Linux-Distribution: OS4 13 “OpenDesktop”

5 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

OS4 Logo 150x150Auf den ersten Blick sieht es so aus, als wäre es ein WallXubuntu, mit dem Menü auf der rechten Seite. Stimmt allerdings nichts ganz, weil die Entwickler dem Anwender einige manuelle Schritte abnehmen. Die Distribution liefert zum Beispiel Google Chrome per Standard aus, wer diesen Browser bevorzugt einsetzt. Ebenfalls ist das Repository von Otto Kesselgulasch eingetragen. Dieses verleiht der auf Ubuntu 12.04 “Precise Pangolin” basierenden Distribution GIMP 2.8 – bei Precise ist per Standard 2.6 in den Repositories. Weiterhin ist Remastersys vorinstalliert und auch hier sind die entsprechenden Repositories eingetragen. OS4 bringt übrigens Xfce als Desktop-Umgebung mit sich.

Was ebenfalls ganz witzig ist: Verkleinerte Fenster werden als Symbole auf dem Desktop hinterlegt. Per Standard sieht man keine klassische Fenster-Leiste. Mittels F9 lässt sich ein Expose aufrufen und damit kann man verborgene Fenster schneller erreichen. Das wird übrigens mit skippy-xd realisiert.

Zu den Neuerungen oder Änderungen gehören Chrome 22, GIMP 2.8, Banshee 2.4.1, Evolution Groupware Suite 3.2.3, Shotwell 0.12.3, Nokia Maps, Likewise Active Directory Membership 6.1, OpenJava 7, Flash und VLC. Aber auch Scribus, Abiword, Gnumeric, Grsync und so weiter findest Du in dieser Distribution. Wie gesagt, hat man sich in Sachen Paket-Auswahl schon Gedanken gemacht.

OS4 13 OpenDesktop: Menü

OS4 13 OpenDesktop: Menü

Also im Großen und Ganzen eine recht passable und leichtgewichtige Distribution, die eine Menge gut ausgewählter Programme mit sich bringt und zudem noch Zugriff auf die Ubuntu-Repositories hat. Ganz nett ist außerdem, dass man die Programme im Menü danach benannt hat, was sie tun. Also statt GIMP steht da Image Editor und statt Shotwell eben Photo Manager. Das ist für Umsteiger schon hilfreich.

Was mir nur auf den Geist geht, wenn Entwickler so auf den Putz hauen: OS4 ist die Linux-Distribution für den Heim- und den Business-Anwender. Aha, na dann. Also wenn ich schon so auf die Buschtrommel klopfe, dann sollet sich zumindest in Schnellstartern des Menüs (Web Browser und E-Mail) auch gleich die einzigen installierten Applikationen öffnen (Chrome und Evolution) und mir nicht eine dämliche Frage stellen, welche ich denn per Standard verwenden möchte. Wow, ich habe eine Wahl zwischen Chrome und Chrome … dann nehm ich wohl mal Chrome …

Das Bekenntnis zu Cloud Computing und Internet Technologie macht OS4 OpenDesktop 13 zur besten Plattform für den Genuss von Cloud Diensten – steht in der Ankündigung. Also mal ein paar Buzzwords geklopft, macht das Betriebssystem nicht zu einem Cloud-Giganten. Außer Nokia Maps und Chrome habe ich nichts gefunden, was irgendwie mit Cloud zu tun hätte.

Gut, der nächste Punkt ist Geschmacksache, aber für mich sieht das Betriebssystem wie ein Relikt aus den 90ern aus. Modern und schön sind nach meinem Empfinden anders.

  • Sabayon Linux 10 Xfce
OS4 13 OpenDesktop

Basiert auf Xubuntu 12.04 ...

Das nervige “Kauf mich” bei Systemstart ist verschwunden und OS4 13 kannst Du bei ibiblio.org herunterladen: os4-opendesk13-32.iso (1,3 GByte), os4-opendesk13-64.iso (1,4 GByte). Die Entwickler würden auch Installations-Medien verschicken, die allerdings mit 45 US-Dollar zu Buche schlagen – Versand ist wenigstens inklusive.




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5 Kommentare zu “Linux-Distribution: OS4 13 “OpenDesktop””

  1. tux. says:

    OpenDesktop. Soso. Wirklich schade, dass SCO sich den Namen hat schützen lassen. Gibt bereits ein Betriebssystem, das so heißt. Tscha.

    • jdo says:

      SC-Wer? 🙂

      • tux. says:

        Das ist nicht der Punkt. Der Name gehört wem.
        Traurig, dass Distributoren nur noch abkupfern können. Selbst den Desktop (allerdings das Original WindowMaker, nicht diesen Abklatsch) haben sie nachgebaut...

  2. Georg says:

    Heißt "OpenDesktop" und beinhaltet Chrome, Flash, Nokia Maps (inwiefern eig. Nokia Maps? Per Chrome-App?)...die Macher scheinen sich nicht wirklich für die Rechte anderer zu interessieren. Ich bezweifel mal stark das die Macher mit Google, Adobe und Nokia Abkommen geschlossen haben.

    Von der Distribution habe ich auch noch nie etwas gelesen, aber als Partner haben die angeblich große Namen wie Dell, Fujitsu, HP etc. im Boot. Dell bspw. verkauft Systeme mit Ubuntu. Wieso sollte Dell sich bei einem solchen Derivat engagieren? Und das ohne es für PR-Zwecke ("Wir fördern Open Source!) multimedial auszuschlachten?

    Ne, für mich wirkt das System als ob sich da ein paar Kiddies hingesetzt und mal schnell "unser eigenes Betriebssystem" zusammengeschustert haben. Solche Ubuntu-Derivate mit zweifelhafter Herkunft & Support haben wir schon genug, ich sage nur Snowlinux...mir tut es Leid um jeden Linux-Einsteiger der sich zu dieser Distri verirrt und nach einer kurzen Experimentierphase erschrocken das Weite sucht und von da an die Linux-Welt meidet.

    • jdo says:

      Uh, das mit den Nokia Maps müsste ich noch mal nachsehen - ich hab das Abbild aber schon gelöscht - es hat aber funktioniert.

      Ach das mit Chrome, Flash und so weiter ... die Macher sind aus den USA - da nimmt man das mit den Urheberrechts-Verletzungen und Patenten nicht so genau *hust* ... 😉

      Aber Du hast Recht, das Ganze wirkt sehr zusammengeschustert - auch wenn die Software-Auswahl an sich wirklich nicht schlecht ist.