Ubuntu 17.10 Artful Aardvark mit GNOME und Wayland

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Das raffinierte Erdferkel ist da und damit ist natürlich Ubuntu 17.10 Artful Aardvark gemeint. Ubuntu 17.10 ist keine LTS-Version (Long Term Suport / Langzeitunterstützung) und wird nicht sehr lange unterstützt. Genauer gesagt sind es 9 Monate. Das macht das Linux-Betriebssystem eigentlich für eine längere Anwendung uninteressant. Ich persönlich verwende gerne LTS-Versionen, zumindest zwei Jahre lang bis zur nächsten LTS. Ubuntu 18.04 wird die nächste LTS-Version.

Spannend ist Ubuntu 17.10 Artful Aadrvard aber trotzdem. Schließlich verabschiedet sich Canonical von Unity und Mir. Ab sofort wird Ubuntu wieder auf GNOME setzen und Wayland mit sich bringen. Weiterhin wurden auch die Pläne endgültig begraben, ein Betriebssystem für PC und mobile Geräte wie Tablets oder Smartphones zu entwickeln.

Ubuntu 17.10 Artful Aardvark - Standard-Wallpaper

Ubuntu 17.10 Artful Aardvark – Standard-Wallpaper

Weitere Neuerungen in Ubuntu 17.10 Artful Aardvark

GNOME ist als Version 3.26 vorhanden und die Apps wurden dementsprechend aktualisiert.

Der Standard Display Manager ist GDM und ersetzt damit LightDM. Die Entwickler begründen den Schritt, da sich GDM schlecht von GNOME entkoppeln lässt. Es ist also der Weg des geringsten Widerstandes.

Canonical wird keine 32-Bit-Abbilder mehr für Ubuntu 17.10 Artful Aardvark anbieten. Unterstützung gibt es weiterhin und Du kannst bestehende Installationen aktualisieren. Images gibt es aber nicht mehr. Via Netinst oder MinimalCD lässt sich das Betriebssystem weiterhin auf Rechner mit älteren Prozessoren oder Architekturen installieren.

Die Schaltflächen für die Fenster sind wieder auf die rechte Seite gewandert. Persönlich finde ich das angenehmer. Wem diese Einstellung nicht gefällt, der kann sie über das GNOME Tweak Tool ändern.

Fenster-Schaltflächen wieder rechts

Fenster-Schaltflächen wieder rechts

Als Herzstück dient Linux Kernel 4.13. Weiterhin versprechend die Entwickler bessere Unterstützung für Bluetooth-Lautsprecher. Damit ist gemeint, dass die Sound-Ausgabe automatisch umgeleitet wird, wenn Du Bluetooth-Lautsprecher (oder Kopfhörer) anschließt.

Außerdem hat sich die Unterstützung für Anmeldung via sogenannter Captive Portals verbessert. Wer öffentliche Netzwerke (WLANs) oder Hotspots verwendet, kennt das. Man muss sich erst anmelden und kann danach den Hotspot verwenden.

Natürlich wurden die meisten Pakete auf die neuesten Versionen aktualisiert. Ein prominentes Beispiel an dieser Stelle ist LibreOffice 5.4.

Ubuntu Feeling wird beibehalten

Die Umstellung auf GNOME fällt visuell nicht ganz so dramatisch aus. Die Entwickler haben sich bemüht, den Desktop auf den ersten Blick sehr ähnlich zu gestalten.

Ubuntu 17.10 Artful Aardvark Desktop

Ubuntu 17.10 Artful Aardvark Desktop

Wie Du siehst, hat sich die Optik der Seitenleiste kaum verändert. Alle Apps öffnest Du ober die gepunktete Schaltfläche links unten. Hier kommt dann der GNOME durch.

Alle vorinstallierten Apps

Alle vorinstallierten Apps

Für die Installation weiterer Programme ist GNOME Software zuständig. Du kannst nach Programmen suchen oder in den Kategorien stöbern.

GNOME Software

GNOME Software

Unity weiter benutzen und Installation / Download Ubuntu 17.10 Artful Aardvark

Die Desktop- und Server-Version kannst Du hier herunterladen. Die Veröffentlichungs-Hinweise kannst Du hier nachlesen, wenn es Dich interessiert. Dort steht auch, wie Du von Ubuntu 17.04 aktualisieren kannst.

Wer eine ältere Version von Ubuntu auf 17.10 aktualisiert, der wird zunächst in die GNOME-Oberfläche gebootet. Allerdings ist Unity nicht gelöscht und Du kannst es weiter benutzen. Unterstützung würde ich aber nicht mehr allzu viel erwarten.

Bei einer Neuinstallation musst Du Dich nicht sonderlich umstellen. Es sieht eigentlich aus wie immer und der Installations-Prozess bleibt gleich.

Ubuntu 17.10 Installer

Ubuntu 17.10 Installer

Im nächsten Screenshot siehst Du, wie das System eingespielt wird. Je nach Geschwindigkeit des Rechners ist hier etwas Geduld gefragt.

Etwas Geduld notwendig

Etwas Geduld notwendig

Änderungen beim Netzwerk

ifupdown wurde gegen netplan getauscht und ist auch bei Standard-Installationen nicht mehr verfügbar. Der Installer wird eine Konfigurationsdatei für netplan unter /etc/netplan/ erstellen. Darüber wird das Netzwerk via systemd-networkd oder NetworkManager konfiguriert.

netplan ersetzt ifupdown

netplan ersetzt ifupdown

Als Desktop-Anwender solltest Du davon wenig mitbekommen. Wer einen Server neu installiert, sollte sich der Umstellungen bewusst sein. Canonical weist darauf hin, dass es nur für Neuinstallationen gilt.

Canonical gibt Beispiele, wie der Ersatz für ifup und ifdown aussieht:
ip link set $device up oder ip link set $device down

Außerdem gibt es den Befehl networkctl, womit der Anwender einen Überblick in Sachen Netzwerkgeräte gibt. networkctl status spuckt den Status der IP-Adressen aus, networkctl status $device für ein spezielles Gerät und so weiter. Es gibt natürlich eine man page in der Du alles zu diesem Befehl findest.

Andere Ubuntu-Varianten

Wer das Cloud-Abbild sucht – Klick und Netboot ist hier.

Kubuntu 17.10 bringt Plasma 5.10 und KDE Applications 17.04.3 mit sich. (Download)

Lubuntu und Lubuntu Alternate findest Du hier.

Ubuntu Budgie ist der küngste offizielle Abkömmling (seit 17.04) (Download).

Wer sich für Ubuntu MATE interessiert, der findet weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung (Download). Für den Raspberry Pi gibt es Ubuntu MATE 17.10 nicht, aber die LTS-Version 16.04.

Ubuntu Studio 17.10 findest Du hier (Download)

Dann wäre da noch Xubuntu 17.10 und die Ankündigung ist hier (Download)




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