Ubuntu 18.04 “Bionic Beaver” LTS Beta 2 – Änderungen beim Netzwerk!

12 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Das Ubuntu-Team hat Ubuntu 18.04 Beta 2 zur Verfügung gestellt. Die kommende LTS-Version wird den Codenamen Bionic Beaver tragen. Diesmal gibt es auch eine Beta-Version der Desktop-Vairante.

Ubuntu 18.04 Bionic Beaver LTS in vielen Varianten

Es stehen aber nicht nur Beta-Versionen für Ubuntu Desktop, Server und die Cloud-Produkte bereit. Beta-Ausgaben gibt es auch für Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, UbuntuKylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu.

Also die gesamte Familie nimmt am Beta-Rausch der Linux-Distribution teil und wenn Du wissen musst, wie jede einzelne Geschmacksrichtung funktioniert, dann ist Dein Wochenende ja bereits verplant.

Das Entwickler-Team gibt an, dass die Beta-Abbilder keine bekannten Showstopper enthalten. Die Distributionen sollten alle gut benutzbar sein und gleichzeitig einen guten Ausblick auf Ubuntu 18.04 LTS geben. Die finale Version wird für den 26. April 2018 erwartet.

Mit Linux-Kernel 4.15 und neuer Installer für die Server-Version

Ubuntu 18.04 Bionic Beaver LTS bringt per Standard Linux-Kernel 4.15 mit.

Die Entwickler verraten, dass die Server-Version einen neuen Installer bietet, der sich Subiquity nennt. Das ist im Prinzip der Installer der Desktop-Version, inklusive Live Session und schneller Installations-Möglichkeit.

Allerdings unterstützt der Installer nicht die gleichen Optionen wie die Vorgängerversion. Deswegen wird es das Abbild mit dem debian-installer auch weiterhin geben. Brauchst Du LVM, RAID oder multipath als Installations-Option, dann willst Du lieber das alte Image. Weitere Informationen dazu gibt es in den Veröffentlichungs-Hinweisen für die Server-Variante.

Weitere Highlights in Ubuntu 18.04 Bionic Beaver LTS

Kenner wissen, dass das LTS für Long Term Support oder Langzeitunterstützung steht. Das bedeutet, dass Ubuntu 18.04 insgesamt 5 Jahre lang mit Updates versorgt wird. Das gilt zumindest für Ubuntu Desktop und die Server-Versionen. Bei den Abkömmlingen sind es teilweise nur 3 Jahre. An dieser Stelle musst Du Dich eben erkundigen, wie lange Dein Betriebssystem unterstützt wird.

Änderungen beim Netzwerk

Im NetworkManager gibt es Unterstützung für Teaming. Dafür ist libteaming implementiert. Wer nur eine Netzwerkkarte im Rechner hat, dem dürfte die Option ziemlich egal sein. Erklären wir es trotzdem in aller Kürze: Du fasst damit mehrere physische Netzwerkkarten zu einer logischen zusammen.

Bleiben wir kurz beim Netzwerk, denn das bekannte ifupdown ist nicht mehr länger per Standard vorhanden und musste netplan.io weichen. Der neue Installer erstellt eine Konfigurations-Datei für netplan.io und Du findest sie unter /etc/netplan. Damit wird das Netzwerk im System nun konfiguriert. Entweder geschieht das via systemd-networkd oder eben den NetworkManager. Für Desktop-Anwender, die nicht viel auf der Kommandozeile kruschen, ändert sich nicht viel. Das gilt aber nur für neue Installationen und nicht für Upgrades!

Wenn also ifup und ifdown nicht mehr funktionieren, wie sieht es dann aus? Hierfür gibt es eine Beispiel der Entwickler und liest sich so:

by ip link set $device up

oder

ip link set $device down

Mit dem Befehl networkctl bekommst Du Informationen über die Netzwerkgeräte. Ein

networkctl status

wirft zum Beispiel Informationen über die IP-Adressen des Systems aus.

Ubuntu 18.04 LTS Desktop

Hier hat sich auch einiges getan. Ubuntu 18.04 LTS wird GNOME nutzen und nicht mehr Unity. Das ist zwar schon seit einigen Varianten der Fall, aber Bionic Beaver wird die erste LTS-Version mit GNOME sein. GNOME ist als 3.28 vorhanden.

Wayland ist noch nicht Standard, das bleibt weiterhin X. Allerdings gibt es eine technische Vorschau von Wayland und die Entwickler erwarten, dass es der Standard-Dsiplay-Server in Ubuntu 20.04 LTS sein wird. Wer Wayland ausprobieren möchte, kann es am Anmeldebildschirm einfach auswählen.

