WireGuard-Implementierung von IVPN kostenlos ausprobieren!

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Ich wurde von IVPN angeschrieben, dass das Unternehmen das VPN-Protokoll WireGuard in Ihre App implementiert hat. Die Firma schreibt, dass WireGuard derzeit für Linux, Android, macOS und iOS zur Verfügung steht. Für Windows gibt es noch keine Unterstützung.

Eigentlich bekomme ich dauernd irgendwelche E-Mails, dass Unternehmen XYZ ab sofort Funktion ABC bla bla und so weiter hat. Die Ankündigung von IVPN finde ich deswegen spannend, weil es meines Wissens das erste VPN-Unternehmen ist, das WireGuard in eine App integriert hat – außer natürlich die Android-App von WireGuard. Wie es bei iOS aussieht, weiß ich nicht. Aber bei Android ist alles automatisiert. Das ist echt gut gemacht. Weiter unten mehr dazu.

Ich selbst nutze WireGuard. Seitdem es NordLynx, die WireGuard-Implementierung von NordVPN (günstig und schnell!)*) gibt, benutze ich eigentlich nur noch das. Wer WireGuard unter Linux mit einem GUI benutzen möchte, kann sich auch Mullvad ansehen. Der VPN-Provider ist Klasse, bietet aber keine App für Android.

IVPN weist ausdrücklich darauf hin, dass sich WireGuard noch in der Entwicklung befindet. Derzeit rät das Unternehmen nicht, das Protokoll produktiv einzusetzen. Das würde ich auch machen, hätte ich ein Unternehmen. Persönlich nehme ich aber nichts mehr anderes als WireGuard. Das Protokoll ist schnell, kann Roaming und ich bin super glücklich damit.

Kein gesponserter Beitrag!

Hinweis: Das ist kein gesponserter Beitrag! Ich gehe auch nicht auf die manuelle Linux-Konfiguration ein, sondern habe einfach die Implementierung in eine App spannend gefunden. Ich möchte ausdrücklich klarstellen, dass der Beitrag weder ein Test noch eine Bewertung des VPN Services von IVPN ist. Für mich gibt es das beste VPN nicht (weil viele sehr ähnlich sind), sondern nur Services, mit denen ich zufrieden bin oder eben nicht. Ich benutze für den Artikel den gleichen 3-tägigen Testzugang, den Du auch bekommen kannst.

Laut eigenen Angaben dürfen nur die ersten 5000 kostenlos testen

Registrierst Du Dich über ivpn.net/wireguard, bekommst Du eine kostenlose Testversion für 3 Tage. Du musst keine Zahlungsinformationen angeben. Allerdings kostet es Dich Deine E-Mail-Adresse. Dort wird ein Link hingeschickt, um die Registrierung abzuschließen. Der Vorgang war recht schmerzfrei und die Registrierung war flott.

Klar ist WireGuard für Linux verfügbar, aber hier ist noch nichts automatisiert. Die Konfiguration musst Du manuell durchführen und der Vorgang ist hier ganz gut auf Englisch beschrieben.

Da ich aber die Implementierung in eine grafische Oberfläche spannend finde, zeige ich Dir, wie IVPN das VPN-Protokoll in seine Android App implementiert hat. Die App kannst Du bei Google Play herunterladen.

Android App von IVPN mit WireGuard als Protokoll-Option

Nachdem Du die App heruntergeladen hast, meldest Du Dich an. Der Benutzername war bei mir nicht die E-Mail-Adresse, sondern mit wurde per E-Mail einer zugeschickt. Das Passwort hatte ich über die Registrierung selbst festgelegt.

Sobald die App geöffnet ist, klickst Du rechts oben auf das Zahnrad und öffnest damit die Einstellungen. Relativ weit oben findest Du die Option VPN protocol.

IVPN Protokoll auswählen

IVPN Protokoll auswählen

Als Protokolle stehen Dir bei der Android App OpenVPN oder WireGuard zur Verfügung. Da wir das neue VPN-Protokoll testen wollen, stellen wir entsprechend um. Bei den Ports gibt es ebenfalls eine gewisse Auswahl. Das musst Du aber nur umstellen, sollte ein bestimmter Port aus irgendwelchen Gründen gesperrt sein.

