Im Test: VirtualBox 4.2.0 kann Drag & Drop für Linux-Gäste und unterstützt Gruppen
Da in meinen Repositories eine ältere Version von VirtualBox enthalten ist, musste ich diese zunächst entfernen und mir die neueste Version aus dem Download-Bereich der Projektseite holen. VirtualBox gibt es wie üblich für Linux, Mac OS X, Solaris und Windows. Wenn ich das nun schreibe stehe ich sicher als Trottel da, aber egal 🙂 … das Entfernen wollte einfach nicht funktionieren. Erst nach dem dritten Anlauf stellte ich fest, dass VirtualBox noch geöffnet war – merke: Programm schließen, dann entfernen, dann neu installieren – eigentlich ganz einfach …
Nach der Installation und dem ersten Öffnen weist mich VirtualBox 4.2.0 darauf hin, dass ich ein veraltetes Extension Pack installiert habe und ob ich das aktualisieren möchte. Das habe ich bejaht und die Software fängt einen Download an. Je nach Internet-Geschwindigkeit dauert das eine Weile. Ist der Download fertig kann ich das Extension Pack installieren.
VirtualBox Extension Pack: Nur als Zwischen-Information – das Extension Pack aktiviert USB 2.0, VirtualBox RDP und PXE Rom mit Unterstützung für E1000. Also zwingend notwendig ist es nicht, aber ganz angenehm zu haben.
Drag & Drop
Die herausstechenste Neuerung ist natürlich die Drag&Drop-Unterstützung für Linux-Gäste, die sich allerdings laut Changelog noch in einem experimentellen Stadium befindet. Gut, erzählen kann man viel, wenn der Tag lang ist, probieren wir das doch einfach mal aus. Dazu habe ich die Beta-Version von Ubuntu 12.10 “Quantal Quetzal” in einer virtuellen Maschine gestartet. Drag’n’Drop ist per Standard deaktiviert und Du musst es über die Systemeinstellungen (Allgemein -> Erweitert) der jeweiligen virtuellen Maschine aktivieren. Mögliche Optionen sind, aus, vom Gast zum Host, vom Host zum Gast oder Bidirektional.
Wie gesagt ist das Ganze noch experimentell und so verhält es sich auch. Drag&Drop funktioniert nur dann, wenn die Gasterweiterungen installiert sind. Danach konnte ich von Linux Mint 12 (Oneiric-Basis) eine jpg-Datei in den Dateimanager des virtuellen Ubuntu 12.10 Beta schieben – beziehungsweise macht das System eine Kopie von der Datei.
Der Weg zurück klappte aber leider nicht. Grund ist, weil sich der Mauszeiger mit der angeklickten Datei nicht über die Grenze der virtuellen Maschin bewegen lässt. Strg Rechts befreit per Standard die Maus aus der VM. Bei Drag&Drop funktioniert es aber leider nicht. Immerhin ist es ein Teilerfolg, Dateien in eine Richtung kopieren zu können.
Gruppen und andere Annehmlichkeiten
Eine weitere sehr angenehme Neuerung ist die Möglichkeit, mehrere virtuelle Maschinen zu einer Gruppe zusammenzufassen. Das ist zwar keine lebenswichtige Funktion, erleichtert aber bei vielen virtuellen Maschinen die Übersicht zu behalten.
Weitere Annehmlichkeiten des GUI sind, dass Du die Liste der virtuellen Maschinen automatisch sortieren lassen kannst. Für manche dürfte interessant sein, dass sich VMs nun über die GUI auch Headless starten lassen. Wie das geht muss man aber auch erst einmal draufkommen – recht viel versteckter hätte man das nicht mehr machen können. Mit einem Rechtsklick auf die entsprechende virtuelle Maschine siehst Du “Starten”. Ein Klick startet logischerweise die virtuelle Maschine. Hältst Du die Shift-Taste gedrückt und klickst starten, öffnet sich kein VM-Fenster und der virtuelle Rechenknecht läuft kopflos (also ohne virtuellen Bildschirm).
Weitere Highlights
Über das GUI kannst Du nun auch virtuellen Maschinen zuürcksetzen, den “Stecker ziehen” und ein Herunterfahren anstoßen. Als Highlights der neuesten Version von VirtualBox 4.2.0 stellen die Entwickler nachfolgende Eigenschaften heraus:
- Verbesserte Unterstützung für Windows 8 – im Speziellen gibt es viele Verbesserungen bezüglich 3D.
- VM-Gruppen – hatte ich schon erwähnt.
- GUI: Experten-Modus für den Installations-Assistenten
- GUI: Man kann einige Eintellungen während der Laufzeit ändern.
- Unterstützung für bis zu 36 Netzwerkkarten – im Zusammenhang mit einer ICH9-Chipsatz-Konfiguration
- Unterstützung für das Beschränken von Netzwerk-Bandbreite.
- Ab sofort gibt es die Möglichkeit, virtuelle Maschinen während des Systemstarts hochzufahren. Dies funktioniert laut eigenen Angaben unter Linux, Mac OS X und Solaris.
- Experimentelle Unterstützung für Drag&Drop hatte ich ebenfalls schon erwähnt.
- Unterstützung für Parallel-Port-Passthrough auf Windows-Hosts
- Verbesserte API, um den Gast zu kontrollieren. Weitere Informationen hierzu gibt es in der SDK-Referenz und der API-Dokumentation.
Kleines Fazit
VirtualBox 42.0 macht einen guten Eindruck. Die neuen Funktionen wirken sich weniger auf Einzelanwender aus. Administratoren, die kopflose Server betreiben oder massenweiße virtuelle Maschinen im Überlick haben müssen, werden von den Neuerungen sicher profitieren. Wenn Du allerdings Windows XP in einer VM am laufen hast, weil eine bestimmte Software unter Linux nicht funktioniert – in diesem Fall würde ich persönlich bei der Version aus dem entsprechenden Repository der Distribution bleiben. Das ist einfach weniger manueller Aufwand bei Aktualisierungen.
Im Test: VirtualBox 4.2.0 kann Drag & Drop für Linux-Gäste und unterstützt Gruppen
Ich warte immer noch auf Boxen ;D Freu mich sehr drüber. Passt supppper zu GNOME. Eingebaute Chroot-GUI-Methoden zum Starten von grafischen Anwendungen aus Chroot Umgebungen wären auch nett, und sind durchaus locker machbar.
http://forum.ubuntuusers.de/topic/virtualbox-gasterweiterung-ohne-drag-drop/#post-5616032