PIA (Private Internet Access ) veröffentlicht Client als Open Source

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Bei einem VPN (Virtual Private Network) hat jeder so seine Vorlieben. Es kommt eben auf den Anwendungszweck an, für welches Du Dich entscheidest. Für mich ist PIA oder Private Internet Access eines der besten VPNs für den Linux-Desktop, weil es mitunter den schönsten und besten Linux-Client hat. Im Gegensatz zu vielen anderen VPN-Anbietern gibt es einen grafischen Client, der nicht einmal hässlich ist.

Mit Private Internet Access verbunden

Mit Private Internet Access verbunden

Es stimmt aber auch, was PIA in einem aktuellen Blog-Beitrag schreibt. Benutzt Du ein VPN, brauchst Du ein gewisses Vertrauen zu Deinem Anbieter. Ich kann aber gleich einwerfen, dass ich den von mir empfohlenen VPNs auf jeden Fall mehr vertraue als irgendwelchen ISPs.

PIA – Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Mit einer neuen Initiative will PIA das Vertrauen zu den Anwendern stärken, indem sich ein paar Dinge ändern.

Zunächst einmal veröffentlicht das Unternehmen den VPN-Client für den Desktop als Open Source! Den Code dafür gibt es auf GitHub und nun kann jeder selbst nachsehen, was er installiert. Damit weißt Du aber noch nicht, was auf dem Server passiert, das ist schon klar.

Als zweiten Schritt für verbessertes Vertrauen arbeiten die Entwickler an einem Plan, eine transparente und überprüfbare Infrastruktur zu erstellen. Dabei soll niemand, auch nicht die Entwickler Zugriff auf die Server haben, durch die der VPN-Datenverkehr fließt. Mit der Initiative Verifiable Zero Access soll sich überprüfen lassen, dass sich die Entwickler nicht anmelden und den Datenverkehr überwachen können. An dieser Stelle muss man einfach abwarten, wie sich das entwickelt. Das ist noch auf dem Reißbrett.

Darüber hinaus soll es zufällige Checks / Audits von externen Prüfern geben. Sie sollen nicht nur bestätigen, was PIA verspricht, sondern die Berichte werden auch veröffentlicht. Auf diese Weise können die Anwender selbst lesen, was die Audits ergeben haben.

PIA selbst testen! *

Der VPN-Provider hat eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie. Deswegen kannst Du risikofrei testen.

Tolle Funktionen von PIA

Der Provider hat aber noch mehr zu bieten, als nur eine Testversion. Zum Beispiel kannst Du den Client auf HNS (Handshake Name System) umstellen.

PIA mit HNS (Handshake Name System)

PIA mit HNS (Handshake Name System)

Außerdem gibt es im Desktop-Client einen Schalter, mit dem Du PIA MACE aktivieren darfst. Die Funktion blockiert Werbung, Tracker und Malware. Anders gesagt ist es ein eingebauter Adblocker. Im gleichen Reiter findest Du auch die Einstellungen für den VPN-Killswitch. Sollte Deine VPN-Verbindung ausfallen, kappt der Killswitch alle Netzwerk-Verbindungen.

PIA MACE - toller Adblocker, schützt auch vor Malware und Trackern

PIA MACE – toller Adblocker, schützt auch vor Malware und Trackern

Sowohl Preis (zirka 3 Euro pro Monat) als auch Desktop-Client gefällt mir bei PIA (günstig!) * echt gut. Hast Du noch ein Android-Gerät, gibt es ebenfalls eine Client dafür. Toll ich auch, dass Du bis zu 10 Geräte simultan verwenden darfst. Damit kannst Du Deine gesamte Familie mit einem VPN-Abonnement ausrüsten.

Allerdings musst Du die richtige Linux-Distribution benutzen.

Knackpunkt bei PIA: Raspberry Pi und andere Linux-Distributionen

Ein Knackpunkt, warum ich NordVPN benutze, ist die Unterstützung für Raspberry Pi. Auf der Download-Seite des Providers siehst Du, dass der Linux-Client derzeit nur auf 64-Bit-Linux läuft. Als Voraussetzung gibt der Anbieter Ubuntu 16.04+, Mint 18+, Arch oder Debian an. Auf der Seite steht aber auch (schon länger), dass die Entwickler daran arbeiten, weitere Linux-Distributionen zu unterstützen. Damit kann in erster Linux eigentlich nur Raspberry Pi gemeint sein (und dann RPM-basierte Distributionen).

Von PIA unterstützte Geräte

Von PIA unterstützte Geräte

Natürlich bekommst Du von Private Internet Access auch die Konfigurationsdateien für OpenVPN. Damit kannst Du manuell auf allen Geräten eine VPN-Verbindung herstellen, die einen OpenVPN-Client haben.

Auf meinem Raspberry-Pi-VPN-Router finde ich den Client von NordVPN (günstig und schnell!)* aber schon angenehmer. Da kann ich sehr schnell und ohne manuelle Konfigurationen das Land wechseln. Ich finde PIA wirklich sehr sympathisch, will aber auf dem Raspberry Pi möglichst bequem ein VPN nutzen. Da kommt mir der Client von NordVPN schon sehr entgegen.

Aber wie gesagt kommt es immer auf den Anwendungsfall an. Benutzt Du Ubuntu oder Linux Mint und willst einen grafischen Client, wirst Du bei NordVPN nicht fündig. Da eignet sich PIA besser. Android-Clients und Browser-Erweiterungen bieten beide.

