Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa offiziell für Raspberry Pi zertifiziert

2 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Am 23. April wurde Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa veröffentlicht und das auf Linux basierende Betriebssystem unterstützt auch den Raspberry Pi. Das gilt zumindest für von Canonical zertifizierte Versionen der Hardware. Gemeint sind damit im Moment Raspberry Pi 2, 3 und 4. Darauf weist das Unternehmen in einem Blog-Beitrag nochmals hin.

Anders gesagt garantiert Canonical mit dieser Zertifikation, dass Ubuntu 20.04 auf den offiziell unterstützten Raspberry Pis einfach funktioniert. Laut eigenen Angaben wurden mehrere tausend Tests durchgeführt, um sicherzustellen, dass das OS auf dem Pi reibungslos funktioniert.

Hinweis: Ich habe es installiert und ein bisschen damit experimentiert. Ich zeige Dir in dem Beitrag auch, wie Du das Tastatur-Layout und die Zeitzone änderst.

Das ist aber noch nicht alles. Solange ein Pi angeboten und das OS offiziell unterstützt wird (5 Jahre), gibt es alle 3 Wochen getestete Updates und Security Patches. Sollte ein kritischer CVE-Fehler oder Bug auftauchen, will Canonical innerhalb eines Tages reagieren und Updates zur Verfügung stellen. Das ist löblich.

Ubuntu 20.04 LTS auf dem Raspberry Pi installieren

Du findest Ubuntu 20.04 LTS auch im offiziellen Raspberry Pi Imager Tool.

Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa im Raspberry Pi Imager Tool

Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa im Raspberry Pi Imager Tool

Damit ist es kinderleicht, eine microSD-Karte mit dem Server-Abbild von Focal Fossa zu bestücken. Wie Du im Screenshot siehst, gibt es ein 32-Bit-Abbild, das auf den Raspberry Pis 2 bis 4 einsetzbar ist. Die 64-Bit-Variante funktioniert auf dem Raspberry Pi 3 oder 4.

Den Hinweis Server solltest Du auch ernst nehmen. Das Betriebssystem bringt keine grafische Oberfläche mit sich. Du kannst Desktop-Varianten nachinstallieren und benutzt dafür einfach apt. Beispiele:

sudo apt install xubuntu-desktop
sudo apt install lubuntu-desktop
sudo apt install kubuntu-desktop

Ubuntu 20.04 Server != Ubuntu Core

Siehst Du Dir den Screenshot nochmals an, fällt Dir vielleicht auf, dass 18.04 als Core bezeichnet wird. Ubuntu Core ist eine spezielle Version für IoT-Geräte, das in erster Linie auf Snaps setzt.

Du merkst den Unterschied auch an den Download-Größen. Wärend die neueste Version zwischen 600 und 700 MByte hat, ist  die Core-Version 300 MByte groß.

Ob es auch eine Core-Version für Focal geben wird, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Das steht da nicht und auf der Core-Seite von Canonical wird weiterhin nur 18.04 angeboten. Ist nicht schlimm, wird ja bis 2023 unterstützt.

Weitere Optionen für den Raspberry Pi

Willst Du das Betriebssystem von Canonical nicht installieren, suchst aber eine Option ohne grafische Oberfläche, gibt es auf jeden Fall Raspbian Lite. Das basiert wie alle anderen Raspbian-Versionen auf Debian, momentan Buster. Eine grafische Oberfläche wird hier nicht installiert.

Ich setze Raspbian Lite auf einigen meiner Pis ein. Zum Beispiel mein Nachtlicht oder auch mein Bitcoin-Ticker und Coronavirus-Tracker laufen mit Raspbian Lite. Mein VPN-Router benötigt ebenfalls keine grafische Oberfläche.

Willst Du KDE Plasma oder Xfce auf dem Raspberry Pi betreiben und immer aktuelle Software haben, könntest Du Dir auch Manjaro für den Raspberry Pi ansehen. Ubuntu MATE bietet einen MATE-Desktop, allerdings gibt es momentan keine 20.04-Variante, sondern nur 18.04 Bionic Beaver.

Nette Pi-Konstellation

Suchst Du ein VPN für den Raspberry Pi? NordVPN* bietet einen Client, der mit Raspberry Pi OS (32-Bit / 64-Bit) und Ubuntu für Raspberry Pi (64-Bit) funktioniert.




 Alle Kommentare als Feed abonnieren

2 Kommentare zu “Ubuntu 20.04 LTS Focal Fossa offiziell für Raspberry Pi zertifiziert”

  1. DeepThought says:

    Hab gestern auch mal Ubuntu 20.04 für den Raspi 4 versucht.
    Das sind meine ersten Eindrücke:
    Tastaturlayout standarmäßig "US", d.h. Z und Y vertauscht, Sonderzeichen auch an anderer Position als auf der Tastatur 🙁
    Hab dann noch den XFCE-Desktop installiert.
    Bootzeit wesentlich längerals bei Raspian.
    Für das perfekt einfach zu installier- und konfigurierbare Raspian gibt es derzeit keine Alternative.
    Raspian macht das genauso gut wie Ubuntu für PCs und Notebooks als es herauskam.