Review eines Linux-Leichtgewichts: wattOS R5 – läuft auf 10 Jahre alten Rechnern

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

wattOS Logo 150x150wattOS reiht sich in die Serie der Linux-Distributionen ein, die auch auf älterer Hardware laufen. Es geht sehr schonend mit den System-Ressourcen um. R5 basiert auf Ubuntu 11.10 “Oneiric Ocelot” und bringt LXDE als Desktop-Umgebung mit sich. Die Live-CD braucht zwar 256 MByte Arbeitsspeicher, sobald das System aber installiert ist, kommt es mit weniger RAM aus – laut eigener Aussage 100 bis 120 MByte RAM. Angeblich lässt sich das Betriebssystem auch mit weniger Arbeitsspeicher installieren, was sich allerdings negativ in der Installations-Zeit auswirken kann. In der Ankündigung berichtet der Entwickler, dass er wattOS auf allen möglichen Rechnern von 366 MHz aufwärts hat laufen lassen.

Auch die Software-Auswahl hat das Motto klein aber oho als Motto. Als Standard-Webbrowser kommt der auf WebKit basierende Midori mit Flash-Unterstützung zum Einsatz. Für Video- und Audio-Genuss sorgen Audacious und SMPlayer. Deine Passwörter kannst Du mit KeePassX verwalten und für die Bildbearbeitung ist Pinta an Bord. Als Textverarbeitung und Tabellenkalkulation dienen die bekannten Open-Source-Programme Abiword und Gnumeric. Weiterhin sind Leafpad, Transmission und Filezilla vorinstalliert.

  • Porteus 1.2 KDE / LXDE
wattOS R5

Basiert auf Oneiric Ocelot ...

Weitere Änderungen zu R4 sind Linux-Kernel 3.0.0-16 und das Entfernen eines nativen E-Mail-Clients. Es gibt neue Tools für das Energie-Management. Verbessert haben soll sich auch die Webcam-Unterstützung und Cheese ist per Standard installiert.

wattOS R5 Network Manager

Network Manager statt wicd

Eine der angenehmsten Neuerungen ist wohl der Wechsel von wicd zu Network Manager. Das ist in der Tat eine Sache, die mich an früheren wattOS-Versionen immer massiv gestört hat. wicd ist schon irgendwie ok, aber für einen Einsatz von VPN oder mobilem Internet (3G) einfach komplett unbrauchbar. Leichtgewichtig ist schön und gut, aber in der heutigen Zeit ist Netzwerk noch wichtiger  – meine Meinung.

Sieht man sich die Software-Quellen an, so liegt das Hauptverzeichnis auf remastersys.com/ubuntu. Pakete wie Jupiter, SMPlayer und Pinta holt sich wattOS aus Launchpad. Die Paket-Verwaltung erfolgt via Synaptic und Du hast damit Zugriff auf etliche weitere Software-Pakete. Somit eignet sich wattOS auch bedingt als Basis-System, um eine individuelle Distribution zu schaffen.

Die Linux-Distribution ist in der Tat sehr schnell und auf einem modernen Computer öffnen sich die meisten Programme fast ohne Verzögerung. Für unterwegs auf einem Netbook kann ich mir das Betriebssystem gut vorstellen. Genau so ein wattOS R5 wäre mir persönlich auf einem Telefon lieber, als ein ganzes Ubuntu, wie es Mark Shuttleworth mit Ubuntu for Android angekündigt hat.

wattOS R5 Menü

wattOS R5: Menü

Der Software Update Manager prüft einmal pro Woche auf Sicherheits-Aktualisierungen. Ebenfalls mit an Bord sind Tools für alternative Sprachunterstützung. In der kommende Woche will der Entwickler noch eine Auflistung zur Verfügung stellen, die verschiedene Betriebssysteme und deren genauen Stromverbrauch pro Stunde vergleicht. Da bin ich gespannt, weil wattOS unter anderem auch niedrigen Stromverbrauch als Ziel hat. Wenn dieser niedriger als bei anderen Betriebssystemen ist, dann ist wattOS definitv eine Option für mobile Rechner.

Ich finde die neueste Version von wattOS gelungen. Aber bitte tut Euch selbst einen Gefallen und ändert das Logo – vielleicht auch nur eine persönliche Ansicht, aber es ist noch scheußlicher als das von BITblokes (das heisst was 🙂 ) und verschandelt unter anderem Euer schönes Wallpaper!

Wer also noch eine alte Kiste rumstehen hat, kann sich wattOS R5 ja mal genauer ansehen. Das Betriebssystem steht nur für die Architektur x86 zur Verfügung. ISO-Abbilder gibt es im Download-Bereich der Projektseite: wattOSR5.iso (661 MByte)




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2 Kommentare zu “Review eines Linux-Leichtgewichts: wattOS R5 – läuft auf 10 Jahre alten Rechnern”

  1. stfischr says:

    Hi.

    Weiß jemand, was die in Wattos machen, damit es weniger Strom verbraucht? Tut es das überhaupt?

    • jdo says:

      Ob sie das tun, wollen sie nächste Woche mit Tests auf ihrem Blog darlegen ... ich schau auch schon täglich, weil mich das interessiert. Wie sie das machen weiß ich aber nicht.