Linux Mint 12 wird auf GNOME 3 setzen – aber eine eigene Desktop-Umgebung mit sich bringen

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Linux Mint LogoDas auf Ubuntu basierende Linux hat mit Version 11 “Katya” nicht auf Unity gesetzt, sondern weiterhin GNOME 2.32 ausgeliefert. Das Mint-Team werkelt nun schon eine Weile an der nächsten Ausgabe und hat nun bekannt gegeben, was Ausgabe 12 so mit sich bringen wird.

So sehr man GNOME 2.32 auch mag, will man mit zukünftigen Technologien gehen und daher wird GNOME 3 zum Einsatz kommen. Nun stellen sich die Entwickler die Frage: “Was können wir tun, damit Anwender GNOME 3 mögen? Und welche Alternativen stehen für Nutzer zur Verfügung, die sich damit gar nicht anfreunden können?”

Linux Mint 12 - Vorschau

Linux Mint 12 - Vorschau (Quelle: linuxmint.com/)

Die Anwort von Team-Leader Clement Levebvre ist eine Eigenentwicklung, die sich Mint GNOME Shell Extensions (MGSE) nennt. Man will die hervorragende technische Basis von GNOME 3 ausreizen und mit MGSE lässt sich dieser dann wie eine traditionelle Desktop-Umgebung nutzen. MGSE lässt sich auch deaktivieren und Anwender haben eine reinen GNOME 3.

Der Fallback-Modus

GNOME 3 braucht Video-Beschleunigung und die meisten Systeme bringen das sowieso mit sich. Bei Linux Mint 12 wollen die Entwickler sicher stellen, dass sich die Distribution auch mit VirtualBox betrieben lässt. Wer also 3D-Beschleunigung in VirtualBox aktiviert, sollte GNOME 3 und MGSE ohne das Einspielen weiterer Treiber benutzen können.

Sollte das alle nicht funktionieren, wird das System den Fallback-Modus benutzen. Das hat laut eigener Aussage aber nichts mit GNOME 2 zu tun. Es ist eine GNOME-3-Komponente, die total inkompatibel mit Technologien wie Bonobo Panel Applets ist. Dieser Fallback-Modus wird irgendwann wegfallen, weil GNOME 3 mehr und mehr Hardware-Kompatibilität mit sich bringt.

MATE

MATE ist ein Fork von GNOME 2.32, der genauso aussieht und sich auch so verhält. Das Problem hier sei, dass sich GNOME 2.32 und GNOME 3 nicht vertragen. Es würde zu viele Probleme in den Repositories verursachen und Anwender hätten keine Möglichkeit, beide gemeinsam zu nutzen. Man unterhält sich zur Zeit mit den MATE-Entwicklern und versucht Wege zu finden, wie man GNOME 3 und MATE auf der DVD-Ausgabe von Linux Mint 12 ausliefern kann. Sollte das der Fall sein, würden Anwender aber mit einigen Unannehmlichkeiten, die Entwickler nennen es “rough edges”, rechnen müssen.

Suchmaschinen

In Linux Mint 12 wird man keine “Custom”-Suchmaschine mehr nutzen. Das kann man begrüßen, weil das Ding in Linux Mint 11 nervt. Ich habe hier beschrieben, wie sich das rückgängig machen lässt, weil es wirklich eine Verschlimmbesserung ist.

Die Entwickler geben an, dass Linux Mint in Sachen Popularität an vierter Stelle in Sachen Linux ist und eventuell Ubuntu dieses Jahr überholen könnte. Einnahmen durch Werbung auf Suchmaschinen seien sehr wichtig für das Projekt. Suchmaschinen, die ihre von Mint-Anwendern generierten Einnahmen nicht mit Projekt teilen, werden aus Linux Mint entfernt und ihre Werbung könnte sogar blockiert werden.

Für Linux Mint 12 hofft man folgende Suchmaschinen bereitstellen zu können: Ask.com, Google, Amazon, eBay und das nicht-kommerzielle Wikipedia.

Wann ist es denn so weit?

Normalerweise kommt eine neue Mint-Version Ende November, so um den 20. Allerdings sei Qualität wichtiger als der Ausgabeplan. Die Entwickler werden Linux Mint 12 erst dann veröffentlichen, wenn man davon überzeugt ist. Somit steht das genaue Ausgabedatum noch nicht fest. Im Moment habe man zehn kleinere Fehler im Zusammenhang mit GNOME 3 gefunden, die man bald bereinigen wird.

Man schaffte es, MATE und GNOME 3 auf einer Test-Maschine mit Ubuntu 11.10 “Oneiric Ocelot” zu kompilieren und hat erfolgreich beide Desktop-Umgebungen betrieben. Ob es MATE in den Release-Kandidaten schafft, wollen die Entwickler aber noch nciht versprechen.

Die Verhandlungen mit Browser-Herstellern und Suchmaschinen seien immer noch im Gange. Somit könnte es im RC noch nicht alle geplanten Suchmaschinen geben. Einen Ausgabe-Kandidaten wollen die Mint-Hersteller am 11. November 2011 zur Verfügung stelle.




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