Linux Mint 19 und der eigene Client für PIA (Private Internet Access) VPN

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Die Entwickler von Linux Mint sind bekennende Fans, es dem Anwender so einfach wie möglich zu machen. Sie folgen dem KISS-Prinzip – Keep It Simple Stupid. Das gelingt dem Team um Clement Levebfre auch sehr gut und gerade ist eine Beta-Version des auf Ubuntu 18.04 basierendem Linux Mint 19 zum Testen freigegeben worden. Was hat Linux Mint 19 mit PIA (günstig!) * zu tun, fragst Du Dich nun vielleicht?

Bei Linux Mint schätzt man PIA so sehr, dass es seit einigen Varianten einen Client dafür gibt. Der war bisher allerdings etwas umständlich in der Benutzung. Also der Client, er heißt bei Linux Mint PIA Manager, ist sehr einfach. Allerdings hat er sich bisher Benutzernamen, Passwort und Gateway nicht merken können. Das ist natürlich ärgerlich, wenn Du die Daten jedes Mal wieder eingeben musst. Die in Linux Mint 19 enthaltene Version kann sich die Daten nun merken.

PIA Manager installieren

Den PIA Manager findest Du in der Anwendungsverwaltung und er sieht etwas unscheinbar aus. Die eher schlechte Bewertung ist ein Ergebnis des oben geschilderten Phänomens, dass der PIA Manager etwas senil war.

Linux MINT 19 PIA Manager installieren

PIA Manager über die Anwendungsverwaltung installieren

Ist der PIA Manager installiert, findest Du die Software ganz normal über das Menü (unter Systemverwaltung). Du kannst aber einfach PIA in das Suchfeld des Menüs eingeben und findest das Programm ebenfalls sehr schnell.

Ganz nach dem KISS-Prinzip von Linux Mint, gibt es beim PIA Manager gerade 3 Variablen: Username, Passwort und Gateway. Username und Passwort erklären sich von selbst und Gateway ist das Land, in das Du Dich einwählen möchtest. Eine Stadt kannst Du Dir nicht aussuchen, da der PIA Manager versucht, den schnellsten Server zu ermitteln.

Wer ansonsten mit VPN nicht viel am Hut hat, seine Daten und die Privatsphäre aber schützen möchte, den reicht der PIA Manager möglicherweise vollkommen auch. Wie bei anderen VPNs auch, verschleierst Du damit Deine IP-Adresse und umgehst Zensur. Bist Du in einem öffentlichen WLAN angemeldet, solltest Du ebenfalls immer ein VPN aktivieren. Du weißt nie, wem das Netzwerk gehört.

Wie gesagt ist das eine sehr einfache, wenig verwirrende Lösung.

Der Linux Client von PIA

Private Internet Access stellt weiterhin einen eigenen Linux Client zur Verfügung, der wesentlich mehr kann. Fortgeschrittene Anwender sollte sich die Eigenentwicklung gut ansehen, da sie viel mehr und vor allen Dingen wichtige Funktionen zur Verfügung stellt. Die Installation ist nicht ganz so einfach, aber durchaus machbar. Werfen wir zunächst aber einen Blick auf die Funktionen, dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du den PIA VPN Client für Linux verwenden möchtest oder nicht. Einen deutschen, grafischen und so guten Client wie den von PIA findest Du für Linux nicht oft!

Ein großer Vorteil ist wie gesagt, dass der VPN Client auch für Linux komplett auf Deutsch verfügbar ist. Das macht die Sache einfacher und angenehm. Unter erweiterte Einstellungen tut sich dann die komplette Pracht des VPN Clients für Linux auf:

