Tor Community Portal wurde vorgestellt – es gibt 6 Bereiche

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Dass Tor überhaupt so erfolgreich ist, liegt an einer großen Community. Würden nicht so viele Leute mitmachen und Tor-Knotenpunkte zur Verfügung stellen, wäre das Projekt deutlich kleiner und langsamer. Die Open Source Community sorgt auch für den auf Firefox basierenden Tor Browser. Natürlich ist es auch in der hand der gemeinschaft, über das Projekt zu berichten und Leute in Kenntnis zu setzen, dass es The Onion Router überhaupt gibt. Deswegen haben die Verantwortlichen nun das Tor Community Portal ins Leben gerufen.

Auf dem Portal darf sich jeder vorstellen, der The Onion Router nutzt, weil er politisch verfolgt … das ist natürlich Unsinn – Anonymität ist ja gerade der Witz von Tor.

Tor Community Portal will helfen

Der neue Service community.torproject.org soll dabei helfen, die verschiedenen Inhalte besser zu sortieren. Das Portal besteht aus sechs Bereichen:

  • Traninig
  • Outreach
  • Onion Services
  • Localization
  • User Research
  • Relay Operations

Wer mitmachen möchte oder einfach Informationen sucht, sollte sich nun leichter zurechtfinden.

Das Tor Community Portal erklärt, wie Relays funktionieren (Quelle: community.torproject.org)

Das Tor Community Portal erklärt, wie Relays funktionieren (Quelle: community.torproject.org)

Im Bereich Relay Operations findest Du zum Beispiel Informationen über die verschiedenen Arten der Nodes und wie Du sogenannte Relays auf unterschiedlichen Plattformen installieren kannst. Auch technischen Support findest Du in dieser Sektion. Betreibst Du ein Relay, hilfst Du dem Tor-Netzwerk und seinen Nutzern.

Localization im Tor Community Portal

Möchtest Du mithelfen, das Projekt in Deiner Sprache bekannter zu machen, kannst Du beim Übersetzen helfen. Du kannst aber auch helfen, wenn Du einen Fehler findest und diesen mitteilst.

Die Unterstützung auf Deutsch für das Projekt ist ziemlich gut, muss ich sagen.

Die einfachste Art, Tor zu benutzen

Es gibt zwei ziemlich einfache Optionen, Tor zu benutzen. Die Tor Community stellt einen Tor Browser zur Verfügung. Wie schon erwähnt, basiert der auf Mozilla Firefox. Du kannst den Browser für Linux, macOS und Windows herunterladen. An dieser Stelle musst Du aber aufpassen, dass nur der Traffix des Tor Browsers durch das Netzwerk von The Onion Router läuft. Der restliche Datenverkehr Deines Computers geht die üblichen Wege.

Der Tor Browser schickt den Traffic durch das Tor-Netzwerk

Der Tor Browser schickt den Traffic durch das Tor-Netzwerk

Möchtest Du den gesamten Datenverkehr durch The Onion Router schicken, dann sieh Dir Tails (The Amnesic Incognito Live System) an. Das ist eine auf Linux basierende Live-Distribution, die Du im Idealfall von einem USB-Stick startest. Sämtlicher Netzwerk-Traffic von Tails läuft per Standard via Tor. Auch Tails ist zum Großteil auf Deutsch übersetzt.

ISPs sehen, dass Du Tor benutzt, aber nicht wofür

Dein ISP (Internet Service Provider) kann übrigens sehen, dass Du Tor benutzt. Er weiß aber nicht, wofür Du es benutzt. Das gilt auch für neugierige Regierungen.

In den meisten Ländern ist der Einsatz von The Onion Router legal. Informiere Dich am besten vor einer Reise. In manchen Ländern ist The Onion Router zwar nicht illegal, aber der Zugriff darauf wird aus Gründen der Zensur blockiert. Auch hierfür gibt es aber Lösungen.

Brücken oder Bridges

Du kannst sogenannte Brücken oder Bridges einsetzen. Dabei handelt es sich um Relais-Server, die nicht öffentlich gelistet sind. Deswegen kann ein ISP oder eine Regierung sie auch sehr viel schwerer blockieren. Du bekommst die Brücken unter bridges.torproject.org. Nun kann es aber auch sein, dass der Zugriff auf diese Domain gesperrt ist.

Eine weitere Möglichkeit, an Brücken-Server zu kommen – via E-Mail. Du musst das Mail aber von Riseup oder Gmail aus senden. Die Adresse ist bridges@torprojectorg. Der Betreff soll leer sein und als Nachricht schreibst Du get transport obfs4.

VPN statt Brücken

Will das mit den Brücken nicht so recht funktionieren, kannst Du auch ein VPN (Virtual Private Network) davor schalten. In diesem Fall umgehst Du die Zensur über das VPN und benutzt dann Tor. Wie sinnvoll das ist, muss jeder selbst wissen. Der ISP oder eine Regierung sieht nicht mehr, was Du tust, wenn Du über den VPN-Tunnel verbunden bist. Es gibt Diskussionen, wie dienlich es für die Anonymität ist, beide Technologien einzusetzen – aber die Möglichkeit besteht.

Auf jeden Fall musst Du Deinem VPN Provider vertrauen. Auf kostenlose Services zu setzen, ist eine schlechte Idee. In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass gratis VPNs auf andere Weise Geld verdienen – zum Beispiel durch den Verkauf von Daten. Das ist genau das Gegenteil, was ich mit einem VPN erreichen möchte. Gute VPNs sind nicht mehr teuer – die kosten circa 3 Euro pro Monat. Viele Anbieter haben eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie. Du könntest für die Reise einen professionellen Service abonnieren und danach wieder kündigen.

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Wie wichtig VPNs sind, kann in diesen Tagen jeder live mitverfolgen. Das Bundesverfassungsgericht hat dem BND zwar auf die Finger geklopft, aber die Geheimdienste anderer Staaten interessiert das wahrscheinlich wenig. Ein VPN ist keine Silberkugel oder Allheilmittel, aber ein Baustein darin, Deine Privatsphäre zu verbessern. Eine gesunde Paranoia kann in modernen Zeiten nicht schaden.

Genau wie bei Tor gilt auch hier, dass VPNs in den meisten Ländern legal sind. In manchen Ländern sind sie legal, werden aber blockiert (Ägypten) oder staatlich reguliert (China). Ein VPN, das den Traffic durch die Server der Regierung leiten muss … hmmm …

Deswegen ist es in solchen Fällen auch bei VPNs wichtig, einen Provider zu nehmen, der die Zensur umgehen kann – verschleierte Server wäre ein Stichwort.

Sitzt Du in einem Land mit starker Zensur und kommst weder an Brücken noch an ein VPN, bringt das wenig. Informiere Dich immer im Vorfeld und sei entsprechend vorbereitet. Das bedeutet Bridges und VPN vor Antritt der Reise in den Koffer legen.

Onion Over VPN

NordVPN (günstig und schnell!)* kann nicht nur Zensur sehr gut umgehen, sondern bietet zum Beispiel einen Service, der sich Onion Over VPN nennt.

Onion Over VPN ist wie Tor browser via VPN nutzen

Onion Over VPN ist wie Tor Browser via VPN nutzen

Du kannst Dir das so vorstellen, als würdest Du Dich zunächst mit dem VPN verbinden und dann den Tor Browser nutzen. Ein ähnlicher Effekt wäre die Nutzung von Tails über Deinen selbst gebastelten VPN-Router. Der Screenshot stammt übrigens vom Android Client.

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