Fedora 16 Alpha mit vielen Neuerungen steht bereit

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Fedora Linux LogoAb sofort dürfen Testwillige die neueste Testversion des von Red Hat gesponserten Projekts Fedora ausprobieren. Die Entwickler machen in der Ankündigung klar, dass Fedora 16 “Verne” Alpha Fehler haben wird und sich daher nicht für produktive Umgebungen handelt. Dennoch seien alle eingeladen, mit der neuesten Testversion zu spielen. Auch das Starten der Live-Version kann wichtig sein und gefundene Fehler dürfen gerne gemeldet werden.

Was ist neu in Fedora 16 Alpha?

  • Das Betriebssystem bringt GRUB2 als Bootloader mit sich. Dies wurde lange erwartet. GRUB2 erkennt andere Betriebssysteme automatisch und untersüttzt LVM2- und LUKS-Partitionen. Die Alpha-Ausgabe bringt allerdings nur GRUB2 für die 32-Bit-Version mit. Man arbeitet noch an GRUB2-Unterstützung für die anderen Plattformen.
  • Fedora 15 brachte Systemd mit sich. Die neueste Ausgabe bringt bessere Integration von Systemd. Für den Desktop-Benutzer schlägt sich das zum Beispiel in schnelleren Startzeiten nieder. Systemadministratoren können sich über bessere Management-Möglichkeiten der Dienste freuen.
  • Den zwei großen Desktop-Umgebungen haben die Entwickler Updates spendiert. Das heißt, es befinden sich KDE Software Compilation 4.7 und GNOME 3.1 an Bord.
  • Es gibt Verbesserungen in Sachen SELinux. Das SELinux-Policy-Paket enthält nun voreingestellte Regeln, die nur dann nue gebaut werden, sollte irgendwelche Änderungen gemacht worden sein. Ein Beispiel-Lauf zeigt, dass das Paket nun vier Mal schneller installiert ist (von 48 Sekunden auf zwölf Sekunden) und der maximale Speicherverbrauch ist von 36 MByte auf sechs geschrumpft. Darüber hinaus erlaubt SELinux File Name Transition besseres Regel-management. Somit verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass gewisse Dateien falsch gelabelt werden. Mit Fedora 16 mountet sich selinuxfs als /sys/fs/selinux anstatt /selinux ein. Alle betroffenen Komponenten (anaconda, dracut, livecd-tools und policycoreutils) wurden so verändert, dass sie mit diesen Veränderungen zurecht kommen.
  • Fedora benutzt nun login-defs als UID/GID und hat die Grenze zwischen System- und Anwender-Konten von 500 auf 1000 erhöht. Somit hat man sich diversen anderen Linux-Distributionen angepasst. Upgrades sind von dieser Änderung nicht betroffen. Außerdem könnten Anwender Kickstart benutzen, um diese Änderungen während der Installation zu umgehen.
  • Fedora benutzt nun Chrony als Standard NTP-Client. Ein Vorteil davon ist der geringere Speicherverbrauch (1.3 MByte statt sechs). Unnötige Aufwach-Prozesse bringen außerdem Vorteile beim Stromverbrauch. Ebenso habe sich das Halten der Zeit auf Systemen, die kein 24/7 benutzen oder keine dauerhafte Internet-Verbindung haben, verbessert.
  • HAL (Hardware Abstraction Layer) gehört endgültig der Geschichte an und wurde vollständig entfernt. Software-Komponenten, die HAL benutzt haben, wirde auf udisks, upower und libudev umgestellt. Auch das wirkt sich positiv auf die Systemstartzeit und schnelleres Starten von Applikationen aus.
  • Die Entwickler haben diverse Updates in Sachen Cloud-Computing eingepflegt. Dazu gehört eine “Cloud-Ready”-Version von GlusterFS, pacemaker-cloud und Condor Cloud. Letzteres ist eine IaaS-Cloud-Implementierung , die Condor, die Deltacloud API und Aeolus nutzt.
  • Fedora 16 hat bessere Unterstützung für Virtualisierung und virtuelle Netzwerke. Ebenso wurde Spice zur Verwlatung von virtuellen Maschinen verbessert und die Xen-Unterstützung wieder eingeführt. Darüber hinaus gibt es einen Virtual Machine Lock Manager und verbesserte Möglichkeiten, um Gast-Dateisystem zu durchforsten.
  • Entwickler haben ebenfalls Vorteile mit Verne. Dazu gehören aktualisierte Versionen von Ada, Haskell und Perl. Ebenso ist ein neues Python-Plugin für GCC enthalten.
  • Die GNOME Shell hat nun wieder Unterstützung für die Weltzeituhr und der Netzwerk-Manager für die GNOME Shell unterstützt ein Notebook als Hotspot verwenden zu können.
  • Es gibt keinen Standard-Desktop-Ordner mehr. Die Anwender können dies aber selbst einrichten, wenn gewünscht.
  • Fedora 16 ersetzt mit dem Kernel-cpufreq-Stack nun CPUSpeed vollständig. cpufreq lässt sich mittels cpupower-service konfigurieren, das sich im Paket cpupowerutils befindet.

Interessierte finden diese und weitere Informationen in der offiziellen Ankündigung und den Release-Notizen. ISO-Abbilder können Sie im Pre-Release-Bereich der Projektseite oder via BitTorrent herunterladen: Fedora-16-Alpha-i686-Live-Desktop.iso (585 MByte, torrent), Fedora-16-Alpha-i686-Live-KDE.iso (646 MByte, torrent), Fedora-16-Alpha-x86_64-Live-Desktop.iso (585 MByte, torrent), Fedora-16-Alpha-x86_64-Live-KDE.iso (645 MByte, torrent).




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2 Kommentare zu “Fedora 16 Alpha mit vielen Neuerungen steht bereit”

  1. tux. says:

    Der größte Vorteil von Fedora ist auch der größte Nachteil: Die machen als erstes jeden Mist mit, u.a. die GNOME Shell.

    • jdo says:

      Dafür ist es auch gedacht ... einige wehren sich immer gegen diese Bezeichnung, aber es ist halt nun mal Red Hats Spielwiese ...