Die entsprechenden Schlüssel werden automatisch erstellt und auf die Server verteilt. Das ist übrigens eine der größten Herausforderungen für die VPN Provider, habe ich schon mehrfach gelesen und das glaube ich auch. Da WireGuard auf einem Schlüsselpaar (Private / Public) basiert, müssen die entsprechenden Schlüssel auf die Server verteilt werden, damit sich der Client anmelden darf.

Auf WireGuard umstellen

Auf WireGuard umstellen

Als Server darfst Du entweder den Fastes server (Standardeinstellung) lassen, der wohl anhand der Ping-Zeiten ermittelt wird. Du kannst Dir aber auch manuell einen aussuchen. Für WireGuard stehen derzeit 10 Server in 6 Ländern zur Verfügung. Das sind Deutschland, die Niederlande, Schweden, Großbritannien, die USA und Kanada.

Zurück auf der Hauptseite der App tippst Du auf das geflügelte V und so schnell schaust Du gar nicht, bist Du mit dem VPN-Tunnel verbunden. Es ist immer wieder schön und faszinierend zu sehen, wie schnell das neue VPN-Protokoll reagiert. Eine Verbindung ist praktisch ohne Verzögerung hergestellt. Das macht echt Spaß. In Windeseile habe ich eine IP-Adresse eines anderen Standortes.

Via WireGuard mit dem IVPN-Netzwerk verbunden

Via WireGuard mit dem IVPN-Netzwerk verbunden

Das war es auch schon, mehr musst Du nicht machen. Für Android zusammengefasst:

  • Test-Konto anlegen
  • App herunterladen
  • Auf WireGuard umstellen
  • Mit dem VPN verbinden

Weitere Einstellungen der IVPN App

Siehst Du Dich in den Einstellungen noch etwas genauer um, findest Du die Advanced settings.

Unter Split tunneling darfst Du bestimmen, welche Apps durch das VPN geleitet werden sollen und welche nicht. Das kann praktisch sein, wenn manche Apps zicken, sollten sie hinter einem VPN sein. Vielleicht willst Du auch einige Apps nicht an einen anderen Standort schicken. Google motzt dauernd bei mir, dass es in K-9 Mail verdächtige Anmeldungen gab, wenn ich VPN Hopping zelebriere.

Bei Network protection darfst Du einstellen, welchen WLANs oder mobilen Netzwerken Du vertraust und welchen nicht. Das ist sinnvoll, wenn Du viel unterwegs bist und nicht aus Versehen ohne VPN Daten über ein offenes WLAN schicken willst.

Advanced settings

Advanced settings

Always-on VPN tut, was Du vermutest. Anhand Deiner Einstellungen kannst Du grundsätzlich ein VPN mit Systemstart aktivieren. Die Einstellung darfst Du bei neueren Android-Versionen auch auf Betriebssystemebene festlegen (Durchgehend aktives VPN).

Der Kill switch ist der Notausschalter und auch den kannst Du in den VPN-Einstellungen des Betriebssystems konfigurieren (Verbindungen ohne VPN blockieren). Ist die Funktion aktiv, wird die Internet-Verbindung solange blockiert, bis das VPN aktiv ist. Der Kill Switch verhindert Datenlecks.

Immer aktives VPN und Kill Switch kannst Du über das Betriebssystem festlegen

Immer aktives VPN und Kill Switch kannst Du über das Betriebssystem festlegen

Kann DNS-Server nicht selbst bestimmen

Einzig schade finde ich, dass ich den DNS-Server nicht selbst festlegen kann. In der Konfigurationsdatei von WireGuard gibt es eigentlich die Option, den DNS-Server zu bestimmen. Ich verstehe schon, dass der VPN-Anbieter seine User schützen möchte und einen eigenen, sicheren DNS-Server mit einer Zero-Logs-Richtlinie zuweist. Das ist Teil der Security.

