PIA (Private Internet Access) VPN mit WireGuard in allen Apps

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der VPN Provider PIA (günstig!) * (Private Internet Access) hat das VPN-Protokoll WireGuard in allen seinen Apps aktiviert und ausgerollt. Du kannst es ab sofort unter Linux, Android, Windows, macOS und iOS nutzen. WireGuard ist schneller, hat aber Tücken, wenn der Provider nicht zusätzlichen Schutz der Privatsphäre und der Anonymität implementiert. PIA hat das gemacht und Verbindungen werden auch nicht protokolliert. Alle Apps und Clients von PIA sind übrigens Open Source.

Wie sieht WireGuard bei PIA aus?

Private Internet Access stellt auch für Linux einen grafischen Client zur Verfügung, der den Programmen unter macOS und Windows ziemlich gleicht. Der einzige Unterschied ist, dass PIA für WireGuard das Linux-Kernel-Modul benutzt, sollte es zur Verfügung stehen. Die Software rät sogar zur Installation des Kernel-Moduls.

In den Client-Einstellungen findest Du unter Verbindung nun die Optionen OpenVPN und WireGuard. Wähle ich das neue Protokoll, bekomme ich ein paar zusätzliche Optionen, wie Du im Screenshot siehst.

PIA Client: Ist das Linux-Kernel-Modul von WireGuard nicht installiert, rät die Software dazu

PIA Client: Ist das Linux-Kernel-Modul von WireGuard nicht installiert, rät die Software dazu

Klickst Du übrigens bei Ubuntu auf Installieren, öffnet sich gleich ein Terminal-Fenster mit dem entsprechenden PPA-Eintrag.

Ubuntu: WireGuard PPA hinzufügen

Ubuntu: WireGuard PPA hinzufügen

Bei Linux Mint habe ich nur einen Hinweis auf die Website von WireGuard bekommen. Das Problem löst sich in absehbarer Zeit sowieso in Wohlgefallen auf.

Kenner der Szene wissen, dass das VPN-Protokoll WireGuard per Standard ab Linux-Kernel 5.6 integriert ist. Für Ubuntu 20.04 und dessen Kernel 5.4 steht es aber in den Repositories des Distributors zur Verfügung (ab 19.10 schon). Du findest für allen großen Distributionen Installationsanleitungen direkt auf der WireGuard-Website.

PIA mit WireGuard nutzen*

Ist das entsprechende Kernel-Modul installiert, kann ich es benutzen oder nicht – ich habe die Wahl.

PIA mit WireGuard benutzen

PIA mit WireGuard benutzen

Android und Windows

Unter Windows und Android stellt sich die Frage nicht. Android benutzt zwar einen Linux-Kernel … lange Rede:

WireGuard im Android Client von PIA

WireGuard im Android Client von PIA

Unter Windows funktioniert das auch. Da sieht die Sache sehr ähnlich aus. Schick am PIA-Client ist übrigens auch, dass Du über Deine IP-Adressen informiert wirst.

Auch der Windows Client von PIA stellt WireGuard zur Verfügung

Auch der Windows Client von PIA stellt WireGuard zur Verfügung

macOS und iOS kann ich nicht ausprobieren, aber ich glaube einfach Mal, dass es dort auch entsprechend funktioniert.

Die Einwahl mit WireGuard ist schneller als über OpenVPN, das kann ich bestätigen. Ich habe nun keinen Speedtest für Private Internet Access gemacht, aber bei NordVPN zwischen OpenVPN und WireGuard verglichen – das neue VPN-Protokoll hatte grundsätzlich die Nase vorne.

Schicker Linux Client

Ich habe es schon mehrfach betont, dass PIA für mich einen der schickesten Linux Clients für ein VPN zur Verfügung stellt, wenn nicht den besten. Er ist so gut wie gleich zu den Clients unter macOS und Windows. Die Bedienung ist sehr übersichtlich und deswegen benutzerfreundlich. Sowohl der Client als auch die Website gibt es auf Deutsch. Solltest Du Dich für das VPN (Virtual Private Network) entscheiden, dann merke Dir unbedingt den Reiter Privatsphäre.

Privatsphäre: Killswitch und MACE

Privatsphäre: Killswitch und MACE

Hier konfigurierst Du den sogenannten Killswitch. Das ist ein Notausschalter, der Traffic blockt, wenn der Client nicht mit dem VPN verbunden ist. Die Optionen Aus und Immer sind klar. Bei Automatisch blockiert der Client externen Datenverkehr, sobald das VPN aktiviert ist.

PIA MACE ist ein eingebauter Adblocker. Die Funktion blockiert Werbung, Tracker sowie Malware.

Im Reiter Proxy kannst Du das VPN übrigens auch durch einen Shadowsocks Proxy leiten. Das ist gut gegen Zensur oder in Ländern, die VPNs sperren. Die Verwendung eines Proxys ist aber nur mit dem OpenVPN-Protokoll möglich.

VPN via Proxy

VPN via Proxy

Im Normalfall reicht es aus, wenn Du das Land wählst, mit dem Du Dich verbinden möchtest. Mit dem VPN-Protokoll musst Du experimentieren. WireGuard gilt als schneller als OpenVPN.

