Baue Deine eigene Steam Machine: SteamOS ist da – Es basiert auf Debian GNU/Linux 7 “Wheezy”
Das Warten hat also ein Ende und SteamOS steht als Beta-Version zur Verfügung. Valve hat bereits gewarnt, dass es sich nur für erfahrenere Linux-Anwender eignet und das Betriebssystem Ecken und Kanten haben wird. Wer ein ISO-Abbild erwartet, das er live oder in einer virtuellen Maschine testen kann, hat sich geschnitten. Aber fangen wir mal vorne an.
SteamOS basiert auf Debian GNU/Linux 7 “Wheezy” und das Repository verwendet somit auch das Advanced Packaging Tool (APT), um die Software auf einer Steam Machine zu verwalten. Das Repository findest Du übrigens hier. Wie zu erwarten war, ist SteamOS nich komplett Open-Source. Natürlich ist der proprietäre Steam-Client an Bord. Ebenso sind einige proprietäre Treiber von Drittanbietern an Bord. Als Kernel setzt die erste Version von SteamOS auf 3.10.
Valve warnt auf der SteamOS-Seite auch, dass das Betriebssystem kein Ersatz für ein Desktop-System ist – es ist für einen Einsatz im Wohnzimmer geschaffen.
Es gibt allerdings eine Anleitung, wie man seine eigene Steam Machine bastelt. Dazu gibt es laut Valve sogar zwei Methoden, aber auch einige Voraussetzungen – zumindest in der Beta-Phase.
Hardware-Voraussetzungen:
- Processor: Intel oder AMD 64-Bit-Prozessor
- Arbeitsspeicher: Vier GByte oder mehr RAM
- Festplatte: 500 GByte oder mehr
- Grafikkarte: NVIDIA (Unterstützung für AMD und Intel kommen bald)
- Weiterhin: Unterstützung für UEFI Boot und einen USB-Port für Installationen.
Um SteamOS zu installieren, empfehlen die Entwickler eine der beiden Methoden. Es handelt sich hier um ein vorkonfiguriertes Abbild, das sich mithilfe von CloneZilla verwenden lässt. Die andere Methode benutzt den Debian-Installer, der etwas mehr Anpassungen erlaubt.
Die Entwickler warnen, dass beide Methoden die Inhalte auf dem Ziel-Computer löschen! Wer es dennoch versuchen möchte, kann sich die Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Gemüte führen. Allerdings wird es bei den meisten schon mal daran scheitern, nicht die angeforderte Hardware zu haben.
Was bei mir am Nächsten kommt ist ein Notebook mit UEFI-Unterstützung und einer NVIDIA-Optimus-Karte. Das will ich aber nicht löschen, ist schließlich mein Arbeitsgerät (und der Steam-Client läuft da unter Linux ganz gut). Außerdem führt der Weg zu Optimus über die Intel-Karte. Für Anwender des Linux-Clients dürfte sich gar nicht so viel Unterschiedliches zeigen.
Weitere Informationen und interessante Einsichten gibt es dann auch noch in der FAQ. Dort ist auch die Erklärung zu finden, warum Debian GNU/Linux und nicht Ubuntu – obwohl man das für den Desktop empfehle. Mit Debian sei den Entwicklern eine besser Möglichkeit gegeben, das System nach eigenem Gusto zu zimmern – maßschneidern ist wohl die bessere Beschreibung.
Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Ich dachte mir, dass ich schön einen Live-USB-Stick nehmen kann, um mal ein bisschen in SteamOS zu schnuppern.
Pro: Valve kann die GPU Vendors und so überzeugen, sich zu öffnen. Die freien Radeon Treiber sind mittlerweile teilweise sogar besser als ihre unfreien Pendants, speziell mit Linux 3.12, was zum Beispiel nicht in SteamOS eingepflegt werden kann bis Jessy 8:
Con: Keine dümmere Idee hätte ihnen einfallen können, als sich auf Debian zu stellen: Wie machen die das jetzt mit Wayland Support? Da hätt ich sogar Ubuntu besser gefunden. Und was ist mit systemd? Und btrfs ?? Wenn Boot Zeit irgendwo wichtig ist, dann doch wohl auf einer Konsole ??? Wie wollen sie auf so einem uralt System gscheit Performance zusammen tragen? Ich mein das sind ja binäre Debian Packete und somit können sie weder Flags selbst setzten, noch sitzen sie auf einem getesteten System für neue Hardware? Wie dumm geht es denn noch?
