PIA (Private Internet Access) und Purism arbeiten künftig zusammen

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Firmen kündigen dauernd irgendwelche Partnerschaften an und meist interessieren sie mich auch gar nicht. Die Zusammenarbeit von PIA (günstig!) * und Purism ist aber deswegen interessant, weil sich die Macher von PureOS genau für diesen VPN-Anbieter entschieden haben. Holen wir ein bisschen aus.

Was sind Purism und PureOS?

Bist Du in der Linux- und Open-Source-Szene unterwegs, hast Du sicher schon von Purism gehört oder zumindest dem Librem-Laptop. Die Geräte Librem 13 und Librem 15 gibt es sogar auf Deutsch oder mit deutscher Tastatur.

Das Librem 13 ist zum Beispiel doch recht ordentlich ausgerüstet. Es kommt mit einem Intel Core i7 7500U, bis zu 16 GByte RAM und Intel HD Graphics 620. Damit lässt sich durchaus etwas anfangen. Das Librem 15 ist bis auf den Bidlschirm äquivalent.

Librem 13 von Purism (Quelle: puri.sm)

Librem 13 von Purism (Quelle: puri.sm)

Purism bezeichnet sich selbst als Social Purpose Corporation und hat sich Sicherheit, Datenschutz und Software-Freiheit auf die Fahnen geschrieben.

Der Anbieter hat auch ein Smartphone im Porfolio, das sich Librem 5 nennt. Es wird aber erst im Q3 2019 ausgeliefert. Auch das Smartphone benutzt PureOS und es basiert nicht auf Android oder iOS.

Was ist eine Social Purpose Corporation?

Ich kopiere das hier aus den Kommentaren nach oben, da es in der Tat wichtig ist und ich es auch nicht besser schreiben könnte. Der Kollege Ferdinand Thommes hat den wertvollen Kommentar verfasst.

Ein SPC ist in einigen US-Staaten eine offizielle und eingetragene Gesellschaftsform. Sie steht dafür, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen ethische und soziale Werte bei seinen Angestellten, seinen Kunden und Produkten über den schnöden Gewinn stellt.

Worauf basiert PureOS?

Das Betriebssystem PureOS basiert auf Debian und es ist eine sogenannte Rolling Release Distribution. Genauer gesagt nehmen die Entwickler für PureOS die Pakete aus Debian testing main und nur main, weil nur hier der Faktor Frei in Sachen Software garantiert wird. Die Entwickler bezeichnen Debian als Die besten Eltern, die sich jemand wünschen kann, aber das nur am Rande.

Bei PureOS läuft GRUB im Fastboot-Modus und Du bekommst eine auf Wayland basierende GNOME-Desktop-Umgebung. PureOS war eine der ersten Distributionen, die den Schritt gewagt haben. Per Standard ist AppArmor aktiviert.

Ebenfalls bekommst Du unter anderem den PureBrowser. Das ist ein Fork von Firefox mit zusätzlichen Erweiterungen, um Security und Datenschutz oder Privatsphäre zu gewährleisten. Es ist der Standard-Browser.

Warum PIA?

Dass sich Purism für eine Partnerschaft mit Private Internet Access* für die VPN-Dienste entschieden hat, ist nicht verwunderlich. PIA hat einen der besten Linux-Clients auf dem Markt, der auch auf Deutsch verfügbar ist. Das VPN ist verglichen mit vielen anderen Anbietern in der Branche recht günstig.

PIA GUI Einstellungen

PIA GUI Einstellungen

Wie Du im Screenshot oben siehst, bekommst Du bei PIA ebenfalls PIA MACE. Aktivierst Du die Funktion, schützt sie Dich vor Malware und schädlichen Websites. PIA MACE dient gleichzeitig als Ad-Blocker und das ist echt ein Segen. Zu Hause verschwindet die meiste Werbung in meinem Pi-hole, aber unterwegs ist mein VPN grundsätzlich aktiviert und auch so Funktionen wie PIA MACE.

