Linux Mint 20 wird sich aktiv gegen Snaps wehren – Monatsbericht

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Wie üblich zu dieser Zeit gibt es einen neuen Monatsbericht von Linux Mint. Kritik nimmt man ernst bei Linux Mint und deswegen rudern die Entwickler bei den neuen Farben für Linux Mint 20 zurück.

Eigentlich haben sich die Entwickler positiveres Feedback bei den Farben erwartet. Allerdings haben sie gemischte Gefühle getroffen. Nun sind die Macher von Linux Mint 20, dass sich dieser Missstand vor Herausgabe der Beta-Version gezeigt hat. Zusammen mit den Anwendern wollen die Entwickler die neuen Farben während der Beta-Phase abstimmen. Die Farbanpassungen werden reduziert oder zurückgenommen und bei Github gibt es pro Farbe einen Bereich für Feedback zu den dann veröffentlichten Screenshots.

Linux Mint 20 will nichts mit Snaps zu tun haben

Bereits 2019 haben sich die Entwickler zu Snaps und dem Snap Store geäußert und die Meinung hat sich nicht geändert. Als Beispiel und auch Stein des Anstoßes dient der Internet Browser Chromium. Selbst wenn Du ihn bei Ubuntu via apt installierst, bekommst Du ihn als Snap ausgeliefert. Für die Entwickler von Linux Mint 20 ist es nicht akzeptabel, dass ein Snap Teile der Paket-Basis von apt einfach überschreibt.

Bei Ubuntu 20.04 Focal Fossa ist das Chromium-Paket tatsächlich leer. Bei Linux Mint ist man der Meinung, dass es als Hintertür für die Verbindung zum Snap-Store dient. Die Entwickler vergleichen es mit einem proprietären Ansatz, weil sich der Anwender gar nicht dagegen wehren kann. Allerdings läuft der Prozess hier auch noch als root und es installiert sich einfach, ohne Dich vorher zu fragen.

Linux Mint 20 wird deswegen keine Snaps ausliefern und snapd auch nicht installiert haben. Die Entwickler gehen sogar noch zwei Schritte weiter:

  • Bei der auf Ubuntu 20.04 basierenden Distribution wird Chromium kein leeres Paket sein, dass snapd hinter Deinem Rücken installiert. Es ist zwar leer, informiert Dich aber, warum das so ist und verweist Dich, wo Du Chromium bekommst.
  • apt wird verhindern, dass snapd in Linux Mint 20 installiert werden kann.

Du kannst es natürlich manuell installieren und Anweisungen dafür wird es in den Veröffentlichungshinweisen geben. Allerdings blockiert apt, dass es hinter Deinem Rücken und in Deinem Namen eingespielt wird.

Verbesserte Unterstützung für NVIDIA Optimus

Die verbesserte Unterstützung für NVIDIA-Optimus-Grafikkarten sorgt für mehr Benutzerfreundlichkeit. Das NVIDIA Prime Applet zeigt ab sofort den GPU Renderer an und Du kannst direkt aus diesem Menü wählen.

Linux Mint 20 mit verbesserter Unterstützung für NVIDIA Optimus (Quelle: linuxmint.com)

Linux Mint 20 mit verbesserter Unterstützung für NVIDIA Optimus (Quelle: linuxmint.com)

Das Profil NVIDIA On-Demand ist sowohl bei MATE (via mintmenu) als auch bei Cinnamon (via Cinnamon Menü-Applet) unterstützt. Du kannst im Menü auch mit einem Rechtsklick auswählen, dass Du ein Programm mit der NVIDIA GPU laufen lassen willst.
NVIDIA soll sich um das Programm kümmern (Quelle: linuxmint.com)

NVIDIA soll sich um das Programm kümmern (Quelle: linuxmint.com)

Für die Kommandozeile gibt es zwei neue Befehle:
  • nvidia-optimus-offload-glx
  • nvidia-optimus-offload-vulkan

Aus Kompatibilitätsgründen kannst Du den Live-Modus der Distribution ohne NVIDIA-Treiber mit nomodeset starten. Das ist auch ein Problem, das schon lange besteht. Es hat im Endeffekt zu einem schwarzen Bildschirm geführt.

Unterstützung für mehrere Bildschirme

Auf manchen Computern war das Hotplugging von Bildschirmen ein Problem in Cinnamon. Das kann ich bestätigen. Nun hat ein Entwickler eine Lösung für das Problem gefunden. Es soll in Cinnamon 4.6 nicht mehr auftauchen und Du kannst Bildschirme an und abstecken, wie Du willst.

Dieser Fix und einige weitere werden zu Cinnamon 4.4 zurückportiert, nachdem Linux Mint 20 Beta veröffentlicht wurde.

Systemleiste bei Linux Mint 20

Du kannst mit der mittleren Maustaste beim Tastatur-Applet in Cinnamon verschiedene Tastatur-Layouts wechseln, sofern mehr als eines konfiguriert ist.

Bei den Desktop-Umgebungen Cinnamon, MATE und Xfce haben die Entwickler die Symbole harmonisiert. Sie unterstützen nun auch HiDPI.

Viel Feedback gab es auch zum Warpinator und das Programm hat einige Fixes erhalten. Der Dateimanager Nemo hat einen Leistungsschub bekommen.

Wann die Beta-Version von Linux Mint 20 erscheint, ist nicht im Monatsbericht erwähnt. Allerdings sollte es diesen Monat so weit sein.




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