Tails 3.13 ist veröffentlicht – Sämtlicher Traffic geht durch Tor

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

The Amnesic Incognito Live System oder Tails 3.13 wurde gerade eben veröffentlicht. Viele werden die Linux-Distribution kennen. Es handelt sich um ein Live-System, das sänmtlichen Datenverkehr durch Tor (The Onion Router) leitet. Es gibt ein paar nennenswerte Neuerungen und Änderungen.

Was ist neu bei Tails 1.13?

Sobald Du die Konfiguration änderst, wird davon ein Backup auf dem Persistent Storage oder dem Beständigen Speicherbereich abgelegt. Damit wollen die Entwickler das Mysterium lösen, warum alle Einstellungen auf dem Persistent Storage manchmal einfach verschwinden.

Persistent Storage oder beständiger Speicherbereich kurz erklärt: Tails 3.13 läuft eigentlich komplett als Live-System. Allerdings darfst Du Dir einen verschlüsselten Bereich auf dem Datenträger anlegen, der mit einem Passwort geschützt ist und auf dem sich gewisse Dinge speichern lassen. Unter anderem legt das Betriebssystem dort auf Wunsch WLAN-Passwörter ab, damit Du sie nicht immer wieder eingeben musst. Das Persisten Storage entsperrst Du auf Wunsch beim Start von Tails 3.13.

So kannst Du bei Tails 3.13 das Persistent Storage konfigurieren

So kannst Du bei Tails 3.13 das Persistent Storage konfigurieren

Die Entwickler haben diverse Pakete auf den neuesten Stand gebracht. Tor Browser 8.0.7, Tor 0.3.5.8 und Thunderbird 65.1.0 sind vorinstalliert. Außerdem enthält Tails 3.13 Linux-Kernel 4.19.28. Tor Browser 8.0.7 basiert übrigens auf Firefox 60.6.0esr.

Der Intel Microcode ist als Version 3.20180807a.2b enthalten. Die Version kümmert sich um Schwachstellen, die im Zusammenhang mit weiteren Varianten von Spectre, Meltdown und Level 1 Terminal Fault (L1TF) stehen.

Neben den Updates haben die Entwickler auch diverse Probleme adressiert. Die Zusätzliche Software lädt keine Pakete mehr herunter, die sich bereits auf dem Persistent Storage befinden. Es gibt da noch einige andere und die Details dazu findest Du im Changelog.

Bekannte Probleme

Es gibt ein paar Probleme und eines davon hängt mit der Electrum Wallet für Bitcoin zusammen. Die in Debian enthaltene Version von Electrum ist anfällig für Phishing-Angriffe, wenn die Software nicht von der offiziellen Electrum Website kommt. Die Leute müssen ausgetrickst werden, dass sie auf eine anfällig Version updaten. Dir passiert nichts, wenn Du nicht manuell auf eine schädliche Version aktualisierst.

Allerdings verhindern alle vertrauenswürdigen Electrum Server, dass sich ältere Versionen mit ihnen verbinden können. Für Debian gibt es die neuesten Versionen aber nicht und deswegen lassen sie sich auch nicht einfach in Tails integrieren. Derzeit evaluieren die Entwickler, was am besten an dieser Stelle ist.

Die Beträge in Deiner Wallet sind natürlich nicht verloren. Allerdings musst Du eine aktuelle Version von Electrum benutzen und dazu Tails verlassen.

Tails 3.13 startet nach der Installation nicht

Die Entwickler schreiben, dass Tails manchmal nach der Installation auf einen USA-Stick einmal startet, aber beim zweiten Mal auf die Nase fliegt. Derzeit untersucht man das Problem noch, aber es gibt einen Fix. Der setzt aber eine nochmalige Installation voraus.

  • Installiere den USB-Stick nochmals
  • Starte Tails und lege ein Adminsitrator-Passwort fest
  • Klicke auf Anwendungen -> Systemwerkzeuge -> root Terminal
  • Führe im Terminal diesen Befehl aus:
sgdisk --recompute-chs /dev/bilibop

Alternativ dazu kannst Du ein Abbild (.img) vom Entwicklungsserver herunterladen. Dafür gibt es aber keine OpenPGP-Signatur oder eine andere Methode, die Echtheit des Abbilds zu verifizieren.

Tails 3.13: Download und Installation

Hast Du Tails bereits am Laufen, kannst Du auf die neueste Version aktualisieren. Allerdings funktionieren automatische Upgrades nur , wenn Du Version 3.11, 3.12~rc1, 3.12 oder 3.12.1 hast. Funktioniert ein automatisches Upgrade nicht, kannst Du eine manuelle Aktualisierung versuchen.

Ansonsten ist eine Neuinstallation von Tails 3.13 relativ einfach. Seit Version 3.12 wird The Amnesic Incognito Live System als USB-Abbild ausgeliefert. Das heißt, Du kannst das OS einfach zum Beispiel mit Etcher auf den USB-Stick spielen.




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