Raspbian oder andere Abbilder sehr einfach mit Etcher auf eine SD-Karte schreiben
Der gemeine Geek nimmt unter Linux den Kommandozeilenbefehl dd, um ein Raspbian-Abbild auf eine SD-Karte zu schreiben. Da dem Macianer dieses Tool ebenfalls zur Verfügung steht, macht er das vielleicht genauso. Der Windowser mag es vielleicht mit einem hauch mehr Klick und nimmt Tools wie zum Beispiel Win32Diskmanager. Das funktioniert alles sehr gut. Wer sich schon einmal mit dem Thema Raspberry Pi beschäftigt hat, der ist über eine der Milliarden Anleitungen gestoßen, wie sich ein Image für den RasPi auf eine SD-Karte prügeln lässt. Dabei ist es egal, ob Raspbian oder Ubuntu MATE oder oder oder. Anfänger sind vielleicht etwas überfordert und dürften sich über Etcher freuen.
Nebenbei bemerkt schreibt die Software nicht nur Raspbian oder Betriebssysteme für den Raspberry Pi auf SD-Karten. Damit kannst Du auch andere ISO-Abbilder mit Linux-Varianten auf USB-Sticks schreiben und so weiter.
Was ist denn Etcher?
Bei Etcher handelt es sich im ein Programm, mit dem Du in nur drei Schritten und grafisch das Abbild auf die SD-Karte schreibst. Abbild auswählen -> Massenspeicher auswählen -> Los geht’s.
Sehr schön ist an dieser Stelle, dass das gleiche Programm mit gleichem Aussehen für Linux, Windows und Mac verfügbar ist. Ich widme mich mal ganz überraschend der Linux-Version 🙂
Etcher herunterladen und ausführen
Die Software befindet sich offiziell noch in einem Beta-Status. Du darfst sie kostenlos von etcher.io herunterladen. Für Windows gibt es übrigens Installer oder portable Versionen für 32- und 64-Bit. Für Linux stehen ebenfalls 32- und 64-Bit-Varianten zur Verfügung.
Das Programm kommt als AppImage, genau wie digiKam 5.3. Das ist ein Paket-Format, das alle Abhängigkeiten mit sich bringt. Nach dem Download entpackst Du die Datei und überprüfst, ob sie ausführbar ist.
Unter Linux Mint 18, Ubuntu 16.04 7 16.10 muss ich die Datei nun lediglich ausführen. Oder allgemeiner gesagt lassen sich AppImages auf Systemen mit FUSE ausführen. Unter Linux Mint 18 musste ich nichts weiter installieren.
Beim Ausführen der Datei wirst Du gefragt, ob sich das Programm in das Menü integrieren soll. Das ist Deine Entscheidung, es startet auch, wenn Du das verneinst. Nach einem Start sieht die Sache so aus:
Sind mehrere SD-Karten oder USB-Sticks eingesteckt, dann kannst Du Dich für einen Massenspeicher entscheiden.
Wie Dir vielleicht auffällt, wird die Festplatte des Systems nicht angezeigt. Ich habe zu Testzwecken zwei USB-Sticks angeschlossen. Nur die werden mir als Option angeboten. Das ist ein gewisses Sicherheitsnetz, um Anfängern das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Anwender von dd wissen, dass dieses Tool keine Gnade kennt und ohne weitere Rückfragen überschreibt. Bei Etcher bekomme ich diese Option erst gar nicht – also in den Standard-Einstellungen. Weiter unten mehr dazu,
Klickst Du nun auf Flash!, dann wird das Abbild auf den entsprechenden Datenträger geschrieben. Mich hat das System noch nach meinem Passwort (Stichwort sudo) gefragt. Das Schreiben dauert je nach System und Geschwindigkeit der Massenspeicher eine gewisse Weile.
Ist das Schreiben des Abbilds abgeschlossen, kannst Du das gleiche Image noch einmal schreiben oder ein anderes auswählen … oder das Programm einfach schließen.
Unsichere Optionen
Rechts oben findest Du ein kleines Rädchen, das auf die Einstellungen für Etcher hinweist. Die sehen so aus:
Unter Settings stellst Du mit den beiden unteren Optionen ein, dass der Datenträger bei einem erfolgreichen Schreiben des Abbilds ausgeworfen wird. Ebenso kannst Du den Schreibvorgang überprüfen lassen. Diese beiden Optionen sind per Standard aktiviert.
Unter Advanced befindest sich der Unsafe mode. Neben dem ist mit DANGEROUS eine Warnung, die Du ernst nehmen solltest. Aktivierst Du die Funktion, dann werden Dir auch die Festplatten des Systems als mögliche Ziele angeboten. Aus diesem Grund gibt es vor Aktivierung noch mal eine dicke Warnung.
Nun könntest Du Dir sicher die Frage stellen, ob es Etcher überhaupt braucht. Es gibt ja diverse Methoden, die sich alle bewährt haben. Ich bin der Meinung, dass ein plattformübergreifendes Tool auf jeden Fall die bessere Alternative ist. Das gilt vor allen Dingen dann, wenn Anfänger involviert sind. Denen steht immer die gleichen Software zur Verfügung, egal auf welchem System sie sich herumtreiben. Es schadet auf keinen Fall, Etcher im Hinterkopf zu behalten.
Weitere Methoden einen Raspberry Pi zu bestücken
Die hier genannten Software ist bequem. Unter bestimmten Umständen ist es aber noch bequemer, einen Raspberry Pi, Raspberry Pi 2/3 oder Zero zu bestücken. LibreELEC bietet zum Beispiel den USB-SD Creator. Der ist nur dafür gedacht, LibreELEC auf eine SD-Karte zu spielen. Bei so einem Spezialfall ist der USB-SD Creator womöglich die bessere Wahl. Den gibt es auch für Linux, Mac und Windows
Hast Du keine Peripheriegeräte am Raspberry Pi wie zum Beispiel Tastatur, Maus und Monitor, dann ist PiBakery einen Blick wert. Da gibt es derzeit keine Linux-Version und das Programm befindet sich noch in der Entwicklung. Aber auf einen Merkzettel kannst Du es Dir trotzdem schreiben.
Nette Pi-Konstellation
Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.
(via)
"Du darfst sie kostenlos von etcher.io herunterladen"
Dass das Programm für Linuxer kostenlos ist, leuchtet ein. Aber warum das auch für Windowser der Fall ist, ist nicht nachvollziehbar. Die sind es schließlich gewohnt, abzulatzen.
Win-x32 portable: 74MB um ein Image auf SD-Karte zu schreiben?
Schon etwas heftig, zumal zum Vergleich für Win32DiskImager 18MB zu laden sind...
Unter Linux ist es noch einfacher da "onboard".
Aber eine Alternative
Plattformunabhöngigkeit sollte man gerade mit Blick auf Neulinge oder Anfänger nicht unterschätzen. 74 MByte in der heutigen Zeit sind gar nichts mehr.
Danke für die Information , endlich mal klare vorgehensweisen für Raspberry Pi.
Hat mich jetzt weiter gebracht.
Danke