Chapeau 23: Fedora 23, aber mit Dritt-Software aufgemotzt
Was der genaue Unterschied zwischen Chapeau und Korora ist, kann ich nun auf Anhieb nicht sagen. Ok, Korora bietet mehr Desktop-Umgebungen (Cinnamon, KDE, GNOME, Xfce, MATE) zu Auswahl, dafür gibt es schon eine Chapeau 23 (nur GNOME), die auf Fedora 23 basiert. Korora ist immer noch bei Version 22.
Beide Projekte verfolgen aber ein ähnliches Ziel. Man nimmt Fedora 23 Workstation als Basis, liefert allerdings Software von Dritten mit, die bei Fedora aus Lizenz-Gründen nicht per Standard enthalten sind. Somit will man dem Anwender das Leben so angenehm wie möglich machen.
Was in Chapeau 23 steckt
Als Desktop-Umgebung dient GNOME 3.18, das ebenfalls Unterstützung für Google Drive enthält. Ebenfalls ist LibreOffice 5, VLC, PlayOnLinux plus Wine, sowie Mozilla Firefox mit Adobe Flash enthalten. Auch der Steam-Client ist vorinstalliert. Multimedia-Codecs und Unterstützung für das Abspielen von DVDs sind auch mit von der Partie.
Die RPMFusion-Repositories sind vorkonfiguriert, Dropbox-Integration, GNOME Boxes und KVM-Virtualisierung nennt der Entwickler ebenfalls in der offiziellen Ankündigung. Ebenso ist das für Chapeua exklusive Hardware Helper Tool vorhanden. Damit lassen sich laut eigenen Angaben unter anderem NVIDIA-Treiber verwalten.
Das Korora-Repository hat der Entwickler bisher ebenfalls genutzt, es wurde in dieser Version aber entfernt. Der Display-Server ist per Standard X und Wayland ist komplett deaktiviert.
Für Fans der Fotografie befinden sich GIMP, Shotwell und Darktable, sowie GNOME Photos vorinstalliert an Bord.
Als Herzstück dient Linux-Kernel 4.2. Powertop musste weichen, da powertopd USB-Eingabegeräte in den Schlaf versetzen kann. Man findet weitere Hinweise zu enthaltener Software in der Liste mit den Paketen. Dort und im ChangeSet findest Du auch die entsprechenden Änderungen gegenüber der Vorgänger-Version.
Download Chapeau 23
Wer das aufgemöbelte Fedora 23 Workstation ausprobieren möchte, kann sich das ISO-Abbild über den Download-Bereich der Projektseite schnappen. Allerdings sei gewarnt, dass dies 2,5 GByte groß ist. Man kann damit aber einen komfortablen Blick in die Fedora-Welt werfen, ohne manuelle Installations-Orgien durchführen zu müssen.
Der Name Chapeau leitet sich laut Angabes des Entwicklers vom französischen Wort für Hut ab. Fedora wird vom der Distribution mit dem roten Hut, Red Hat, gesponsert und so ist das eben entstanden. Haben wir ja Glück, dass der Hauptsponsor nicht Red Rubber heißt, sonst hätten wir es hier mit Caoutchouc 23 zu tun.
Das weiter oben erwähnte Korora findest Du hier. Das Original gibt es bei getfedora.org.