Ubuntu 18.04 LTS ist da – Software-Management weiterhin Chaos
Das Ubuntu-Team hat die Linux-Distribution Ubuntu 18.04 LTS Bionic Beaver pünktlich veröffentlicht. Ich habe die Beta-Version schon recht ausführlich unter die Lupe genommen und viel hat sich nicht mehr verändert. Leider muss ich in Sachen Software-Management sagen, denn das Chaos mit Paketen aus dem Repository und den sogenannten Snaps ist immer noch gleich. Ich hatte es schon befürchtet, dass sich in diesem Bereich auf die letzten paar Wochen nichts mehr ändern wird. Aber da ist noch ordentlich Luft nach oben.
Die Begrüßung in Ubuntu 18.04 ist neu und gut
Neu gegenüber der Beta-Version ist die Begrüßung. Bei mir ist sie aber leider nur auf Englisch aufgetaucht, obwohl mein System auf Deutsch eingestellt ist. Ich weiß nicht, ob das daran liegt, dass ich die Beta-Version auf die Vollversion aktualisiert habe oder …
Auf jeden Fall ist sie so einfach zu verstehen, dass sie nicht zwingend Deutsch sein muss. Wollen wir an dieser Stelle die Kirche im Dorf lassen. Sehen wir uns an, wie Dich Ubuntu 18.04 in diesen Tagen begrüßt. Zunächst einmal bekommst Du einen Crash-Kurs, was neu an Ubuntu 18.04 ist. Wer nur LTS-Versionen benutzt, der bekommt von 16.04 auf 18.04 den Umstieg von Unity auf GNOME serviert.
Im nächst Bildschirm fragt Dich Ubuntu 18.04, ob Du den Livepatch Service nutzen möchtest. Damit hältst Du Dein System sicherer. Bei manchen Security-Updates ist eigentlich ein Neustart des Systems notwendig, damit sie wirksam werden. Beim Kernel ist das zum Beispiel der Fall. Mit dem Livepatch Service ist meist kein Neustart mehr notwendig. Für den persönlichen Gebrauch ist der Livepatch Service von Canonical kostenlos und Du darfst bis zu 3 Geräte damit konfigurieren. Die Neuerung finde ich persönlich toll, da sie den Nutzer animiert, sein Gerät sicherer zu halten.
Auch der dritte Bildschirm bei der Begrüßung ist toll, weil Du gefragt wirst, ob Du anonym Daten an das Ubuntu-Team senden möchtest. Es wird Dir also sofort ein Opt-Out angeboten. Finde ich Klasse!
Im letzten Schritt wirst Du auf beliebte Anwendungen hingewiesen und Dir wird die Möglichkeit gegeben, das Software-Management zu öffnen. Wie gesagt, finde ich das eine ziemliche Katastrophe. Wie oben schon erwähnt, hier in aller Ausführlichkeit.
Neuerungen beim Ubuntu 18.04 Server
Die sichtbarste Neuerung beim Ubuntu Server ist der neue Installer. Der bietet allerdings noch nicht alle Funktionen wie die alte Version. Deswegen stellt Canonical zwei Abbilder zur Verfügung. Details dazu findest Du in diesem Beitrag.
Download und andere Details
Version 18.04 LTS von Ubuntu Desktop, Ubuntu Server, Ubuntu Cloud und Ubuntu Core werden 5 Jahre lang mit Updates versorgt. Für Ubuntu Studio gibt es lediglich 9 Monate lang Wartung. Alle anderen offiziellen Abkömmlinge erhalten 3 Jahre lang Support.
Weitere Informationen findest Du in den Veröffentlichungshinweisen. Dort gibt es weiterhin Download-Links für Ubuntu und alle Abkömmlinge. Das sind Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu Kylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu. Willst Du nicht lange nach den Download-Links suchen, dann öffne einfach den Download-Bereich der Projektseite.
Ich war heute bei meiner Verwandtschaft, um von 16.04 auf 18.04 32 Bit zu aktualisieren. Obwohl die LTS eingestellt war, wurde die 18.4 nicht angeboten, und zwar weder über das Upgrade-Tool noch über apt-get dist-upgrade. Lediglich bei einer Umstellung auf "Informationen über alle Versionen" (oder so ähnlich) kam die 17.04 zum Vorschein, die ich jedoch nicht haben wollte.
Schau Mal in die Release Notes, da steht auch was zum Upgrade drin.
Was genau meinst Du?
Upgrades from 16.04 LTS will not be enabled until a few days after the 18.04.1 release expected in late July. Meinst Du das? https://wiki.ubuntu.com/BionicBeaver/ReleaseNotes
Ja, das meinte ich ... ich würde ehrlich gesagt auch nicht sofort auf ein ganz frisches OS aktualisieren auf produktiven Systemen. Immer die erste Punkt-Version abwarten, weil meist viele Fehler ausgebügelt werden.
Fehler wären nicht weiter tragisch. Denn ich lege vor dem Upgrade immer eine Sicherung mit Clonezilla an. Nun werde ich bis Mitte Juli warten. Dann wird es wieder leckere Pizza geben 😉
Naja, in diesem Fall besonders heikel dürfte der Umstieg auf eine andere Desktop-Oberfläche sein.
Ja, stimmt schon. Aber, wie ich gelesen hatte, gäbe es damit keine Probleme. Und Gnome unterscheidet sich zumindest in der Handhabung auch nicht so stark von Unity.
Weit gefehlt! Nach einer Probeinstallation auf einem Testlaptop bin ich total
enttäuscht. Jahrelang sehr zufrieden mit Unity stellt sich für mich der Umstieg
auf Gnome vorerst als nicht tragbar dar.
Ich nutze in Unity immer das Menu im Anwendungsfenster.
Auf den ersten Blick finde ich bei einigen Anwendungen unter Gnome gar kein Menu mehr, weder global noch im Fenster.
Im Firefox erscheint das Menu erst nach Betätigung der Alt-Taste.
Rechte Maustaste auf dem Desktop -> Neues Dokument gibt es nicht mehr.
(Mir ist bekannt, dass man den letzten Punkt durch Anlegen einer Vorlage beheben kann.) Sollte es nicht möglich sein ggf. mit Gnome-Tweak das
Verhalten der Menu's wie unter Unity darzustellen ist wohl ein Distrowechsel
erforderlich z.B. Mint.
Ich nutze Min seit Jahren ...
Nein, ein Distributionswechsel ist nicht zwingend erforderlich. Du kannst den Unity-Desktop nachinstallieren.