Und noch dazu gibts keinen Live Mode, schon gar nicht ein richtiges Copy2RAM, mit dem JEDEM 5 GB RAM Computer auf dieser Erde ein sofortiges SteamOS beschenkt werden kann. Und noch dazu gibt immer noch keinen funktionierenden 64er Client, dass heisst so brave 32 Bit Lib freie Distros wie das famose KaOS, die perfekt sind für Steam, können, wenn sie ihre gewaltige Performance behalten wollen, Steam überhaupt ausliefern. WTF???
😀
Bin ich anderer Meinung. Valve braucht grundsolide Stabilität und sind da bei Debian als Basis genau richtig. Sie haben ja auch schon eigene Repos ... wer sagt, dass Valve nicht auch für Debian von Vorteil ist und gewisse Dinge beschleunigt?
Ich erlebe tag täglich meine full und part rolling Distros grundsolide und das auf vielen verschiedenen Computern. Das "stabile" Debian 7 muss schon die 0.3 ausgeben, obwohl sie ja eigentlich mit .0 stabil sein wollten. Und wenn sich jeder nur auf so uralte Software stützt, geht gar nichts mehr weiter. Wie soll eine Distro überhaupt stabil werden, wenn sie nicht getestet wird? Wie sollen Entwickler ihre Sachen überhaupt erst testen lassen? Debian steht mit der KDE SC jetzt auf 4.9 oder sogar noch weiter hinten.. KaOS ist mir mit noch keinem einzigen Bug aufgefallen und liefert viel mehr Verbesserungen und natürlich auch Performance. Wenn Sony die PS4 mit BSD 9.0 ausliefert und dass vorher noch heftig tweakt, ist das sinnvoll. Wenn Valve auf so einen uralt Opa eine Spielekonsole aufsetzt, sind sie einfach nur überängstlich, in meinen Augen.
Das kann jetzt aber nicht ganz Dein Ernst sein. Das wäre als würde man Firmen sagen: Pah, LTS! Scheißt Euch nicht so in die Hosen!
Das dritte Update von Debian 7 beinhaltet lediglich Updates, die man bei einer Neuinstallation übers Netz ziehen müsste. Diese Security-Updates bekommen Rolling-Distributionen genau so. Man könnte auch zu Sabayon sagen: Wieso bringt ihr neue Distributionen raus. Die 1.0 tut es doch und von da können Leute nach oben aktualisieren.
Mir ist noch keine Rolling untergekommen, bei der ich nicht auf die Konsole musste oder durch genaues hinsehen die Konsole gefragt worden wäre. Das letzte LMDE-Update -> Bildschirmschoner deaktiviere, sonst kann es krachen. Manjaro irgend so ein Python-Ding dieses Jahr, das man händisch löschen musste. Sabayon - irgendwas mit GUI, wodurch das Update nicht durchgelaufen ist und somit Konsole.
Du musst Dir mal überlegen, wer die Steam Machine einsetzen wird. Das sind keine Hardcore-Linuxer, sondern Gamer. Die haben vielleicht keinen blassen Schimmer von Linux. Die wollen einschalten und zocken - nicht einschalten und das Netz nach Problemen bei Updates durchsuchen. Dann wäre es ganz schnell vorbei mit der Herrlichkeit der Steam Machines.
SteamOS braucht auch kein KDE. Die brauchen nen Kernel mit LTS und eine Basis, an der sich nichts schnell ändert. Einen langzeitunterstützten Kernel als Opa zu bezeichnen ist Unsinn. "Immer den neuesten Kernel haben" ist massiv überbewertet und etwas für Linux-Enthusiasten.
Ich bleibe dabei: Valve hat dich richtige Wahl getroffen.
LTS macht natürlich Sinn. SteamOS steht ganz einfach nur auf komplett veralteter und nicht mehr ausbaufähiger Technologie.
Willst du mir weismachen, ein System, dass auf btrfs, Wayland, eine frische DE, systemd und so weiter getestet ist und ohne Altlasten daher kommt, genauso dahin schleicht wie Debian 7?
SteamOS ist auf Augenhöhe von Windows 8, wie aktuelle Benchmarks belegen, dass ist doch eine Schande in meinen Augen.
So sollen Gamer freie Betriebsysteme in Erinnerung behalten?
Gleich performant und eytrem umständlich zum Instalieren?
Du verstehst Gamer?
Und Gamer wollen Power und meine persönliche Erfahrung mit KaOS übertrifft einfach alle anderen Distributionen, die von dir erwähnten Rollings sind ja wohl eine Ausgeburt an Instabilität.
Es geht ganz einfach darum, dass hier viel Potenziel vergeigt wird, Punkt.
Und deswegen setzen auch so viele Leute KaOS ein und kein Mensch Gentoo oder Arch ... ich verstehe.
