Desperado Reloaded: Wartungs-Version siduction 2012.1.1

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

siduction Logo 150x150siduction ist eine Linux-Distribution, die auf Debian Unstable basiert. Vor wenigen Tagen gab es mit Pure OS 5.0 ein anderes Debian-Derivat, dessen Basis allerdings Debian Testing ist. Die Entwickler haben siduction 2012.1.1 den Beinamen Desperado Reloaded mitgegeben. Neben einige kleineren Bugfixes war der Hauptgrund für diese Ausgabe, KDE 4.8.4 auszuliefern.

Neben KDE bringt siduction 2012.1.1 zwei weitere Desktop-Umgebungen mit sich: Xfce und LXDE. Alle Ausgaben gibt es für die Architekturen x86 und x86_64. Während die LXDE-Variante immer noch auf eine CD passt, brauchst Du für die beiden anderen eine DVD oder ein entsprechend großes USB-Gerät. Wie Du siduction auf USB bannst, findest Du im Anwender-Handbuch der Distribution.

Die ausgegebenen Abbilder sind ein Schnappschuss von Debian Unstable vom 24.06.2012. Die Entwickler haben einige eigene Scripte und Pakete angefügt, einen eigenen Installations-Assistenten geschrieben und einen speziell angepassten Linux-Kernel 3.4.4. Ebenfalls ist Xserver 1.12.1 mit von der Partie.

siduction 2012.1.1 Desperado Reloaded

siduction 2012.1.1: Desperado Reloaded

Der Freeze von Debian 7 “Wheezy” wird am 30. Juni 2012 beginnen. Die Entwickler sprechen in der Ankündigung zu siduction 2012.1.1 aus eigener Erfahrung, dass dieser Prozess mindestens 8 Monate dauert. Somit wollte man die Anwender kurz vorher noch mit einem frischen Schnappschuss versorgen. KDE SC 4.8.4 nun als komplettes Paket-Satz in Debian Unstable und das war, wie bereits erwähnt, der Hauptgrund für neue Abbilder. Einzige Ausnahme ist KDEPIM. Hier haben sich die Debian-Entwickler entschieden, bei Version 4.4.11 zu bleiben und KMail anstatt KMail2 auszuliefern.

Eine weitere Änderung ist, dass man Akonadi per Standard nicht mehr mit MySQL betreibt, sondern mit SQLite. Man ist der Meinung, dass man sich MySQL für diese Aufgabe sparen kann.

Ansonsten haben die Entwickler in de Xfce- und LXDE-Versionen einige Pakete verändert oder hinzugefügt. Für LXDE wird Xnoise anstelle von Audacious und GNOME-MPlayer eingesetzt. Xfce hat xfce4-powermanager als Neuzugang zu verbuchen. Das Live-System wird nach einigen inaktiven Minuten durch einen Bildschirmschoner geschützt. Dieser hat eine Passwortabfrage und das Kennwort für den Anwender siducer ist live.

Ab dieser Ausgabe verwenden die Entwickler auch den nigelnagelneuen Debian Mirror-Redirector in der Datei sources.list. Die neue Lösung hilft nicht nur, den schnellsten Spiegel-Server zu finden, sondern kann auch Load-Balancing bei Downloads und unterstützt darüber hinaus IPv6.

  • Dream Studio 12.04
siduction 2012.1.1 LXDE-Version

Basiert auf Debian Unstable ...

Die Entwickler weisen noch darauf hin, dass Anwender von ATI-Radeon-Grafikkarten die failsafe-Option beim Starten der Live-CD benutzen möchten. Diese Option wird den Cheatcode radeon.modeset=0 xmodule=vesa an die Kernel-Bootzeile anfügen. Somit lässt sich X starten. Vor einer Installation solltest Du im Live-Modus das Paket firmware-linux-nonfree installieren. Das geht folgendermaßen:

  • Öffne die Datei /etc/apt/sources.list.d/debian.list und füge contrib non-free an das Ende der ersten Zeile an, danach abspeichern.
  • Nun führst Du diesen Befehl aus: apt-get update && apt-get install firmware-linux-nonfree

Nun sollte eine Installation reibungslos funktionieren. Wenn Du das Live-System neu startest, sind diese Einstellungen natürlich wieder verworfen. Auch drahtlose Netzwerkkarten könnten ohne die unfreien Treiber Probleme verursachen. Ist das der Fall, kommst Du nicht um eine Kabelverbindung, bis die unfreien Treiber installiert sind.

LXDE-Version Kurz angetestet

siduction 2012.1.1 LXDE-Desktop

siduction 2012.1.1: LXDE-Desktop

Das Betriebssystem lässt sich im Bootscreen bereits auf deutsche Sprache umstellen. Dazu musst Du einfach die Taste F2 drücken und dann Deutsch auswählen.

In der Internet-Sektion befindet sich als Browser das Leichtgewicht Midori und auch gleich ein Kürzel für “privates Surfen”. Als Suchmaschine wird per Standard DuckDuckGo eingesetzt. Unter Systemwerkzeuge ist ein Link zum Bluewater-Handbuch hinterlegt. Das ist die Dokumentation für siduction. Diese ist offline und auch in deutscher Sprache verfügbar.

Der Installations-Assistent sidu-installer öffnet sich im Browser und bietet bereits auf der Startseite eine Installation auf ein USB-Gerät an. Hierfür gibt es auch noch eine separate Schaltfläche unter Systemwerkzeuge. Die Entwickler haben sich bei der LXDE-Version bemüht, leichtgewichtige Software-Komponenten zu verwenden. Das wirkt sich natürlich extrem positiv auf die Geschwindigkeit aus.

siduction 2012.1.1 Synaptic installieren

Synaptic installieren

Ein grafischer Paketmanager fehlt. Wie bei Debian üblich, ist natürlich apt mit an Bord. Es gibt dazu eine eigene Sektion im oben genannten Bluewater-Handbuch. Nach einer Installation könntest Du auch via apt-get update und apt-get install synaptic recht einfach einen grafischen Paketverwalter nachinstallieren. Im Live-Modus funktioniert das natürlich auch, wäre aber nach einem Neustart wieder weg.

Du kannst Dir ein Abbild von siduction 2012.1.1 von einem der zahlreichen Spiegel-Server herunterladen: siduction-12.1.1-kde-i386.iso (990 MByte), siduction-12.1.1-kde-amd64.iso (993 MByte), siduction-12.1.1-lxde-i386.iso (568 MByte), siduction-12.1.1-lxde-amd64.iso (573 MByte), siduction-12.1.1-xfce-i386.iso (708 MByte), siduction-12.1.1-xfce-amd64.iso (713 MByte)




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2 Kommentare zu “Desperado Reloaded: Wartungs-Version siduction 2012.1.1”

  1. Marcus says:

    Das Wallpaper mit dem Mond ist ja ganz fürchterlich ...