Tails freut sich über 40 % mehr Spenden und Zulauf bei der Nutzung

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Das Interesse für Privatsphäre und Datenschutz steigt derzeit weltweit, lassen Daten vermuten. Untermauert werden solche Daten, wenn man sich zum Beispiel die Spendenbereitschaft für Projekte wie Tails (The Amnesic Incognito Live System) ansieht. Im Jahr 2020 haben 2799 Spenderinnen und Spender insgesamt 132.750 US-Dollar gestiftet. Das sind 40 % mehr als im Vorjahr und 30 % des jährlichen Budgets.

Das Tails-Team schreibt, dass diese hervorragenden Zahlen bessere Tools und mehr Nachhaltigkeit bedeuten.

Umfragen haben ergeben, dass vor allen Dingen in den Bereichen permanenter Speicher (persistent storage) und Verbindung zu Tor Wünsche offen sind. Für die beiden Bereiche gibt es schon Pläne für die Verbesserung.

Tails hat schon ein Design für das neue persistent storage (Quelle: tails.boum.org)

Tails hat schon ein Design für das neue persistent storage (Quelle: tails.boum.org)

Das Design wurde remote mit Leuten aus Griechenland, Mexiko, Italien, Uganda, Deutschland, Irland und Malaysia getestet.

Tails hat auch mehr Userinnen und User

Im gleichen Bericht ist zu finden, dass Tails 20 % mehr benutzt wird als 2019. Seit 2016 ist das der größte Zuwachs. Das Team schließt diese Zahlen anhand der automatischen Upgrades.

Auf der Download-Seite wurde der Verifizierungs-Prozess vereinfacht. Die Erweiterung für die Verifizierung wurde durch JavaScript-Code ersetzt, der direkt auf der Website läuft. Die Verbesserung hat laut eigenen Angaben zu 60 % mehr Downloads geführt.

Eine weitere Verbesserung ist, dass die zeitaufwendigsten Prozesse automatisiert wurden. Damit das Team eine neue Version veröffentlichen kann, braucht es nun circa nur die Hälfte der Zeit.

Verstärkung beim Entwickler-Team gibt es ebenfalls.

Alles durch Tor

Die meisten Leser des Blogs hier dürften The Amnesic Incognito Live System kennen. Es handelt sich dabei um eine spezielle Linux-Distribution, die sämtlichen Datenverkehr durch Tor oder The Onion Router leitet.

Das Betriebssystem kannst Du von einem USB-Stick booten und es hinterlässt keine Spuren auf dem benutzten Rechner. Das Betriebssystem bietet dabei populäre Software an. Unter anderem ist der auf Firefox basierende Tor Browser enthalten. Auch LibreOfficeThunderbird, KeePassXC und so weiter findest Du. Sogar die Bitcoin-Wallet Electrum ist vorinstalliert. Mein  eigener Bitcoin-Ticker ist wunderbar grün derzeit.

Du kannst Daten durch die Einrichtung eines permanenten Speichers trotzdem speichern und damit transportieren. Mit einem kleinen Trick kannst Du sogar (teilweise) neuere Software mit dem Betriebssystem nutzen.

Da USB-Sticks mit viel Speicher richtig erschwinglich* und klein geworden sind, kann jeder eine Tails-Instanz immer bei sich tragen. Ich habe selbst so einen Stick und halte ihn auch immer auf dem Laufenden.

Dass Privatsphäre sexy ist, siehst Du übrigens auch am wachsenden Interesse am Browser Brave. Das Unternehmen hat kürzlich erst eine Suchmaschine erworben, die ebenfalls die Privatsphäre der Anwenderinnen und Anwender respektieren soll. Brave selbst bietet übrigens auch einen Tor-Modus.

Brave enthält ebenfalls einen Tor-Modus

Brave enthält ebenfalls einen Tor-Modus

Willst Du Tor nur auf Deinem Desktop oder Smartphone nutzen, kannst Du den Tor Browser herunterladen. Es gibt ihn für Linux, Windows und macOS sowie Android. Eine weitere Option, The Onion Router zu nutzen, ist mit einem VPN-Anbieter wie NordVPN* und dessen Funktion Onion over VPN. Im Prinzip ist es das Gleiche, wenn Du Dich mit einem VPN-Server verbindest und dann den Tor Browser benutzt.




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