linux Mint machst.

Android 11 für Raspberry Pi: Größe der letzten Partition ändern

Nimm Deine microSD-Karte aus dem Raspberry pi und stecke sie in Deinen Computer. Im Prinzip brauchst Du ein Programm, mit dem Du Partitionen ändern kannst. Unter Ubuntu oder Linux Mint steht Dir zum Beispiel eine App zur Verfügung, die sich Laufwerke nennt. Dahinter steckt die Software gnome-disks.

Als ersten Schritt wählst Du das Laufwerk links aus und klickst im Anschluss auf die letzte Partition. Sie nennt sich userdata und ist die Partition vor dem freien Platz. Den freien Platz wollen wir aber auch unter Android 11 für Raspberry Pi nutzen.

Auf das Zahnrad klicken
Auf das Zahnrad klicken

Klicke hier auf das Zahnrad und Du kannst im Menü nun Größe ändern … auswählen.

Android 11 für Raspberry Pi – ändern wir die Größe der letzten Partition
Android 11 für Raspberry Pi – ändern wir die Größe der letzten Partition

Nun schiebst Du den Regler ganz nach rechts. Damit benutzt Du sämtlichen freien Speicherplatz für userdata bei Android für den Raspberry Pi.

Ändere die Größe, damit Android für Raspberry Pi mehr Speicherplatz hat
Ändere die Größe, damit Android für Raspberry Pi mehr Speicherplatz hat

Nun musst Du nur noch auf Größe ändern klicken und die Partition hat sich fast ohne Verzögerungen vergrößert.

Die Größe ist nun geändert – Android 11 für Raspberry Pi bietet nun mehr Speicherplatz
Die Größe ist nun geändert – Android 11 für Raspberry Pi bietet nun mehr Speicherplatz

Nun stecke ich die microSD-Karte wieder in den Raspberry Pi 400 und fahre das System hoch. Siehe da – das Betriebssystem bietet mir nun mehr Speicher.

Nun kann ich die gesamten 32 GByte nutzen
Nun kann ich die gesamten 32 GByte nutzen

Ich weiß nicht wie aufwendig es ist, die Prozedur beim Start zu ändern, dass der gesamte freie Speicherplatz benutzt wird. Kompliziert ist das Vergrößern der Partition userdata nicht, wenn Du die richtigen Tools hast.

Einstellungen für den Raspberry Pi

Vielleicht ist Dir bereits ein kleines Raspi-Symbol auf einem der Screenshots aufgefallen, das mit Advanced bezeichnet ist. Öffnest Du es, kannst Du gewisse Einstellungen vornehmen, die speziell für den Raspberry Pi sind. Wahrscheinlich musst Du hier gar nichts verändern. Die Standard-Einstellungen passen ganz gut.

Du kannst hier zum Beispiel die Rotation bestimmen. Ebenso darfst Du Dir aussuchen, ob der Sound via HDMI oder Kopfhörer-Ausgang kommen soll. Eine Änderung an dieser Stelle erfordert einen Neustart. Den Governor darfst Du ebenfalls konfigurieren.

Spezielle Einstellungen für den Raspberry Pi
Spezielle Einstellungen für den Raspberry Pi

Die Maximal-Frequenz kannst Du hier ebenfalls einstellen. Allerdings ist kein Übertakten möglich, Du kannst Du nach unten.

VPN Apps funktionieren unter Android für Raspberry Pi

Experimentiere ich mit Betriebssystemen, probiere ich eigentlich immer die Clients der VPN-Anbieter aus, die ich selbst benutze. Sowohl NordVPN (günstig und schnell!)* als auch Surfshark (unbegrenzt Verbindungen!)* lassen sich problemlos aus dem Aurora Store installieren und benutzen. Ich musste mich lediglich anmelden und konnte dann sofort loslegen.

NordVPN bietet unter anderem CyberSec – das ist der integrierte Adblocker
NordVPN bietet unter anderem CyberSec – das ist der integrierte Adblocker

Ein VPN auf einem Android-Gerät ist mitunter dann sinnvoll, wenn die Clients einen integrierten Adblocker haben. Das ist sowohl bei Surfshark als auch NordVPN der Fall. Dann hast Du eine Baustelle weniger, um die Du Dich kümmern musst. Die Adblocker sind bei beiden Apps per Standard deaktiviert.

Mit Surfshark in den USA angemeldet
Mit Surfshark in den USA angemeldet

Welches der beiden VPNs besser ist? Das lässt sich nicht so pauschal sagen, weil es auf Deine Anforderungen ankommt. Willst Du es auch unter Raspberry Pi OS oder Ubuntu für Raspberry Pi einsetzen, ist NordVPN schlauer – es gibt einen speziellen VPN-Client für den Raspberry Pi. Der Linux-Client von NordVPN bietet ebenfalls mehr Funktionen, allerdings arbeitet Surfshark an einem neuen Linux-Client.

Surfshark ist dafür etwas günstiger und erlaubt endlos viele gleichzeitige Verbindungen. Bei NordVPN sind das nur 6, dafür rüstet der Anbieter seine Server gerade auf 10 GBit/s um. Vielleicht hilft Dir mein Beitrag über VPNs unter Ubuntu bei Deiner Entscheidung, sofern Du mit einem VPN liebäugelst.

Ist Android 11 für Raspberry Pi besser als Raspberry Pi OS oder Ubuntu?

Das kann man so nicht pauschalisieren. Es kommt wie so oft auf den Anwendungsfall an. Sicher ist, dass Android auf dem Raspberry Pi lange Zeit eine ziemliche Herausforderung war. Der Raspberry Pi 4 ist nun schnell genug, um Android vernünftig darauf zu betreiben.

Willst Du die Vorteile der App Stores von Android auf dem Raspberry Pi nutzen, egal, ob Google Play Store, Aurora Store oder F-Droid, ist das mit Omni sehr bequem möglich. Es läuft auf jeden Fall ziemlich gut. Ich bin außerdem guter Dinge, dass die Entwickler den Raspberry Pi 400 bald unterstützen. Dank der Tastatur eignet sich das Pi 400 noch besser, sofern kein Touch-Bildschirm angeschlossen ist.

Man muss aber schon sagen, dass bei Android 11 für Raspberry Pi noch nicht alles reibungslos funktioniert. Ich bin immer wieder in Situationen gekommen, in denen es weißer Adler auf weißem Grund gegeben hat. Du musst auf jeden Fall kompromissbereit und bereit sein, nach Lösungen zu suchen. Kommst Du von der Linux-Schiene, ist Dir das aber nicht fremd.

Experimentiere mit Android 11 auf dem Raspberry Pi

Möglicherweise dauert es ein bisschen, bis Du Dir das System so eingerichtet hast, wie es Dir taugt und die Apps gefunden hast, die den jeweiligen Job am besten erledigen.

Wie bereits erwähnt, habe ich eine microSD-Karte komplett der Android-Installation gewidmet, weil das in der Tat Spaß macht. Aber natürlich haben Raspberry Pi OS, Ubuntu für Raspberry Pi oder ein Derivat wie Ubuntu Unity ihre Einsatzgebiete. Persönlich ziehe ich Raspberry Pi OS als Linux-Distribution vor, da es die offizielle Distribution ist.

Weitere Informationen zu Android 11 für Raspberry Pi findest Du ach im Forum der XDA Developers.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




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