The Amnesic Incognito Live System: TAILS 0.12 ist da
Die Herausgabe der neuesten Version der vergesslichen Linux-Distribution TAILS 0.12 ist zwar schon ein paar Tage her, ich möchte sie dennoch erwähnen. Es handelt sich hier um eine Sicherheits-Distribution für den mobilen Einsatz. Die Macher legen besonderen Wert auf die Privatsphäre der Nutzer und The Amnesic Incognito Live System hinterlässt eigentlich keine Spuren. Vor allen Dingen beim Einsatz in Internet-Cafes oder offenen Netzwerken ist dies wünschenswert. TAILS leitet alle Internet-Zugriffe durch TOR (The Onion Router). Ich habe das bereits in der Ankündgung zu TAILS 0.11 beschrieben.
Eine sichtbare Änderung gegenüber der Vorgängerversion ist ein “unsicherer Webbrowser”. Dieser wird nicht über TOR geleitet und gibt unsicheren, aber direkten Zugriff zum Internet. Somit könnte der Anwender Spuren hinterlassen, aber diese Art Zugriff ist manchmal notwendig, wenn bestimmte Verbindungen Zugriffe via TOR nicht zulassen. Bei öffentlichen Internet-Zugängen ist dies oft der Fall und dann muss man eben in den sauren Apfel beißen.
Der Windows-Tarnmodus lässt sich nun mittels einer Checkbox im Tails Greeter aktivieren. Diese Option lässt TAILS wie Windows XP aussehen und soll weniger Aufmerksamkeit erzeugen. Einen Debian-Wolf im Microsoft-Schafspelz haben ist doch immer eine feine Sache.
TOR wurde ein Upgrade auf Version 0.2.2.37-1 spendiert. Iceweasel wurde auf die langzeitunterstützte Version 10.0.5esr-1 aktualisiert und dem Browser wurde ein Lesezeichen zur Offline-Dokumentation zu TAILS angefügt.
Als Herzstück dient Linux-Kernel 3.2.20-1. Cryptkeeper hingegen ist nicht mehr mit von der Partie. Warum das so ist, begründen die Entwickler hier. EncFS-Volumes lassen sich nicht mit einem herkömmlichen Dateisystem formatieren. Auch Fragmentierung ist ein Problem und wer auch immer Zugriff zum Quell-Verzeichnis hat, kann sehen, wie viele Daten sich im verschlüsselten Dateisystem befinden, welche Berechtigung diese haben und die ungefähre Größe. Auch wann diese zum letzten Mal verändert oder benutzt wurden, lässt sich erkennen. Anwender von Cryptkepper sollten besser auf das eingebaute Persistence setzen. Permanenter Speicherplatz auf USB-Geräten lässt sich seit TAILS 0.11 verwenden. Die Migration von Cryptkeeper lässt sich in 3 Schritten durchführen.
- Administrations-Passwort setzen (funktioniert mit dem TAILS Greeter)
- Cryptkeeper temporär installieren: sudo apt-get update; sudo apt-get install –yes cryptkeeper
- Das EncFS-Volumen öffnen und den Inhalt auf den permaneten Speicherplatz übertragen.
Auch GParted ist nicht mehr mit von der Partie. Die Entwickler finden, dass GNOME Disk Utility erledige mindestens einen genauso guten Job seit Debian Squeeze. I2P wurde auf Version 0.9 aktualisiert. Du kannst TAILS 0.12 aus dem Download-Bereich der Projektseite beziehen: tails-i386-0.12.iso (764 MByte)
Seh ich das richtig, dass das Abbild 61 mb zu viel für ne cd hat?
Oder gibts da nen Trick??
danke
800 MByte CDs, DVDs oder das Abbild auf einen nen USB-Stick schubsen ...
Danke dir.