Bei PIA darfst Du bis zu 10 Geräte simultan nutzen und der Anbieter hat viele Server, die auf der ganzen Welt verteilt sind. Die für mich so interessante Schweiz ist natürlich auch dabei, weil ich damit viele Sportereignisse (wie die UEFA Champions League - kostenlos!) kostenlos sehen kann. Die Bandbreite ist bei PIA nicht limitiert.

Private Internet Access gestattet P2P-Datenverkehr und unterstützt damit auch Torrents. Als VPN-Protokolle bietet PIA das schnelle, aber unsichere PPTP, OpenVPN und L2TP/IPSec. Der Anbieter ist bekennender Fan von WireGuard, will aber noch warten, bis das VPN-Protokoll als stabil deklariert ist. Wireguard hat derzeit nicht nur Vorteilen, sondern schwächelt etwas in Sachen Anonymität.

Einen SOCKS5 Proxy bekommst Du ebenfalls, wenn Du den Service abonnierst und ihn nutzen möchtest. Du kannst PIA ohne Risiko testen, da es eine Geld-Zurück-Garantie von 7 Tagen gibt.

PIA risikofrei testen!*

Der VPN Provider bietet übriegns auch Clients für Android, Windows, macOS und Du darfst das VPN auf Routern einsetzen.

Was sagt PIA zur Partnerschaft mit Purism?

Es ist die die erste OEM-Partnerschaft, die der VPN-Anbieter eingeht. Die Entwickler von Linux Mint empfehlen PIA schon lange und es gibt sogar einen eigenen Mint-Client für das VPN, der aber echt zu wünschen übrig lässt. Der Client vom Provider selbst ist viel besser. Klar, der von Mint ist einfacher, Bewertungen zufolge aber sehr launisch und Du hast wesentlich weniger Optionen. Das kann ein Segen sein, aber auf so Funktionen wie PIA MACE möchte ich nicht verzichten.

PIA MACE - toller Adblocker

PIA MACE – toller Adblocker

Die Partnerschaft zeigt mir auf jeden Fall, dass Private Internet Access ein Anbieter ist, den ich nicht falsch gewählt habe. Ich benutze mehrere VPNs, unter anderem Mullvad, weil es derzeit für WireGuard am besten ist. Mullvad stellt ebenfalls einen Client für Linux zur Verfügung, aber der bietet lange nicht so viele Funktionen. Für Profis ist Mullvad auf jeden Fall Klasse, das bessere Universal-VPN mit den schickeren Clients ist PIA. Mullvad hat zum Beispiel auch keinen Android-Client und Du musst es manuell einrichten. Dafür könntest Du den WireGuard für Android damit benutzen.

Private Internet Access ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer Anbieter auf dem Markt, der wirklich erschwinglich ist. Die Zusammenarbeit zeigt außerdem, dass ein VPN nicht nur ein schickes Spielzeug ist, sondern von Leuten empfohlen wird, die sich um Freiheit und Datenschutz kümmern.

PIA – unter 3,50 $ im Monat!*

Der VPN Provider bietet übrigens viele Zahlungsoptionen an. Dazu gehören auch Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Zcash und Litecoin.

Auch mit Kryptowährungen zahlen

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2 Kommentare zu “PIA (Private Internet Access) und Purism arbeiten künftig zusammen”

  1. Hallo Jürgen,

    Dein Satz 'Purism bezeichnet sich als Social Purpose Corporation…' ist ein wenig unklar. Ein SPC ist in einigen US-Staaten eine offizielle und eingetragene Gesellschaftsform. Sie steht dafür, dass ein gewinnorientiertes Unternehmen ethische und soziale Werte bei seinen Angestellten, seinen Kunden und Produkten über den schnöden Gewinn stellt. Ich habe über Purism als sozial orientiertes Unternehmen kürzlich einen Artikel im LinuxUser veröffentlicht: https://www.linux-community.de/ausgaben/linuxuser/2018/08/soziales-gewissen/. Leider dauert es noch ein paar Monate, bis der ganze Artikel frei verfügbar ist.

    • jdo says:

      Ja, Du hast Recht. Ich habe Deinen Kommentar oben entsprechend als Zitat in den Artikel kopiert. Danke!