Der Installer bietet die Optione einer minimalen Installation. Damit bekommst Du den Desktop, einen Browser und ein paar wichtige Programme.

LibreOffice wurde auf Version 6.0 aktualisiert. Das ist praktisch, denn es gab erst gestern LibreOffice 6.0.3. Derzeit ist LibreOffice 6.x als Fresh deklariert.

Emoji sei Dank!

Emojis zeigen sich in den meisten Apps in Farbe. Mit STRG+. oder STRG+; gibt es die Emoji-Auswahl. Das scheint heutzutage sehr wichtig zu sein. Ohne Emojis ist das ganze OS scheiße! 😉

Der Kalender unterstützt die Wettervorhersage. Mal schauen, ob das diesen Sommer ein Fluch oder Segen wird. Auf so Wettervorhersagen kann man manchmal getrost verzichten.

Die To Do App ist nun bei einer Standard-Installation enthalten. Auch praktisch, aber die meisten werden das Smartphone dafür nutzen. Ich nutze so eine App gar nicht, dann muss ich auch nichts tun!

Läuft Dein Rechner mit Akku und ist 20 Minuten im Leerlauf, dann geht er automatisch in den Suspend-Modus.

Die Release Notes sind ziemlich umfangreich, wie man sie für eine so wichtige und große Version erwartet und bieten noch weitere Einblicke.

Downloads und die Abkömmlinge

Wichtig ist, dass es für die Haupt-Versionen keine Abbilder mehr für die 32-Bit-Varianten gibt.

Wie bereits erwähnt gibt es auch Beta-Versionen für die ganze Verwandtschaft. Die Links zu den Images findest Du nachfolgend:

Die sogenannten Daily Images findest Du unter http://cdimage.ubuntu.com.

Ubuntu MATE 18.04

Ein Wort zu Ubuntu MATE 18.04, weil ich das Betriebssystem für den Raspberry Pi sehr hübsch und nützlich finde. Ubuntu MATE 16.04 läuft auf einem Raspberry Pi sehr gut. Es wird auch ein Ubuntu MATE 18.04 für den Raspberry Pi 2, Raspberry Pi 3 und Raspberry Pi 3+ geben. Allerdings sind die Ressourcen der Entwickler begrenzt und deswegen werden sie die Pi-Images vermutlich erst im Juli 2018 ausgeben.

Fans von Ubuntu MATE dürfen sich ansonsten über MATE 1.20 mit vielen Verbesserungen freuen.

Ubuntu 18.04 LTS Bionic Beaver - Die MATE-Variante (Quelle: ubuntu-mate.org)

Ubuntu 18.04 LTS Bionic Beaver – Die MATE-Variante (Quelle: ubuntu-mate.org)

Auch wichtig für Linux Mint 19

Die kommende LTS-Version von Ubuntu ist auch für Linux Mint 19 Tara wichtig. Sie wird auf Ubuntu 18.04 basieren und soll im Mai oder Juni 2018 zur Verfügung stehen.

Die Mintbox Mini 2 soll dann ebenfalls mit Linux Mint 19 ausgeliefert werden. Aber lassen wird erst mal Ubuntu 18.04 vom Stapel rollen und kümmern uns dann um alles, was davon abstammt.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




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12 Kommentare zu “Ubuntu 18.04 “Bionic Beaver” LTS Beta 2 – Änderungen beim Netzwerk!”

  1. Didi says:

    Hi,
    "wichtig ist, dass es für die Haupt-Versionen keine Abbilder mehr für die 32-Bit-Varianten gibt."
    Bleibt es dabei, dass die Paketquellen der 32er-Variante erhalten bleiben werden und so ein Upgrade (also keine Neuinstallation) weiterhin möglich sein wird?

  2. Didi says:

    Hast Du einen Link? Ich finde dazu nichts.

  3. Julius says:

    „Wayland ist noch nicht Standard, das bleibt weiterhin X.“

    Das stimmt so nicht. In Ubuntu 17.10 war Wayland bereits Standard, man hat sich aber wegen dem LTS-Status dann doch für das Altbekannte entschieden.

  4. Didi says:

    Du meinst also "As with the desktop i386 ISO change, there are no other changes
    requested to the upgrade paths."
    Etwas wenig. Hoffentlich setzt es sich durch. Sonst werde ich umsonst gefahren sein.

    • jdo says:

      Ja, das meine ich. Soweit ich es verstehe, wird aber 2023 Schluss damit sein.

  5. Didi says:

    Ok.. Bis dann wird vielleicht auch der Rechner hin sein.

    • jdo says:

      Ich sitze im selben Boot, habe auch noch einen 386 Server laufen aber 16.04 wird ja auch noch bis 2021 unterstützt