  • Protokoll zwischen UDP und TCP wählen.
  • Mehrere entfernte Ports einstellbar (1194, 8080, 9201, 53)
  • PIA MACE ist eine Eigenentwicklung, die vor Werbung, Trackern und Malware schützt.
  • Der VPN-Killswitch sorgt dafür, dass die Netzwerkverbindung sofort unterbrochen wird, wenn keine Verbindung mehr zum VPN hergestellt ist.
  • Schutz vor IPv6-Lecks
  • Schützt automatisch vor DNS-Lecks, weil bei einer Einwahl per Standard die DNS-Server von Private Internet Access benutzt werden.
  • Die Funktion Kleine Pakete verwenden könntest Du ausprobieren, sollte es zu Problemen kommen. Normalerweise ist daran der Router schuld und das kommt eher selten vor. Vielleicht wenn Du unterwegs bist.
  • Die Verschlüsselung darfst Du ebenfalls konfigurieren. PIA verschlüsselt per Standard mit AES-128, SHA1 (Authentifizierung) und RSA-2048 als Handshake. Es geht besser, aber das ist ein guter Kompromiss zwischen Datenschutz und Geschwindigkeit. Du darfst das unten rechts, wie im Screenshot zu sehen ist, ändern.

Nachfolgend ein Vergleich zwischen dem PIA Manager von Linux Mint und dem Linux Client von Private Internet Access. Das ist schon ein ziemlicher Unterschied und ich würde definitiv zum Client vom Original-Anbieter greifen. Blendest Du die erweiterten Einstellungen nicht ein, ist der VPN Client auch nicht viel komplizierter. Das wäre im Screenshot nur die linke Seite. Du darfst hier nach Region und Land aussuchen, aber keinen spezifischen Server wählen. Den meisten sollte das völlig ausreichen.

Linux MINT 19 PIA Client & Manager Vergleich

PIA VPN Client für Linux gegen PIA Manager

Der neue Client von PIA sieht übrigens so aus:

PIA MACE - toller Adblocker

PIA MACE – toller Adblocker

Favoriten verwalten

Der PIA VPN Client für Linux direkt von Private Internet Access hat noch eine weitere tolle Funktion, die sie Favoriten verwalten nennt. Dahinter steckt aber mehr, als Du vielleicht gerade vermutest. Klickst Du darauf, öffnet sich ebenfalls rechts ein Zusatz und Du siehst die Standorte, an denen PIA vertreten ist. Das ist aber noch nicht alles. Die Ansicht verrät Dir auch die momentanen Antwortzeiten der Server. Je kleiner die Zahl, desto besser.

Linux MINT 19 PIA Favoriten

Favoriten und Ping-Zeiten

Je weiter weg ein Server ist, desto länger braucht er in der Regel für eine Antwort. Mit einem Sternchen markierst Du Deine Favoriten. Mach das ruhig, weil es später Arbeit spart.

Der VPN Client schmuggelt sich nämlich in die Task-Leiste. Hast Du Favoriten festgelegt, erreichst Du sie mit einem Rechtsklick sehr schnell.

Linux MINT 19 PIA Favoriten Taskleiste

Du erreichst Deine Favoriten schnell über das Symbol in der Task-Leiste

PIA VPN Client unter Linux installieren

Bist Du nun auf den Geschmack gekommen, dann zeige ich Dir jetzt, wie Du den grafischen VPN Client installierst. Dafür ist etwas Handarbeit notwendig, aber es ist nicht tragisch.

  1. Lade die Installationsdatei zunächst herunter. Du bekommst derzeit Version pia-v82-installer-linux.tar.gz, die sich wahrscheinlich in Deinen Download-Ordner herunterlädt. Bei Linux Mint 19 wäre das Standard.
  2. Öffne ein Terminal-Fenster und tippe ein: cd Download
  3. Nun packst Du die Datei aus: tar xzvf pia-v82-installer-linux.tar.gz
  4. Damit bekommst Du eine Datei, die sich pia-v82-installer-linux.sh nennt. Sie ist bereits ausführbar.
  5. Du startest die Installation so: sh ./pia-v82-installer-linux.sh
  6. Das System fragt an dieser Stelle nach Deinem Passwort. Gibst Du es gleich beim ersten mal richtig ein, wirst Du nicht noch einmal gefragt, wie in unserem Screenshot zu sehen ist 🙂
  7. Das System überprüft noch ein paar Abhängigkeiten und installiert sie gegebenenfalls. Ist die Installation abgeschlossen, öffnet sich der Client und Du kannst ihn konfigurieren.
Linux MINT 19 PIA Manager installieren Terminal

