Wartungs-Ausgabe der Mutter aller Live-Distributionen: Knoppix 7.0.1

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Knoppix Logo 150x150Kleine Nummeränderung mit mittelgroßer Wirkung kann man die neueste Version von Knoppix wohl nennen. Auch wenn ich es persönlich nicht mehr benutze, bin ich dennoch weiterhin ein großer und bekennender Knoppix-Fan. Schließlich war diese Distribution Vorreiter in Sachen Linux-Live-CD. Als ich noch fest angestellt war, hatte jeder meiner Kollegen (auch die Windowsler) so ein Knoppix in seiner Tool-Sammlung. Wann immer ein Windows nicht mehr starten wollte, konnte man mit Knoppix die Daten retten und gleich in das Netzwerk sichern. Was hat das Zeit, Ärger und Kosten gespart! Knoppix war / ist kostenlos – keine Festplatte ausbauen und wo anders reinschrauben – nachträglich: Danke Knoppix! 🙂 Hat sonst noch jemand eine ähnliche Geschichte mit Knoppix? Das war doch eine echte Revolution damals, oder?

Version 7.0.1 bringt die für diese Distribution üblichen Verdächtigen aus den Häusern Debian “Squeeze (stable)” und “Wheezy (testing)” mit sich – natürlich auf dem aktuellen Stand. Als Herzstücke dienen Linux-Kernel 3.3.7 und X.Org 7.6 (core 1.12.1.902). Mit der Boot-Option knoppix64 kannst Du auch einen 64-Bit-Kernel starten und auf 64-Bit-Installationen mit chroot für Rettungs-Aktionen zugreifen.

In Sachen Software befinden sich LibreOffice 3.5.3, Chromium 18 und Firefox / Iceweasel 10.0 an Bord. Als Standard verwendet die Distribution LXDE als Desktop-Umgebung. Mit der Boot-Option knoppix desktop=kde kannst Du allerdings auch KED 4.7.4 starten, knoppix desktop=gnome fährt GNOME 3.4 hoch.

Für Anwender mit Sehbehinderung oder Blindheit ist ADRIANE 1.4 integriert. Mit Viacam kannst Du den Mauszeiger mittels der eingebauten Webcam und Kopfbewegungen steuern. Wer diverse Windows-Programme laufen lassen möchte, hat Zugriff auf Wine 1.5.4. Für Virtualisierungs-Aufgaben dienen VirtualBox 4.1.14 (nur in der DVD-Version) und qemu-kvm 1.0.

Die zram-Arbeitsspeicher-Kompression ist laut eigener Aussage besonders für ältere Rechner mit wenig RAM nützlich. Bis zu 75% des Arbeitsspeichers werden damit komprimiert, wenn das RAM zuneige geht. Somit lassen sich große Programme starten, ohne einen SWAP-Bereich auf der Festplatte haben zu müssen. Je nachdem wie sehr sich die Programme komprimieren lassen, erweitert das den Arbeitsspeicher natürlich.

Eine experimentelle Autoerkennung von Grafikkarten soll 3D-Beschleunigung selbst aktivieren. Mittels der Boot-Optionen knoppix no3d und knoppix 3d lassen sich bestimmte Modi auch erzwingen. Welche was tut, ist offensichtlich. Das Knoppix-Menü innerhalb des Start-Menüs ist zurück. Dort findest Du für Knoppix spezifische Erweiterungen.

Du findest die komplette Software-Liste der DVD hier. Knoppix 7.0.1 bringt über 3000 Software-Pakete mit sich und hätte unkomprimiert eine Größe von mehr als 9 GByte. Alle möglichen Boot-Optionen findest Du in der offiziellen Ankündigung.

Wer sich einen bootfähigen USB-Stick oder ähnliches mit Knoppix erstellen möchte, soll das Programm flash-knoppix aufrufen. Diese Software spielt alle Knoppix-Dateien auf eine FAT-formatierten Datenträger und erstellt einen Booteintrag. Du kannst Dir auch aussuchen, ob das Programm den Datenträger formatieren oder nicht soll. Bei Letzterem würden bestehende Dateien erhalten bleiben. Änderungen und persönliche Einstellungen lassen sich auf dem USB-Gerät speichern.

Du kannst Knoppix 7.0.1 von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen: KNOPPIX_V7.0.1DVD-EN.iso (4 GByte), KNOPPIX_V7.0.1DVD-DE.iso (4 GByte)




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Ein Kommentar zu “Wartungs-Ausgabe der Mutter aller Live-Distributionen: Knoppix 7.0.1”

  1. intux says:

    Ja, bei mir war es genau so. Mit der Knoppix-Live-CD bin ich nach und nach an Linux heran gekommen. Außerdem konnte mir die CD oft genug helfen mein verkorkstes Windows zu reparieren. Inzwischen bin ich seit über drei Jahren bei Ubuntu. Knoppix rockt!