Raspberry Pi Imager – neues Tool, um Betriebssystem auf microSD zu schreiben

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der neue Raspberry Pi Imager ist ein Ersatz für NOOBS und soll Neulingen den Einstieg so einfach wie möglich machen. Auf den ersten Blick erinnert das ein bisschen an die Einfachheit von Etcher: Betriebssystem auswählen, SD-Karte wählen, Abbild schreiben

Raspberry Pi Imager

Raspberry Pi Imager

Klickst Du aber auch CHOOSE OS, wird Dir schnell klar, dass mehr hinter dem Tool steckt. Im Gegensatz zu Etcher würde das neue Pi-Tool das Betriebssystem für Dich gleich herunterladen. Interessant finde ich, dass LibreELEC relativ prominent angeboten wird. Das bedeutet wohl, dass es weiterhin sehr beliebt ist, aus dem Raspberry Pi ein Multimedia-Center mit Kodi zu machen.

Betriebssystem auswählen

Betriebssystem auswählen

Hinter Raspbian (other) befinden sich übrigens die Raspbian-Varianten Full und Lite.

Befindet sich keine SD-Karte im System und Du klickst auf CHOOSE SD CARD, öffnet sich einfach ein leeres Fenster. Vielleicht wäre hier ein Hinweis ganz nett, dass keine Karte gefunden wurde und man eine einstecken sollte.

Es ist ganz in Ordnung

Die Raspberry Pi Foundation versucht immer, es Neulingen so einfach wie möglich zu machen. Das ist löblich, aber in diesem Fall darf man auch Mal Kritik anbringen. Es gibt nur ein deb-Paket, auf der Download-Seite wird sogar nur Ubuntu erwähnt. Gut, die Software ist Open-Source und jeder kann sie selbst bauen, aber trotzdem. Etcher stellt ein AppImage zur Verfügung und das läuft fast überall. Dafür ist der neue Raspberry Pi Imager sehr klein. Es hat alles Vorteile und Nachteile.

In den Kommentaren wird aber erwähnt, dass es künftig vielleicht auch ein AppImage gibt. Da sich die Raspberry Pi Foundation aber speziell an Neulinge richtet, wird das Tool wohl in erster Linie von Windows- und macOS-Anwendern benutzt. Von daher ist es in Ordnung, wie es ist.

Aber ganz ehrlich, die Nutzung von Etcher ist nun wirklich auch nicht komplizierter. Der einzige Vorteil des Rasperry Pi Imager ist, dass ich das Betriebssystem direkt aus dem Internet herunterladen und auf die microSD-Karte installieren kann. Installiere ich Raspbian aber zum Beispiel oft, ist es vermutlich effizienter, das Abbild herunterzuladen und lokal zu speichern. Dann muss ich es nicht jedes Mal wieder herunterladen.

Der neue Raspberry Pi Imager bietet übrigens auch an, lokale Abbilder auf die microSD-Karte zu speichern. Dazu musst Du etwas nach unten blättern, bis die Option Use custom auftaucht.

Löschen und individuelles Abbild

Löschen und individuelles Abbild

Raspberry Pi Imager kann auch formatieren

Direkt darüber findest Du Erase und damit kannst Du eine microSD-Karte als FAT32 formatieren.

Ob hier künftig weitere Betriebssysteme aufgenommen werden, ist nicht klar kommuniziert. Es gibt außer LibreELEC noch mehr Betriebssysteme von Dritten, die offiziell unterstützt werden. Dazu gehören Ubuntu MATE, Ubuntu Core, Ubuntu Server, Mozilla WebThings, RISC OS und Windows 10 IoT Core.

Betriebssysteme von Dritten

Betriebssysteme von Dritten

Für mein Experiment mit dem Sense HAT und der Wetterstation habe ich nicht das hier angebotene System benutzt, sondern WeeWX.

SSH und WLAN-Konfiguration wären nett

Ich habe es mir gedacht und in den Kommentaren der Ankündigung wurde es erwähnt. Das Tool wäre wirklich viel besser, wenn man direkt SSH aktivieren und WLAN konfigurieren könnte. Dann könntest Du den Raspberry Pi gleich bei der Installation für den Headless-Einsatz präparieren. Die Entwickler haben geantwortet und sagen, das Tool soll so einfach wie möglich sein, da es sich an Neulinge richtet.

Es ist nicht schwer, die Konfiguration selbst vorzunehmen. Aber als Option fände ich es in dem Tool wirklich noch besser. Man könnte es ja ein bisschen verstecken. So ganz stimme ich dem Argument der Entwickler nicht zu, aber die werden schon wissen, was sie tun.

Download Raspberry Pi Imager

Du findest den Raspberry Pi Imager im Download-Bereich der Projektseite. Wie schon erwähnt gibt es fertige Pakete für Ubuntu, Windows und macOS. Wer dennoch lieber NOOBS einsetzt, wird hier fündig. Das Tool ist komplett Open Source und der Quellcode liegt bei GitHub.

Nach der Installation unter Linux Mint 19 finde ich das neue Tool unter Zubehör mit dem Namen Imager und dem typischen Pi-Symbol.

Der Raspberry Pi Imager ist binnen weniger Tagen ein weiteres neues Tool. Die Entwickler haben gerade erst agnostics angekündigt. Damit kannst Du testen, ob die microSD-Karte* ausreichend schnell für Deinen Raspberry Pi ist. Es sollen noch weitere kleine Programme folgen und ich bin schon gespannt, was die Entwickler noch aus dem Ärmel schütteln.

Nette Pi-Konstellation

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