Auf der anderen Seite könnte man dem mündigen Anwender bei den Advanced Options diese Möglichkeit geben. Vielleicht bin ich da wieder eine Extra-Wurst, aber in meinem internen Netzwerk läuft der systemweite Werbeblocker Pi-hole, das bei mir DNS-Server ist, da auf Domain-Basis Werbung und Tracker gesperrt werden. Das Pi-hole nutzt wiederum einen DNS-Server, den ich für sicher halte.

Benutze ich nun das Virtual Private Network (VPN) von IVPN, umgeht die Netzwerkverbindung das Pi-hole und es schlüpfen Werbung und Tracker durch. Sobald ich aus dem Haus gehe, ist mein Pi-hole natürlich nicht mehr erreichbar und ich müsste DNS umstellen. Aber das mache ich gerne.

Vielleicht kommt diese Option bei IVPN noch und steht gerade nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.

App nur auf Englisch verfügbar

Wer eine VPN App auf Deutsch haben möchte, wird mit IVPN vielleicht nicht ganz so glücklich. Die App ist echt nicht kompliziert, aber eben nur auf Englisch verfügbar.

Das gilt auch für die Website und womöglich dann auch für den Support. Ich habe es aber nicht ausprobiert, weil es nicht notwendig war.

Ausblick

Passiert nicht noch ein dicker Hund, dann dürfte WireGuard sicherlich die Zukunft bei den VPN-Protokollen sein. Auf jeden Fall wird es eine große Rolle spielen, auch wenn es nicht nur Vorteile gibt. Dass sich große VPN-Anbieter nun anschicken, das Protokoll zu implementieren, ist ein ganz deutlicher Hinweis darauf, dass niemand den Aufsprung verpassen möchte.

WireGuard ist weiterhin als experimentelle Software deklariert. Deswegen ist ganz klar eine gewisse Vorsicht angebracht. Ich benutze das neue VPN-Protokoll seit einigen Wochen und das fast ausschließlich. Ich kann nur sagen, dass es gut funktioniert – zumindest genügt es meinen Ansprüchen und tut, was ich will. Das macht es schneller und unkomplizierter als Vorgänger, auch wenn ich es via Kommandozeile starten muss. Der Vorgang ließe sich natürlich mit Start des Computers automatisieren, aber ich will das ein bisschen im Auge behalten und damit experimentieren. Deswegen die manuellen Starts.

Unter Linux fehlt noch ein GUI, aber das dürfte irgendwann kommen. Möglich, dass WireGuard in den Netzwerk-Manager mit einfließt. Auf jeden Fall hat IVPN das neue VPN-Protokoll in seine Android App integriert und das funktioniert gut. Es ist zu erwarten, dass andere Anbieter bald nachziehen.

Vergleichsweise teuer

Der VPN Provider ist vergleichsweise teuer, zumindest wenn man ihn mit NordVPN (günstig und schnell!)*, PIA (günstig!) * oder AirVPN (ab 2 Euro)* in eine Reihe stellt. Da ich mit meinen VPNs zufrieden bin, werde ich mich auch nicht weiter umsehen. Gerade für Linux-Anwender hat IVPN nun nicht so viel zu bieten, da die Einrichtung komplett manuell durchzuführen ist. PIA hat so einen wunderschönen Linux-Client auf Deutsch, AirVPN bietet ebenfalls ein GUI und NordVPN hat einen ziemlich komfortablen Kommandozeilen-Client.

Ich muss aber gestehen, dass mir die WireGuard-Implementierung in der Android App sehr gut gefällt. Das lässt darauf schließen, dass bei IVPN Profis am Werk sind. Sollte ich irgendwann Mal mit allen meinen derzeitigen Optionen nicht mehr zufrieden sein, behalte ich den Anbieter auf jeden Fall im Hinterkopf. Lieber etwas mehr Geld ausgeben und einen guten Service erhalten, ist in der Zwischenzeit meine Devise. Ein bisschen Komfort darf es aber auch als Linux-Anwender sein und da bieten mir derzeit andere VPN Provider schönere Optionen.

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