Chromium in Linux Mint und LMDE nun offiziell verfügbar – Monatsbericht

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Bei der Veröffentlichung von Linux Mint 20 wurde der Webbrowser verbannt. Grund war, dass die Software nur noch via Snap verfügbar war und diesen Snap-Zwang machten die Entwickler von Linux Mint und LMDE nicht mit. Allerdings wollte man Chromium auch nicht nicht anbieten. Gleich zu Beginn des aktuellen Monatsberichts werden nun alle belohnt, die geduldig waren.

Chromium in LMDE und Linux Mint

Der Webbrowser Chromium ist nun offiziell in den Repositories von Linux Mint und LMDE. Damit es zeitnah Aktualisierungen und Updates gibt, mussten die Entwickler den Prozess automatisieren. Gemeint ist: Erkennen einer neuen Version, in ein Paket stecken und kompilieren.

Die Entwickler schreiben, dass der Vorgang auf einem schnellen Computer 6 Stunden dauert. Deswegen wurde ein neuer Server für den Prozess eingesetzt (Ryzen 9 3900, 128 GByte RAM, NMVe), auf dem Chromium in etwas unter einer Stunde gebaut werden kann.

LMDE oder Linux Mint Debian Edition basiert auf Debian – der Name dürfte es schon verraten haben. Dort gibt es das Snap-Problem nicht und Chromium wäre eigentlich in den Repositories. Allerdings ist dort selten die aktuelle Version. Deswegen haben sich die Entwickler entschieden, Chromium auch für LMDE zu generieren.

Das Paket nennt sich chromium und der Webbrowser lässt sich wie üblich installieren.

Chromium lässt sich nun unter Linux Mint und LMDE installieren

Chromium lässt sich nun unter Linux Mint und LMDE installieren

Ich benutze in erster Linie den auf Chromium basierenden Brave oder Firefox, bin aber ganz froh, einen reinen Chromium auf dem System zu haben. Ab und zu möchte man was ausprobieren und da braucht man mehrere Browser.

Neu: IPTV

Im letzten Monatsbericht von Linux Mint wurde bereits erwähnt, dass die Entwickler einen IPTV-Player entwickeln möchten. Das Feedback war überwiegend positiv und deswegen wurde das Projekt angefangen. Nun gibt es aber mehrere Haken an der Sache.

Ob der Player Teil von Linux Mint wird, lässt sich noch nicht sagen. Weiterhin wissen die Entwickler auch noch nicht, wie viel Zeit sie investieren können. Es gibt einen Prototyp, der sich Hypnotix nennt. Nun muss sich zeigen, wie viel Begeisterung das Projekt auslöst.

IPTV – Hypnotix (Quelle: linuxmint.com)

IPTV – Hypnotix (Quelle: linuxmint.com)

Wer das Paket ausprobieren möchte, findet es hier: http://linuxmint.com/tmp/blog/3978/hypnotix_1.0.0_all.deb

Die Entwickler weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine frühe Alpha-Version handelt. Der Player verbindet sich mit dem kostenlosen Content Provider FreeIPTV und darüber werden diverse TV-Sender ausgestrahlt.

Hyptnotix bietet auch noch keine Einstellungs-Optionen über das GUI. Allerdings kannst Du es via Kommandozeile konfigurieren. Hast Du einen IPTV Content Provider und die entsprechende M3U-Adresse, kannst Du das wie folgt spezifizieren:

gsettings set org.x.hypnotix providers "['Provider_Name:::https://m3u_url.m3u']"

Persönlich verspüre ich gerade keinen Drang, das zu testen.

Favoriten

Die Entwickler von Linux Mint arbeiten derzeit an einer Favoriten-Funktion im Dateimanager Nemo. Mit der Funktion klickst Du einfach mit der rechten Maustaste auf eine Datei und kannst dann Zu den Favoriten hinzufügen auswählen. Ähnlich wie bei Anheften tauchen solche Dateien dann oben in der Liste auf.

Favoriten (Quelle: linuxmint.com)

Favoriten (Quelle: linuxmint.com)

In der Seitenleiste des Dateimanagers wird es auch einen Eintrag Favoriten geben. Damit erreichst Du alle Deine Favoriten sofort. Wer zum Beispiel den Dateimanager der Nextcloud viel im Browser benutzt, der kennt das Prinzip. Dort ist es ähnlich mit der Favoriten-Sektion.

Die Entwickler schreiben, dass es für Verzeichnisse schon seit Jahren Bookmarks oder Lesezeichen gibt. Es sei an der Zeit gewesen, für Dateien eine äquivalente Option zur Verfügung zu stellen.

Änderungen bei Cinnamon

Die Entwickler schreiben außerdem, dass CJS 4.8 das neuere Mozjs78 verwenden wird. Darum haben andere Distributionen gebeten, damit sich Cinnamon außerhalb von Linux Mint leichter warten lässt.

Der positive Nebeneffekt ist, dass die Komponente etwas schneller ist. Das gilt auch für Linux Mint. Vor allen Dingen während der Startphase merken Anwender*innen das.

Es gibt außerdem Verbesserungen für die Vorwärts-Kompatibilität der Spices / Applets / Desklets. Im Endeffekt soll sich die allgemeine Kompatibilität von Spices verbessern, wenn sich die Cinnamon-Version ändert.




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