NVIDIA Optimus funktioniert nun unter Linux – inoffiziell

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

NVIDIA LogoNVIDIAs Optimus Multi-GPU-Technologie funktioniert nun unter Linux – zumindest auf einigen Notebooks. Ein findiger Open-Source-Entwickler hat ein “bisschen” gehackt und in der Tat funktionieren sowohl die Intel- als auch die NVIDIA-GPUs mit den richtigen Treibern. NVIDIA hat bis dato keine Pläne verkündet, die Technologie auf Nicht-Windows-Betriebssystemen zu unterstützen.

Die Technologie erlaubt es dem System, je nach Last, zwischen der NVIDIA- und der Intel-Grafikkarte hin- und herzuschalten. Somit soll sich die Laufzeit des Akkus erhöhen.

Es gab bereits eine Proof-of-Concept-Lösung, multi-GPU PRIME rendering, die von Red Hats David Airlie geshrieben wurde. Allerdings war das nur ein Experiment und wurde nicht weiter fortgeführt. Somit blieb die Unterstützung für Hybrid-Grafikkarten unter Linux eine Katastrophe. Es gibt zwar einen VGA/ASUS Switcheroo, das ein bisschen hin- und herschalten unter Linux erlaubt, allerdings hat das nichts mit fließendem Übergang zu tun und der X.Org-Server muss manuell neu gestartet werden. Außerdem funktioniert das nicht mit jeder Hardware.

NVIDIA plant eine ähnliche Technologie für Desktop, die sich Synergy nennt. Somit kochten Gerüchte wieder hoch, dass mit dieser Ankündigung sowohl Optimus als auch Synergy unter Linux unterstützt werden könnten. Einem Open-Source-Entwickler wurde das Warten nun anscheinend zu dumm und er hat die Sache selbst in die Hand genommen.

Der Code von prime-ng 2.0 schaltet nicht automatisch zwischen NVIDIA und Intel um. bei prime-ng 2.0 ist die Intel-CPU die treibende Kraft. Anwender können das System aber zwingen, die NVIDIA-Karte für Applikationen zu verwenden. Dazu müssen sie das Programm lediglich  mittels optirun64 <Applikation> aufrufen. Somit ist es noch lange nicht so komfortabel wie unter Windows, weil es keinen Automatismus oder Profile gibt. Allerdings ist das ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Der Code kann die NVIDIA-Karte auch nicht deaktivieren, wenn sie nicht benutzt wird. Somit ist in Sachen Akku kein Gewinn da. Bisher wurde prime-ng erfolgreich unter diversen Rechnern der Marken ASUS, Alienware, Acer und Dell getestet. Der Code scheint auch mit den proprietären NVIDIA-Treibern und nicht nur mit Nouveau zu funktioneren. Ein Minuspunkt ist derzeit aber, dass NVIDIAs VDPAU nicht funktioniert, wenn Intel die herrschende GPU des Systems ist.

Geschrieben wurde prime-ng von dem dänischen Entwickler Martin Juhl. Derzeit braucht das System noch mehrere X.Org-Server, einen für jede GPU und VirtualGL. Das Ganze hat natürlich im derzeitigen Stadium einige haken und Ösen. Aber es ist ein Anfang und stellt vielleicht in Zukunft eine Interimslösung bereit, bis sich NVIDIA erbarmt, eine offizielle Unterstützung zu servieren. Den Code des Projekts finden Sie bei GitHub. Sie finden auch weitere Informationen und eine Art Installations-Anleitung im Blog des Entwicklers.




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Ein Kommentar zu “NVIDIA Optimus funktioniert nun unter Linux – inoffiziell”

  1. Atalanttore says:

    Auf Nvidia braucht man als Linux-Nutzer nicht zu hoffen.

    Deren proprietärer Linux-Treiber ist nur ein Nebenprodukt bei der Unix-Treiberentwicklung.