Außerdem widersprichst Du Dir selbst. Weder Btrfs noch Wayland ist bsiher irgendwo ausgiebig getestet. Valve will aber zu CES im Januar auf den Markt und nicht irgendwann.
Du tust so, als würde Debian nach Version 7 eingestellt. SteamOS wäre damit die erste Distribution, die auf Wayland setzt. Du würdest das riskieren?
Jede Rolling ist in gewisser Weise instabil, weil irgendwann eine große Technologie eine andere ablöst und da sind Reibereien vorprogrammiert. Jede ernst zu nehmende Rolling warnt davor, dass sie sich für den Einsatz von Anwendern mit Linux-Erfahrung eignet. Alles andere ist einfach blinde Blauäugigkeit.
Und wenn der Entwickler von KaOS morgen keine Lust mehr hat? Dann steigt man einfach auf eine andere Distribution um. Es geht nicht nur darum, eine Distribution zu wählen. In so einem Fall setzt man auf eine mit einer riesigen Community und der Garantie, dass sie 2014 auch überlebt.
Valve ist ein Business und kein "Jugend forscht"-Programm. Ebenfalls Punkt.
Ich lasse es aber damit gut sein, weil ich Deiner Argumentation beim besten Willen nicht folgen kann.
Einmal ganz abgesehen davon, dass sich SteamOS durch die sehr spezifische Hardware und die Steam Machines ja sogar zuschneidern lässt, somit lässt sich noch viel mehr Performance rausholen. Nur dass Valve bis heute noch nicht einmal einen nativen 64 Bit Client rausgebraucht hat, um 32er Libs ganz zu vermeiden, was wiederum Performance und Stabilität bringt, geht euch nicht auf, ganz zu schweigen von einem BSD Port. Valve macht viel richtig, wie den Controller und stabile Ports, also bitte ich einfach nur um Konsequenz. Debians Stabilität ist schon seit vorgestern so exklusiv wie ihr alle immer noch glaubt, guten Morgen. ^_^
Btrfs ist jedenfalls stabil genug, um auf Torvalds Systemen das /root zu machen und ausserdem setzen es sehr viele Entwickler ein, openSUSE bietet es im Installer an und es geht mir selbstverständlich um die Möglichkeit, neue Technologie einzusetzen, wenn sie marktreif ist. Ausserdem gehts darum, dass die Software zusammenspielt: All diesen neuen Dinge, sind bereits marktreif, mit Ausnahme von Wayland und darauf kann debian auch erst frühestens 2016 oder so einsetzten. Nächstes Weihnachten ist freeze und dann noch zwei Jahre. Und KaOS ist bei weitem noch nicht so lange am Markt wie Arch und Gentoo. Dafür wird gerade Gentoo kaum noch verwendet, ausser von Devs. Und Valve kann ihre Basis jederzeit forken und pflegen und sind somit independent. Was sie jetzt machen, ist einfach nur feig..
Man sagt auch "Backup ist etwas für Feiglinge" ... aber wehe wenn man es dann doch braucht ...
Ich schätze Deinen Enthusiasmus für freie Software und Open-Source sehr. Aber hinsichtlich Business scheint es, dass Dir ein wenig der Weitblick fehlt.
Du könntest genauso das "alte Geraffel" von Red Hat an den Pranger stellen - die machen mit "dem alten Schund" eine Milliarde Umsatz.
Ob SteamOS nun 3 FPS mehr bietet und dafür das Risiko eingeht, massiv auf die Schnauze zu fallen, oder eben auf eine sehr konservative Distribution setzt - ich weiß, was ich tun würde. Das hat nichts mit Feigheit zu tun, sondern ist ganz einfach eine Entscheidung der Vernunft.
Dinge wie Btrfs sind dann marktreif, wenn sie sich in massiven Umgebungen bewährt haben und nicht auf einer Desktop-Installation mit zwei gespiegelten TByte-Platten.
1) RedHat macht Kohle mit Server, nicht mit Games.
2) Gerade bei neuen Technologie ist Debian anfällig, da immer alle ruckartig rein rennen, anstatt das immer dann alles aufgenommen wird wenn es gerade stabil ist.
3) Bei KaOS rennt alles vorher schon testweise, nämlich in der Phase, die am meisten Sinn macht: Wenn der Entwickler selbst Bugs behebt. Das heißt es kommt erst dann in die stablien Updates, wenn es in auch wirklich stabil ist. Und nicht, was in einer anderen Version der Distro getestet wurde, um es dann mit PPA einzubinden oder so.
4) Sony setzt auf ein verändertes freeBSD 9.0 und das ist sehr viel aktueller als Debian 7. Und die haben mehr zu verlieren.
5) Für was dann überhaupt SteamOS ?