PIA VPN Client unter Linux installieren

Du findest den Client übrigens im Ordner Sonstige. Sollte er dort nicht sofort erscheinen, braucht es vielleicht einen Neustart. Das war bei mir nicht notwendig, aber ich kenne das Phänomen, dass manchmal die Symbole sich nicht sofort ins Menü trauen.

PIA ist eines der besten VPNs für Linux

PIA ist nicht nur ein sehr guter VPN Provider, sondern auch einer, der seine Linux-Kundschaft nicht vergisst. Sobald der Client installiert ist, lässt sich das VPN sehr einfach aktivieren und benutzen. Das Beste an der Sache ist, dass Private Internet Access zu den eher günstigen Anbietern gehört, aber keinesfalls billig ist.

Du darfst bis zu 5 Geräte gleichzeitig benutzen und kannst somit auch noch unterwegs Dein Smartphone, Tablet und so weiter schützen. Die Installation auf einem Router ist ebenfalls erlaubt. P2P wird auch unterstützt.

Ein VPN schützt Deine Daten, Deine Anonymität und Deine Identität. Du umgehst damit Online-Zensur und wehrst Dich gegen Schnüffeleien. PIA (günstig!) * ist auf jeden Fall eine Empfehlung für Linux-Anwender.

Private Internet Access hat seinen Sitz zwar in den USA, aber schon mehrfach bewiesen, keine Logs zu speichern. Das FBI hat sich bereits eine Abfuhr geholt, weil PIA einfach keine Daten hatte, die herausgegeben werden konnten. USA hat definitiv ein Geschmäckle, aber ich halte den VPN-Anbieter für seriös und vertrauenswürdig.

Private Internet Access gibt an, dass für die Installation des grafischen Clients Ubuntu 18.04, 17.10 oder 16.04 (oder eben ein Derivat davon), Debian 9+, Linux Mint 18+ oder Arch Linux Voraussetzung ist.

Der VPN-Anbieter ist einer der stärksten Unterstützer von WireGuard. Er bietet das VPN-Protokoll zwar noch nicht an, weil es sich noch in einer Entwicklungsphase befindet, wird es aber aufnehmen, sobald es fertig ist.

Gibt es einen Nachteil bei PIA?

Den einzigen Nachteil, den ich derzeit bei PIA finde: Es gibt keine verschleierten Server! Das kann ein Problem in Ländern oder Regionen sein, die VPNs aktiv sperren. NordVPN hat zum Beispiel keine schicke grafische Oberfläche für Linux, aber die verschleierten Server funktionieren. Sie funktionieren auch. Ich habe sie selbst in einem Land ausprobiert, in dem unter anderem Standard-OpenVPN blockiert wird (SSTP hat übrigens auch funktioniert). Das ist der einzige Grund, warum ich PIA kaum nutze.

Auch für IoT-Geräte wie headless Raspberry Pis und dergleichen ist der Kommandozeilen-basierte Client von NordVPN besser geeignet. PIA stellt Konfigurationsdateien zur Verfügung, mit denen Du das VPN auch via Kommandozeile nutzen kannst. Bequemer an dieser Stelle ist aber wirklich der dedizierter Kommandozeilen-Client der Konkurrenz.

Wäre ich aber ein Anwender, der das VPN in erster Linux auf einem Desktop in Deutschland, Rest-Europa oder Ländern betreibt, in denen Virtual Private Networks nicht gesperrt sind, wäre PIA eine meiner ersten Anlaufstellen. Der Client ist echt richtig klasse und ich würde den Service ohne zu zögern nutzen!

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