Linux-Kernel 3.8 offiziell freigegeben – keine Unterstützung mehr für 386er-Prozessoren

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Tux Logo 150x150Linus Tovalds hat Kernel 3.8 freigegeben. Unter anderem gibt es Verbesserungen bei den Dateisystemen ext4, XFS und Btrfs. Huge Pages sind Speicher-Seiten, die größer als normal sind. Diese werden in der Regel von großen Datenbanken und Applikationen genutzt. Eine Zero Page ist eine Speicher-Seite, die nur mit Nullen gefüllt ist. Diese werden vom Kernel genutzt, um Speicher zu sparen. Bisher konnten Zero Pages maximal 4KByte unter x86 (normal Page) einnehmen. Der neueste Kernel lässt Huge Pages auch auf Zero Pages zu.

Als experimentell wurde das das SSD-freundliche Dateisystem F2FS aufgenommen, das Samsung beigesteuert hat. Es ist für Flash-Speicher optimiert. Linux hat diverse solcher Dateisysteme, aber diese richten sich an Flash-Speicher, die dem Computer direkt ausgesetzt sind. SSD-Geräte sind in der Regel keine “nativen” Flash-Geräte. Sie besitzen einen FTL (Flash Translation Layer), der Block-Geräte emuliert und die eigentliche Natur des Flash-Gerätes versteckt. F2FS ist ein Dateisystem, das genau diese Übersetzungs-Schicht in Betracht zieht und versucht, diese so gut wie möglich zu benutzen.

Viele neueer Rechner sind NUMA-Architekturen (Non Uniform Memory Access), die einen Speicherkontroller pro Prozessor besitzen. Speicher lässt sich so im lokalen Prozessor, verglichen mit anderen Prozessoren, schneller ansteuern. Linux-Kernel 3.8 kann automatisches NUMA Balancing. Allerdings gibt es hier noch einige Kanten und in den kommenden Versionen will man am Finetuning basteln.

Ein großer Aufreger war die Ankündigung, dass die Unterstützung für 386-Prozessoren gestrichen wird. Dies wurde flasch verstanden und mit x86 interpretiert. Das ist natürlich falsch. Es handelt sich rein um 386er-CPUs. Wer noch einen 486er zu Haus hat, kann diesen auch mit dem neuesten Kernel betreiben.

Die ganzen Änderungen gibt es wie immer sehr ausführlich und verständlich auf kernelnewbies.org (in englischer Sprache). Den Quellcode für Linux-Kernel 3.8 findest Du bei kernel.org.

Mit der Ausgabe von Kernel 3.8 hat Linus Torvalds auch das Merge-Fenster für Kernel 3.9 geöffnet. Dort werden wir einige interessante Merges sehen. Intels HD Audio soll komplett überholt werden, frühe Unterstützung für NVIDIA Tegra 4 (Wayne) Cortex-A15 SoC soll kommen, bessere Unterstützung für Google Chromebooks und so weiter.




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