Unter Netzwerk darfst Du konfigurieren, welche DNS-Server Du verwenden möchtest. Für MACE musst Du das hauseigene PIA-DNS benutzen, sonst funktioniert es nicht. Du kannst hier auch Datenverkehr im LAN erlauben, selbst wenn der Killswitch aktiviert ist. In fremden Netzwerken musst Du Dir gut überlegen, ob Du die Option nutzen willst oder nicht.

DNS und Split-Tunneling

DNS und Split-Tunneling

Hier findest Du auch das sogenannte Split-Tunneling. Du darfst bestimmen, welche Apps und Anwendungen durch das VPN laufen sollen und welche nicht. Port-Forwarding ist ebenfalls möglich.

Unterstützte Linux-Distributionen

Im Download-Bereich von PIA kannst Du nachlesen, dass der Linux-Client unter Ubuntu 16.04 oder höher, Linux Mint 18 oder höher, Debian sowie Arch unterstützt wird (alle 64-Bit). Du kannst PIA auch auf anderen Linux-Distributionen nutzen, musst die Verbindung allerdings manuell konfigurieren. Der Anbieter stellt einen Satz mit den relevanten .ovpn-Dateien zur Verfügung. Es gibt sie vorkonfiguriert mit verschiedenen Ports und Verschlüsselungen.

ovpn-Dateien

.ovpn-Dateien

Bei vielen Linux-Distributionen lassen sich die .ovpn-Dateien über den Netzwerkmanager importieren. Verbindest Du Dich immer mit dem gleichen Land, ist das in Ordnung. Möchtest Du unkompliziert Länder wechseln, kann das mühsam sein. Auf Reisen willst Du Dich außerdem aus Gründen der Latenz und Geschwindigkeit mit einem VPN-Server verbinden, der in Deiner Nähe ist.

Der Raspberry Pi wird derzeit ebenfalls nur über die .ovpn-Dateien unterstützt. WireGuard und Raspberry Pi funktioniert derzeit mit PIA nicht – mit NordVPN aber schon.

Weitere Informationen zu PIA

Gut an dieser Stelle ist, dass Du das VPN 30 Tage lang risikofrei testen darfst. PIA bietet eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie, die auch unkompliziert abgewickelt wird. Du musst lediglich beim Kundenservice eine Rückerstattung beantragen. Den Kundenservice erreichst Du via Live Chat oder auch E-Mail. Ich hatte anfangs eine Ungereimtheit mit dem Linux-Client und habe den Kundenservice via E-Mail kontaktiert. Eine zufriedenstellende Antwort kam binnen 24 Stunden. Das ist für mich akzeptabel. Wäre es dringend gewesen, hätte ich den Live Chat bemüht.

PIA risikofrei testen*

Weiterhin darfst Du 10 Geräte gleichzeitig mit dem VPN verbinden. Das ist sehr großzügig und mehr als bei dem Großteil der Konkurrenz. Auf jeden Fall solltest Du damit in der Lage sein, alle Deine Geräte mit dem VPN ausstatten zu können. Eigentlich solltest Du noch Verbindungen übrig haben, um Familie und so weiter mit einem VPN auszustatten. Gerade im Urlaub oder bei der Benutzung von öffentlichen WLANs solltest Du nicht auf ein VPN verzichten. Selbst die Lufthansa erwähnt VPNs für die WLAN-Nutzung im Flugzeug. Irgendwas muss ja dran sein.

Du darfst PIA als VPN-Router benutzen. Mit einem Raspberry Pi kannst Du Dir übrigens relativ einfach einen VPN-Router basteln. Die Bandbreite bei PIA ist natürlich nicht limitiert.

PIA gestattet übrigens auch P2P oder File Sharing.

Private Internet Access ist sehr erschwinglich, vor allen Dingen bei längerfristigen Paketen. Es gibt Monatspakete, halbjährliche Abos oder jährliche Abonnements. Unnötig zu sagen, dass das Jahresabonnement am günstigsten ist. Das VPN kostet ungefähr 3 Euro pro Monat.

Wer gerne bastelt, kann sich einen WireGuard-Server auch recht unkompliziert selbst erstellen. Das ist gar nicht so schwer, aber weniger flexibel. Bei lediglich 3 Euro im Monat muss man sich auch ernsthaft überlegen, ob die weniger flexible Eigenlösung den Aufwand wert ist.

Abschließende Gedanken

PIA ist neben NordVPN einer der wenigen VPN-Giganten, die WireGuard nun systemweit ausgerollt haben. Ich habe genau diese beiden – also den richtigen Riecher gehabt. 🙂 – Ich bestreite nicht, dass andere VPNs auch gut funktionieren, aber: Never change a running system.

Private Internet Access ist übrigens Partner von Purism und die Entwickler von Linux Mint empfehlen PIA ebenfalls. Der eigens entwickelte PIA-Client von Mint ist allerdings schrecklich – nimm lieber den offiziellen, der ist wesentlich besser.

Eine Sache möchte ich allerdings nicht unerwähnt lassen und die muss man im Auge behalten. PIA wurde von Kape Technologies gekauft, denen auch ZenMate gehört und die sich als Crossrider bereits CyberGhost unter den Nagel gerissen haben. Bisher hat sich bei Private Internet Access nichts für mich geändert und 1 Jahr Abonnement bei dem Preis kann man riskieren. Ich wollte es nur erwähnt haben. Wer hier Bedenken hat, ist mir NordVPN vielleicht besser bedient. Die haben für Linux zwar keinen grafischen Client, dafür gibt es den CLI-Client auch für den Raspberry Pi.

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