Ubuntu trifft Enlightenment: Bodhi Linux 2.0.0 Alpha
Der Herausgeber, Jeff Hoogland, weist ganz am Anfang seiner Ankündigung darauf hin, dass sich diese Ausgabe nicht für den täglichen Einsatz eignet. Aber so etwas erwartet man auch nicht von einer als Alpha gekennzeichneten Version. Die größte Änderung gegenüber Vorgängerversionen ist natürlich die Aktualisierung der Basis – ein Sprung von einer Ubuntu-LTS-Variante zu neuesten. Bodhi Linux 2.0.0 basiert auf Ubuntu 12.04 LTS “Precise Pangolin”. Der Umstieg von 10.04 LTS auf 12.04 LTS sei auch der eigentliche Fokus dieser Version und nicht die Integration neuer Funktionen. Bodhi Linux 2.0.0 kommt auch erstmalig nativ für die Architektur x86_64. Künftig gibt es also zwei Variationen der durch Enlightenment angetriebenen Distribution.
Da natürlich noch nciht alles so funktioniert, wie es soll, bitten die Entwickler um reges Feedback. Wer einen Fehler findet, möchte diesen in den Benutzer-Foren melden. Ebenso sind die ISO-Abbilder noch etwas zu groß. Grund dafür ist, dass Hoogland nach und nach alle nicht benötigten Pakete manuell entfernen wird. Auch hier ist Hilfe erwünscht und Anwender dürfen gerne Listen mit unbenötigten Paketen schicken.
Der NetworkManager startet sich im Live-Modus nicht automatisch. Du kannst diesen aber manuell aufrufen und so die Netzwerk-Karten konfigurieren. Wer Verbindungen hinzufügen möchte, muss dies mittels sudo erledigen. Jeff Hoogland hat einen temporären Fix für diesen Problem in seinem Blog hinterlegt.
Ansonsten ist Bodhi Linux eben Bodhi und verbindet Eleganz – wer Enlightenment mag – mit Einfachheit. Zudem ist es noch ziemlich schnell. Als Internet-Browser dient das auf Webkit basierende Leichtgewicht Midori. Außer Leafpad ist die Distribution recht spartanisch besetzt. Das macht aber nichts, weil sich Bodhi Linux via Paketmanager Synaptic und den umfangreichen Repositories um einiges aufmotzen lässt.
Mir gefällt der Ansatz: “So wenig wie nötig und Du, Anwender, wirst schon wissen, was Dir noch fehlt”. Wie man es bei Ubuntu und deren Derivaten gewohnt ist, befindet sich die komplette Open-Source-Prominenz im Software-Lager. LibreOffice, Firefox, Chromium, sowie diverse Server-Dienste wie Apache, MySQL und so weiter. Im Prinzip kannst Du Dir aus Bodhi Linux auch einen hübschen Server basteln. Allerdings ist Bodhi natürlich eher für den Desktop-Einsatz gedacht.
Bodhi Linux startet in einem Live-Modus. Wie gewohnt ist der erste Schritt, dass Du ein Theme oder besser einen Verwendungszweck aussuchen kannst. Hier stehen zum Beispiel die Optionen Desktop, Laptop/Notebook, Tablet und Fancy zur Verfügung. Letzteres ist laut eigener Aussage etwas künstlerisch angehaucht. Das ist zwar ganz nett gemeint, aber die über den Bildschirm latschenden Pinguine aus dem Spiel Pingus nerven nach einer Weile doch ganz schön … 🙂
Wer mit der kommenden Version von Bodhi Linux spielen möchte, kann sich ISO-Abbilder bei sourceforge.net herunterladen: bodhi-2.0.0-32-build2.iso (555 MByte), bodhi-2.0.0-64-build2.iso (585 MByte)
Bodhi ist klasse, danke für den Eintrag.
Nun fühle ich mich genötigt, mich an der Fehlersuche zu beteiligen ...
😉