openSUSE Leap 42.1 steht bereit – Mischung aus Community und Enterprise
Ab sofort steht mit openSUSE Leap 42.1 die erste hybride openSUSE-Version zur Verfügung. Die Linux-Distribution verwendet Quellen von SLE (SUSE Linux Enterprise) und bringt somit Community-Entwicklung und Stabilität für Unternehmen unter einen Hut. Es ist also ein Spagat zwischen Community und Enterprise.
openSUSE Leap 42.1
Die Namensgebung erklärt man mit einer Referenz zu The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy und das bald erscheinende SLE 12 Service Pack 1 oder 12.1 + 30 = 42.1.
Mit jeder neuen Version von openSUSE Leap können Anwender mit einer neuen KDE- und GNOME-Version rechnen. Sollte man eines braunen Desktops müde sein, könnte man ja auch mal einen grünen ausprobieren, raten die Entwickler.
openSUSE 42.1 Leap bringt Support mit moderner Hardware mit sich, diverse Pakete wurde allerdings mit Absicht einem Downgrade unterzogen. Dies dient der Stabilität und der LTS-Strategie (Long Term Support / Langzeitunterstützung). Neuere Software wie KDE Plasma 5 und LibreOffice 5 sind in Leap vorhanden, das gilt aber auch für GNOME 3.16 und GNU Compiler Collection 4.8.5 – die Option auf GCC 5.2 ist ebenfalls gegeben.
Als Dateisystem setzt openSUSE Leap 42.1 per Standard auf ein weiterentwickeltes Btrfs. Für Performance-Junkies ist auch XFS enthalten. Setzt man Btrfs ein, kann man auf Snapper zurückgreifen, womit sich Snapshots realisieren lassen.
Als Herzstück setzt openSUSE Leap 42.1 auf Linux-Kernel 4.1. Weiterhin gibt es für x86 keine 32-Bit-Version mehr, sondern nur noch 64-Bit wird unterstützt.
Download openSUSE Leap 42.1
Wer openSUSE Leap 42.1 ausprobieren möchte, kann sich ein ISO-Abbild unter software.opensuse.org herunterladen. Vor einer Installation kann ein Blick in die Veröffentlichungshinweise nichts schaden, meinen die Entwickler.
Wer derzeit openSUSE 13.2 im Einsatz hat, kann ein Upgrade durchführen. Wie das geht steht hier.
Außerdem solle man die ARM-Abbilder im Hinterkopf behalten und dazu gibt es mehr Informationen im ARM Wiki. Dort findest Du stabile Images ARMv7 and ARMv8 (AArch64), die auch gewartet werden. Der Port für ARMv6 ist experimentell. Die Installationshinweise im ARM Wiki beziehen sich derzeit aber alle noch auf Tumbleweed. Die Installations-Abbilder für openSUSE Leap 42.1 sind wohl noch in der Mache.
Das bedeutet, dass ein Abbild für das Raspberry Pi (ARMv6) vorhanden, aber nicht offiziell unterstützt ist. Für das Raspberry Pi 2 (ARMv7) gibt es ebenfalls Community-Abbilder, diese Plattform wird aber offiziell gewartet. Beim Raspberry Pi an sich handelt es sich allerdings um von der Community unterstützte Abbilder und nicht solche, die sich Release Supported Platforms nennen. Ist ein wenig kompliziert, kann man aber derzeit wohl nicht ändern.
Für Anwender
openSUSE Leap 42.1 bringt KDE Plasma 5 oder genauer gesagt 5.4.2 als Standard-Desktop-Umgebung mit sich. Die Entwickler schreiben, dass Plasma 5 nun gereift genug für den produktiven Einsatz ist.
Weiterhin ist GNOME 3.16.2 verfügbar. Dieser GNOME-Zweig wurde bereits im April 2015 veröffentlicht und hat mehrere Wartungsdurchläufe hinter sich. Somit ist er sehr stabil.
Ebenso ist es möglich, MATE 1.10, XFCE 4.12.1 oder Enlightenment 0.19.12 zu benutzen.
Für Entwickler und Administratoren
Entwickler dürfen sich über zahlreiche Tools freuen. Dazu gehören Qt 5 GUI Toolkit und auch Builder, womit sich GNOME-Anwendungen erstellen lassen.
In openSUSE Leap 42.1 ist ein verbesserter YaST vorhanden. Genau genommen liefern die Entwickler die gleichen Versionen von YaST, AutoYaST und Linuxrc aus, die sich in SLE 12 SP1 befinden. Verglichen mit openSUSE 13.2 sind das zirka 600 mehr Fixes und so weiter. Weiterhin sind drei neue Module vorhanden, eines davon für Docker.
In Sachen Virtualisierung bringt openSUSE Leap 42.1 ebenfalls viel Auswahl mit sich. Im Detail sind das QEMU 2.3.1, VirtualBox 5.0.6 und Docker 1.8.2.
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