Linux Mint 9 “Isadora” ist veröffentlicht
Das Entwickler-Team um die Linux-Distribution Mint hat die sofortige Verfügbarkeit von Ausgabe 9 – Codename Isadora – angekündigt. Das Open-Source-Betriebssystem basiert auf Ubuntu 10.04 LTS Lucid Lynx und bringt somit GNOME 2.30 und X.org 7.4 mit sich. Die Entwickler versprechen drei Jahre Unterstützung für das Betriebssystem, was auch der LTS-Zeit des Ubuntu-Desktops entspricht.
Der neue Software-Manager ermöglicht den Zugriff auf 30.000 (in der Vorgänger-Ausgabe waren es noch knapp 300) katalogisierte Applikationen, die sich direkt aus dem Paket-Tool bewerten lassen. Ebenso können die bereits abgegebenen Kritiken betrachten. Ebenso haben die Entwickler den Paket-Manager visuell aufpoliert. Durch die Verwendung von Apt daemon brauchen Anwender nicht mehr zu warten, bis einen Installation abgeschlossen ist. Diese wird im Hintergrund durchgeführt. Sollte ein Anwender den Software-Manager erneut öffnen, erhält er eine Status-Meldung über laufende Installations-Prozesse und kann diese auch zu jeder Zeit abbrechen.
Ebenso wartet der aufgebohrte Ubuntu-Abkömmling mit einem komplett neu geschriebenen Datensicherungs-Werkzeug auf. Das Backup-Tool sichert nicht nur die persönlichen Daten und Einstellungen, sondern auch die installierte Software-Auswahl. Somit lassen sich frische Installation oder Upgrades von CD durchführen und Anwender können ihre Systeme wieder genaus so herstellen, wie sie diese vorher benutzt haben. Die Entwickler stellen ein ausführliches Tutorial zu Benutzung des Backup-Tools auf ihrer Webseite zur Verfügung.
Das Tool für die Einstellung der Arbeitsoberfläche wurde ebenfalls komplett erneuert. Änderungen treten nun sofort in Kraft, ohne das Tool vorher schließen zu müssen. Außerdem können Anwender wählen, auf welcher Seite sie die Fenster-Knöpfe haben möchten. Traditionell sind diese rechts bei Linux oder Windows und links bei Macs. Lucid Lynx sorgte hier für etwas Aufsehen, weil die Ubuntu-Entwickler diese Tradition brachen. bei Linux Mint kann der Anwender das via Mausklick umstellen. Bei Ubuntu ist etwas Handarbeit notwendig, wie hier beschrieben ist.
Weiterhin haben die Entwickler am Artwork der Distribution gefeilt. Dieser Teil wurde sogar nach Außen vergeben, um dem Desktop ein möglichst elegantes Aussehen zu verpassen. Speziell für Linux Mint 9 gestaltete Hintergründe finden Sie im Paket mint-wallpapers-extra und die alten Hintergründe im Paket mint-wallpapers-previous-releases. Dieses befinden sich in den Repositories oder der DVD-Ausgabe.
Weitere Neuerungen und Änderungen finden Sie in der offiziellen Ankündigung oder den Release-Notizen des Betriebssystem. Herunterladen können Sie Linux Mint 9 kostenlos aus dem Download-Bereich der Projektseite. Es stehen unter anderem Abbilder für eine Live-CD, eine Live-DVD und eine OEM-Installation für die Architekturen i386 und amd64 zur Verfügung. Darüber hinaus stellen die Entwickler eine Version für Magazine, Firmen und Distributoren in Ländern bereit (Mint nennt als Beispiel USA und Japan), wo man für die Auslieferung eingeschränkter Technologien eine Lizenz erwerben muss.
Es scheint, als überträfen sich die Linux-Mint-Entwickler von Ausgabe zu Ausgabe. Version 9 “Isadora” ist unglaublich Anfänger-freundlich, einfach zu bedienen und wunderschön gemacht. Es macht den Eindruck eines aufgebohrten, verbesserten Ubuntu. Prädikat: Uneingeschränkt empfehlenswert.