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi, würde ich mich an NordVPN oder AirVPN (ab 2 Euro)* halten. Letztere haben sogar einen grafischen Client für den Pi, der mir aber auf meinem VPN-Router wenig nützt. NordVPN bietet übrigens eine 30-tägige Geld-Zurück-Garantie und hat mit CyberSec auch einen guten Werbe-, Tracker- und Malware-Blocker. Suchst Du übrigens einen Adblocker für Dein LAN zu Hause, sie Dir Pi-hole genauer an.

NordVPN 30 Tage testen*

Möchtest Du unter Linux WireGuard als VPN-Protokoll einsetzen, ist NordVPN wiederum reizvoll. Der Linux-Client bringt eine WireGuard-Implementierung mit sich, die sich NordLynx nennt. Speedtests haben ergeben, dass WireGuard gegenüber OpenVPN durchaus Geschwindigkeitsvorteile hat.

PIA liebäugelt und experimentiert übrigens auch schon mit WireGuard. Wann das VPN-Protokoll allerdings in den Client aufgenommen wird, ist noch nicht bekannt. Nachdem WireGuard nun vielleicht kurz davor steht, in den Linux-Kernel aufgenommen zu werden, werden es möglicherweise noch mehr VPN-Provider anbieten.

Was willst Du mit dem VPN machen?

Bei den VPNs ist es wie überall im Leben. Verschiedene Anbieter haben unterschiedliche Vorteile. Überlege Dir einfach, wofür Du ein Virtual Private Network haben willst. Von den Preisen sind die meisten nicht weit voneinander entfernt. Gerade bei längerfristigen Abonnements kostet ein VPN nicht mehr als ein Bier pro Monat.

Auf jeden Fall sind VPNs ratsam, sobald Du ein öffentliches WLAN benutzt. Auch Zensur ist ein Argument und natürlich Streaming. Über Zattoo Schweiz kannst Du Formel 1 fast werbefrei und einige Champions-League-Spiele im Free TV gucken.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

4 Kommentare zu “PIA (Private Internet Access ) veröffentlicht Client als Open Source”

  1. DeepThought says:

    Das hört sich für mich nach dem optimalen VPN für meine Bedürfnisse an.
    Ich benutze ein Ubuntu MATE 18.04 und möchte anonym von Zuhause im Netz unterwegs sein. Seit Edward Snowden weis man ja das alles überwacht wird. In öffentlichen WLAN bin ich aber nicht unterwegs.
    Das ganze Konzept hört sich für mich auch sehr transparent, und nach viel "Open Source" an. Dieses Konzept halte ich für sehr unterstützenswert und gegenüber 'Closed Source' als das Bessere.
    Da habe ich noch folgende Fragen:
    - Ist ein (dieser) VPN für meine Bedürfnisse das richtige ? Brauch ich fürs normale Surfen wirklich ein VPN ?
    - Am einfachsten wäre natürlich Opera (hat VPN integriert) zu benutzen. Ist aber 'Closed Source' und gehört mehrheitlich einem chinesischen Eigentümer. Also wenig vertrauentwürdig.
    - PIA VPN hat seinen Hauptsitz aber in den USA -Denver-. Ist das nicht genauso kritisch zu sehen (Datenschutzrechte usw.) ? Wäre da nicht ein europäischer/deutscher Anbieter die sicherne Lösung, weil dem europäischen/deutschen Recht unterworfen ?

    • jdo says:

      Hi,

      Dann versuche ich Mal, Deine Fragen zu beantworten:

      - ob dieses VPN das richtige für Deine Anforderungen ist, kann ich nicht sagen. Willst Du für Ubuntu MATE 18.04 ein VPN mit einem grafischen Client haben, dann ist es auf jeden Fall eine sehr gute Option. Der Desktop-Client ist wirklich sehr benutzerfreundlich.

      - Opera kommt für mich aus mehreren Gründen nicht infrage. Den einen mit dem Eigentümer aus China hast Du schon genannt. Weiterhin schickt ein echtes VPN (kein Proxy wie Opera) meinen gesamten Datenverkehr durch das Netzwerk des VPN-Anbieters und nicht nur den des Browsers. Bei kostenlosen Angeboten bist Du meistens das Produkt – solltest Du nie vergessen!

      - PIA führt wie so viele andere Anbieter keine Anwenderprotokolle. Wer nichts hat, kann auch nichts rausrücken. Das kannst Du hier bei PIA nachlesen, wie das gehandhabt wird. Es werden keine Daten gespeichert, die den Anwender identifizieren können. Im gleichen Artikel kannst Du nachlesen, dass man den Service auf russischem Boden eingestellt hat, nachdem der Staat verlangte, Daten der Anwender zu speichern. Für mich ist PIA transparent und wirkt ehrlich genug. In diverse europäischen Staaten gibt es auch eine Vorratsdatenspeicherung. Alle Länder, die in den 5/9/14-Eyes sind, sind kritisch zu betrachten. Aber wie gesagt: wer nichts speichert, kann nichts rausgeben. Das gilt nicht nur für PIA.

  2. DeepThought says:

    Das ist natürlich auch noch ein starkes Argument:
    "Hast Du noch ein Android-Gerät, gibt es ebenfalls einen Client dafür. Toll ist auch, dass Du bis zu 10 Geräte simultan verwenden darfst. Damit kannst Du Deine gesamte Familie mit einem VPN-Abonnement ausrüsten."
    -> da ich und meine Familie keine Datenflatrate auf den Android-Handys haben nutzen wir gerne freie WLANs, das würde natürlich stark für PIA VPN sprechen.

    • jdo says:

      Ich bin relativ viel unterwegs und nutze dauernd öffentliche WLANs, weil ich mir dann meines VPNs keine großen Gedanken wegen Hackern oder Schnüfflern im gleichen Netzwerk machen muss. Seelenfrieden nennt man das auch 🙂