Ubuntu 20.04 LTS Beta “Focal Fossa” ist testbereit
Focal Fossa nennt sich Ubuntu 20.04 LTS und es ist die kommende Version mit Langzeitunterstützung, auf der auch Linux Mint 20 basieren wird. Die Entwickler haben eine Beta-Version zur Verfügung gestellt, die Du herunterladen darfst. Für verschiedene Abkömmlinge gibt es ebenfalls Beta-Versionen. Die neuste LTS-Version soll am 23. April 2020 veröffentlicht werden.
Zum Kernel möchte ich gleich vorwegnehmen, dass Ubuntu 20.04 LTS auf Linux 5.4 setzt. Das VPN-Protokoll WireGuard wurde in Linux Kernel 5.6 aufgenommen, aber für Ubuntu 20.04 LTS zurückportiert. Anders gesagt kannst Du WireGuard einfach über den Paketmanager installieren. Das ist wichtig, wenn Du Dir mit Ubuntu einen eigenen WireGuard-VPN-Server basteln möchtest.
Ubuntu 20.04 LTS Desktop
Die Distribution bringt einen neuen Boot Splash mit und auch das Yaru Theme wurde aktualisiert. Das Design des Sperrbildschirms von GNOME 3.36 ist neu und auch so gibt es diverse grafische Verbesserungen.
Bei den Themes kannst Du Dich zwischen Hell, Standard und Dunkel entscheiden. Das sieht so aus.
Die Entwickler schreiben in den Release Notes, dass Ubuntu 20.04 LTS weniger CPU-Leistung für die Animationen von Fenstern braucht. Das gilt auch für JavaScript, Mausbewegung und dem Verschieben von Fenstern. Letzteres hat auch eine geringere Latenz. Unterm Strich bedeutet das bessere Performance.
Ansonsten bringt die Linux-Distribution aktuelle Software wie zum Beispiel Mozilla Firefox 74.0, Thunderbird 68.6.0 und LibreOffice 6.4 mit.
Der Snap Store ersetzt Ubuntu Software als Standard-Tool für das Suchen und Installieren von Paketen und Snaps.
ZFS 0.8.3 bietet native Verschlüsselung und in Focal Fossa ist Hardware-Beschleunigung dafür verfügbar.
Während der Einrichtung wirst Du gefragt, ob Du ein Online-Konto verbinden möchtest. Unter anderem steht hier Nextcloud zur Verfügung. Im nächsten Schritt fragt das System, ob Du Livepatch benutzen möchtest. Das System spielt damit Updates ein und benutzt sie, die normalerweise einen Neustart benötigen, wie zum Beispiel ein Kernel-Update.
Für die Nutzung von Livepatch brauchst Du aber ein Ubuntu-Konto. Für den privaten Gebrauch ist Livepatch kostenlos und Du darfst bis zu 3 Rechner damit bedienen.
Ubuntu 20.04 LTS Server
Die Server-Version bietet natürlich auch jede Menge aktualisierte Software. Auch hier findest Du Details in den Veröffentlichungshinweisen. Für mich persönlich interessant sind aber PHP 7.4 und Samba 4.11.
PHP 7.4 ist schneller als die Vorgänger, allerdings musst Du aufpassen. Während die neuesten Versionen von Nextcloud und WordPress damit umgehen können, hat Nextcloud 17 ein Problem damit. Die maximal unterstützte Version ist PHP 7.3.
Bei Samba 4.11 ist unter anderem wissenswert, dass Python 2 nicht mehr länger unterstützt wird.
Du kannst die Beta-Versionen von Ubuntu Desktop und Server hier herunterladen.
Unterstützung für Raspberry Pi
Wie wichtig der Raspberry Pi geworden ist, siehst Du schon daran, dass er in den Release Notes gesondert erwähnt wird. Seit Ubuntu 19.10 wird der Raspberry Pi 4 ohne weitere zutun unterstützt. Die neuen LTS-Abbilder unterstützen fast alle modernen Pi-Versionen, ab dem Raspberry 2 plus Compute Module 3 und 3+. Der Raspberry Pi Zero W ist allerdings nicht erwähnt.
Die Entwickler sprechen außerdem von einem Bug, den Du kennen solltest. Beziehst Du mit den Modellen 3B, 3A+ und 3B+ eine IPv4-Adresse via DHCP, gibt das Probleme. Als Workaround empfehlen die Entwickler, nach dem Startvorgang diesen Befehl auszuführen:
sudo netplan apply
Logischerweise brauchst Du dafür physischen Zugriff auf das Gerät. Das ist natürlich nur notwendig, wenn Du Dich ausschließlich via WLAN mit dem Netzwerk verbinden möchtest.
Ubuntu MATE 20.04
Eine offiziell unterstützte Variante, die mich persönlich mehr als die anderen interessiert, ist Ubuntu MATE. Auch hier gibt es einige Neuerungen und Änderungen und die Entwickler bitten um Tests.
Ubuntu MATE 20.04 wird mit MATE Desktop 1.24 ausgeliefert. Weiterhin bekommst Du ein grafisches Tool für fwupd. Damit ist ein Upgrade und Downgrade von Firmware für Geräte möglich, die fwupd unterstützen.
Weiterhin schreiben die Entwickler, dass das sogenannte Screen Tearing endgültig ein Ding der Vergangenheit ist. Weiterhin gibt es Verbesserungen bezüglich HiDPI.
Evolution ersetzt Thunderbird
Eine wichtige Änderung ist, dass Evolution statt Thunderbird vorinstalliert ist. Die Entwickler finden, dass sich Thunderbird nicht gut in den Desktop integriert. Bei Evolution ist das anders, weil es wie MATE GTK3 benutzt.
Auch die Interoperabilität mit LibreOffice und Integration mit Google Mail und Exchange sind Gründe für diesen Schritt.
Beta-Versionen der Abkömmlinge
Wie üblich bieten auch die Ubuntu-Versionen mit alternativen Desktop-Umgebungen Beta-Versionen an. Du findest die Ankündigungen und Abbilder hier:
Schnäppchen!
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Nette Pi-Konstellation
Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.
"Der Snap Store ersetzt Ubuntu Software als Standard-Tool für das Suchen und Installieren von Paketen und Snaps."
-> Ist da der Trend zu erkennen langfristig nur noch auf 'Snaps' zu setzen ?
"Für die Nutzung von Livepatch brauchst Du aber ein Ubuntu-Konto. Für den privaten Gebrauch ist Livepatch kostenlos und Du darfst bis zu 3 Rechner damit bedienen."
-> Ist Hier der Trend zu erkennen durch das 'Ubuntu-Konto' eine Kundenbindung zu erreichen ?
Was will Canonical damit langfristig erreichen ? Soll das langfristig evtl. sogar für die private Nutzung kostenpflichtig werden ?
Sollte man schon jetzt über den Wechsel zu einer komplett freien Distribution nachdenken ? Mir fällt da nur LMDE4 eine. Freie Debian Basis mit der einfachen Benutzbarkeit von Ubuntu.
Der Trend, langfristig auf Snaps zu setzen, ist schon lange da.
Das mit dem Livepatch-Service ist auch schon lange so. Ich verstehe es aber zum Teil, wie soll man sonst kontrollieren, dass private Anwender nur 3 Rechner verbinden. Das ist eigentlich ein kostenpflichtiger Service.