Unity für Fedora? Ubuntu Classic wieder in 12.04?
Also auf den Mailing-Listen geht es ja irgendwie immer heiß her. Neueste Diskussionen auf denen von Fedora und Ubuntu stechen allerdings schon ein bisschen heraus. Bei Fedora wird derzeit nicht nur wegen Erschaffung einer “Rolling Distribution” diskutiert, sonder auch der Wunsch von “Unity für Fedora” ist aufgekeimt.
Manuel Escudero nimmt als Beispiel openSUSE 12.1, für das es einen Port von Unity gibt: http://en.opensuse.org/openSUSE:GNOME_Ayatana. Ebenso gebe es Unity für Arch Linux und warum es nicht möglich sei, auch für Fedora einen Port aufzunehmen. Im speziellen habe man ja nun schon die RPM-Dateien von openSUSE. Er fragt ob es denn Interesse dafür gebe und wenn nicht, wo er selbst am Besten damit anfangen kann.
In den Antworten ist zu lesen, dass man nicht ganz abgeneigt sei und einem gefällt die HUD-Idee von Mark Shuttleworth sehr gut.
Ein anderer merkt an, dass ein Unity-Port auf Fedora Patches für GTK und die Kern-Komponenten von GNOME erfordern, die in Upstream inakzeptabel sind. In Wahrheit werde Unity von Canonical nicht sehr neutral entwickelt. Die Firma habe einige Entscheidungen getroffen, um diese Code-Schnippsel sehr eng mit Ubuntu zu verzahnen. Das mache es für andere Distributoren schwer. Unity sie derzeit nocht nicht einmal in Debian aufgenommen. Würde Unity aber ein neutrales Upstream-Projekt sein, sollte es Debian relativ einfach aufnehmen können.
Auf der Ubuntu-Seite wird hingegen wieder über eine klassische Oberfläche in 12.04 LTS gesprochen. Jo-Erlend Schinstad würde gerne das indicator-applet-complete wieder aufzunehmen. Es gebe dafür ein PPA, dass seiner Meinung nach gut funktioniert. Ebenso hätte er gerne ein Meta-Paket ubuntu-classic, das eine andere Standard-Konfiguration mit sich bringt. “Drücke und halte Alt um zu verändern”-Verhalten würde er gerne im GNOME Panel selbst konfigurieren können und dies sollte bei der Installation von Ubuntu Classic deaktiviert werden. Grund für diese Änderungen seien, dass einfach zu viele Leute die klassische Ubuntu-Erfahrung vermissen würden.
Linux Mint geht in Sachen Desktop mit Cinnamon bekanntlich auch einen komplett eigenen Weg. Clement Lefebvre taugt weder Unity noch die GNOME Shell. Version 1.2 sieht schon recht gut aus und bedient sich tatsächlich sehr angenehm. In die Zukunft geblickt gefällt mir persönlich der Cinnamon-Ansatz am besten. Es wird sowieso gerätselt, ob der steile Aufstieg von Linux Mint direkt mit Ubuntus Unity zu tun hat. Viele mögen es tatsächlich nicht und könnten zu Mint oder anderen Distributionen geflüchtet sein.
Die Qual der Wahl, da es ja auch nocht LXDE, Xfce, Fluxbox und wie sie alle heißen gibt. Fluch oder Segen? Für mich ein Segen. Auf einem schnelleren Rechner kann ein bisschen “schwererer Desktop” laufen und dem Netbook wird eben ein “Leichtgewicht” spendiert. Ich mag es, die Wahl zu haben. Andererseits wird mir das ganze Geforke und Eigengebrötel manchmal schon ein bisschen zu viel. Man verliert leicht den Überblick und ich möchte mich gar nicht in die Situation eines Anfängers versetzen – der muss ja völlig durchdrehen. Am besten verrät man Umsteigern gar nicht so viel … 🙂
Ich finde die Idee mit ubuntu-classic super. Der Fallback Mode funktioniert bis auf ein paar kleine Macken gut und ist sehr ressourcensparend.
Eine gute Anleitung wie man ihn aufhübscht, findest du hier:
http://www.omgubuntu.co.uk/2011/12/how-to-make-ubuntu-11-10-look-and-feel-like-gnome-2/