Linux Mint 18.3 wird verbessertes Backup Tool liefern
Derzeit mit anderen Sachen beschäftigt, habe ich den Monatsbericht von Linux Mint fast übersehen. Dabei gibt es interessante Ausblicke für Linux Mint 18.3. Bereits im letzten Monat wurden einige Details zu Linux Mint 18.3 enthüllt und nun gibt es weitere gute Nachrichten, die vor allen Dingen das Backup Tool betreffen.
Backup Tool oder Datensicherung
Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich das Backup Tool oder Datensicherungswerkzeug von Linux Mint bisher nie genutzt habe. Irgendwie ist es mir suspekt und ich mache weiterhin alles mit rsync. Das hat mehrere Gründe und einer davon ist, dass ich es auch auf Headless-Systemen wie meinem root-Server einsetzen kann.
Ich verstehe aber auch, wenn sich Menschen nicht mit rsync auf der Kommandozeile plagen wollen, da es einen schon mal zur Weißglut treiben kann. Viele Leute benutzen einen Computer und möchte eben grafische Oberflächen haben. Bis dato sichert das Datensicherungswerkzeug von Linux Mint sowohl Daten als auch die Paket-Auswahl. Allerdings kannst Du es auch nur dann benutzen, wenn Du root-Rechte hast. Ich kann mir vorstellen, dass das Tool einige Anfänger verwirrt hat und es gab tatsächlich komisches Verhalten dann und wann.
Nun haben sich die Entwickler entschieden, ein Backup Tool bereitzustellen, dass weniger macht, das aber dafür besser. Das neue Datensicherungswerkzeug wird so aussehen.
Das Werkzeug für die Datensicherung wurde fast komplett neu geschrieben und das Verhalten hat sich geändert.
Kein root-Passwort mehr
Damit Du das Datensicherungswerkzeug benutzen kannst, musst Du kein Passwort mehr eingeben. Es läuft nicht mehr länger als root. Beim Ausführen eines Backups musst Du außerdem keine Quelle mehr angeben und auch nicht, um welche Art Backup es sich handelt. Das neue Backup Tool macht lediglich eine Datensicherung Deines Home-Verzeichnisses und das ist alles.
Alle Dateien aus dem Home-Verzeichnis werden in ein tar-Archive gesichert und beim Auspacken landen die Dateien genau an der gleichen Stelle wieder. Berechtigungen und Zeitstempel bleiben erhalten.
Natürlich hast Du weiterhin die Option, Dateien und Verzeichnisse auszuschließen. Die Auswahl wird für nachfolgende Backups auch gespeichert. Auf diese Weise sollen Dir regelmäßige Backups so einfach wie möglich gemacht werden.
Wichtig ist, dass per Standard die versteckten Verzeichnisse im Home-Verzeichnis von Backups ausgeschlossen sind. Darin befinden sich Einstellungen und Cache-Dateien. Du kannst sie aber hinzufügen. Das ist zum Beispiel ratsam, wenn Du Mozilla Thunderbird verwendest. In dem Fall würde ich Dir raten, das Verzeichnis .thunderbird ebenfalls zu sichern.
Software-Auswahl sichern
Das Sichern der Software-Auswahl wurde ebenfalls vereinfacht. Es zeigt nicht mehr ewig viele Pakete an, die für viele Anwender nichts bedeuten. Wer eine genaue Liste sehen möchte, kann immer noch die Kommandozeile und dpkg -l | wc -l bemühen.
Das Backup-Tool zeigt nun nur eine einfache Liste mit den Paketen, die via Software Manager installiert wurden.
Die Entwickler sprechen außerdem davon, dass der Code nun viel kleiner und moderner ist. Sowohl Performance als auch Stabilität wurden verbessert. Ein simples Datensicherungswerkzeug ist eigentlich eine gute Idee, war aber bisher nicht das Gelbe vom Ei.
Fortschritt im Fenster anzeigen
Eine weitere Neuerung ist, wie der Fortschritt einer gewissen Anwendung oder Aktion angezeigt werden. Die Entwickler geben als Beispiel Windows 7 an und ein Bild sagt mehr als 1000 Worte.
Durch die Implementierung von LibXapp bekommt Linux Mint 18.3 eine ähnliche Funktion. Sehr vereinfacht gesagt lässt sich durch die Bibliothek der Fortschritt kommunizieren und bei Cinnamon 3.6 wird das so aussehen.
Im Monatsbericht findest Du Code-Beispiele, wie Du die Bibliothek ansprechen kannst. Auf jeden Fall wird diese Art von Fortschrittsanzeige von Cinnamon unterstützt und die Entwickler haben sie bisher in diese Anwendungen implementiert:
- Dateimanager Nemo für Datei-Operationen
- Backup Tool oder Datensicherungswerkzeug
- Software Manager
- Treiber-Manager
- USB-Stick-Formatierer
- USB-Abbilderstellung
Die Entwickler grübeln derzeit nach, wie sich die Unterstützung in MATE, Caja und Synaptic implementieren lässt.
Weitere Verbesserungen
Das Netzwerk-Applet von Cinnamon kann nun drahtlose Netzwerke neu scannen.
Upload Manager (Hochladeverwaltung) und der Domain Blocker (Domänensperre) sind per Standard nicht mehr installiert. Wer die Werkzeuge weiterhin verwenden will, findet sie in den Repositories.