The Amnesic Incognito Live System: TAILS 0.11

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

TAILS Logo 150x150Ab sofort gibt es eine neue Ausgabe der vergesslichen Linux-Distribution, die sich um den Schutz der Privatsphäre im Internet kümmert. Alle Anwender sind angewiesen, so bald wie möglich zu aktualisieren. Es gibt diverse Software-Updates zu vermelden, aber auch weitere Sicherheits-Maßnahmen wurden implementiert.

TAILS Greeter

TAILS Greeter (Quelle: tails.boum.org)

Neu ist zum Beispiel der Tails Greeter. Dieser macht das Start-Menü zum Auswählen der Sprache obsolet. Mittels Tails Greeter lässt sich auch Persistenz aktivieren. Darüber hinaus kannst Du dort ein sudo-Passwort setzen. Bei früheren TAILS-Versionen war voller root-Zugriff mittels sudo ohne Passwort möglich. Dieser Zugriff ist nun per Standard deaktiviert. Durch setzen des Kennworts wird die Funktion wieder hergestellt. Weitere Details dazu gibt es in der Documentation.

Neu ist auch der Tails USB Installer. Damit ist es wesentlich einfacher, die sichere Linux-Distribution auf einen USB-Stick zu bannen. Die früheren Anleitungen, wie das doch eher umständlich funktionierte sind damit hinfällig. Allerdings muss Tails das komplette USB-Gerät geopfert werden. Ein bisschen Platz wird für künftige Tails-Upgrades reserviert.

Als Browser dient Iceweasel 10.0.4esr-1 (Extended Support Release). Das von Debian bereitgestellte DuckDuckGo-Suchplugin wurde mit dem “HTML SSL” ausgetauscht. Mit aufgenommen haben die Entwickler ixquick.com und Scroogle musste weichen. TLS False Start ist aktiviert.

Vidalia wurde ein Upgrade auf 0.2.17-1+tails1 spendiert. In Sachen Sprachunterstützung wurden alle l10n-Pakete für Iceweasel hinzugefügt. Weiterhin gibt es zusätzliche Schriftarten für Hebräisch, Thai, Khmer, Laos und Korea. Unterstützung für Bidi (bidirektionaler Text) ist ebenfalls an Bord. Scribus-Übersetzungen werden nicht mehr entfernt.

  • TinyCore Linux / CorePlus 4.2
TAILS 0.10

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Als Linux-Kernel dient 3.2.15-1. Die Entwickler haben darüber hinaus ein Sound-Problem im Zusammenhang mit MacBook 5.2 ausgebessert. Die laptop-mode-tools-Automatik-Module wurden deaktiviert. Laut Entwickler setze ein problemloses Funktionieren oft das Feintunen von Hardware voraus. Für ein Live-System sei das eher ungeeignet.

Als Software-Neuzugänge sind GNOME Keyring und Traverso Multitrack Audio Recorder und Editor zu verbuchen. Der NetworkManager wird nicht mehr als System-Dienst gestartet, sonder nach dem Login vom Tails Greeter. In Sachen Pidgin setzen die Entwickler nicht mehr auf OFTC Hidden Service. Dieser Dienst stellte sich als sehr unzuverlässig heraus und sei dann und wann sogar tagelang nicht erreichbar.

Massenspeicher zeigt die Distribution nicht mehr auf dem Desktop an. Dies führt zu Problemen, wenn Persistenz aktiviert und und ebne außerdem den Weg zu einem Umstieg auf GNOME 3. Darüber hinaus gibt es keine Hybrid-ISOs mehr. Diese würden auf bestimmter Hardware nicht so zuverlässig starten und seien durch das Ausliefern des USB Installers auch nicht mehr zwingend notwendig.

Weitere Informationen gibt es im detaillierten Changelog. Sieht man sich die Roadmap an, lassen es die Entwickler eher gemütlich angehen. Das ist aber kein Nachteil, weil bei TAILS meiner Meinung nach sehr sorgfältig vorgegangen wird. Das ist auch der Sinn hinter der Distribution, die schließlich eine gewisse Anonymität geben soll. TAILS leitet alle Internetzugriffe zwingend durch TOR (The Onion Router). Auf verwendeten Computern werden keine Spuren hinterlassen, wenn der Anwender dies nicht ausdrücklich erwünscht. Die neueste Version gibt es im Download-Bereich der Projektseite: tails-i386-0.11.iso (753MB,torrent).

Neben den ganzen technischen Hitnergründen ist für Anwender wohl der USB Installer ein Segen. Klar, ging früher auch. Aber nun können auch technisch weniger versierte Nutzer TAILS ganz einfach in der Hosentasche mitnehmen und das Betriebssystem wird dadurch einfach für viele Menschen attraktiver. Ich mag die vergessliche Linux-Distribution 🙂




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