Monatsbericht von Linux Mint mit schlechten Nachrichten (und guten)

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Der aktuelle Monatsbericht von Linux Mint fängt mit schlechten Nachrichten für Linux Mint 19 an. Es gibt eine unschöne Regression in base-file 19.0.2, die mit ausgeliefert wurde. Das hat die Boot-Sequenz unbrauchbar gemacht und schlimmer ist noch, dass man es mit Timeshift nicht reparieren kann.

Die Entwickler schreiben, dass sich aus solchen einzigartigen Ereignisse viele Lehren ziehen lassen. Vor allen Dingen ist man sich der Grenzen von Timeshift bewusst. Es kann zwar die meisten Probleme lösen, auch Boot-Probleme, aber für dieses spezielle Problem nutzt es nichts.

Das Update wurde nach einem Tag wieder rückgängig gemacht und im Forum findest Du eine Lösung für das Problem. Meine Systeme laufen alle bereits mit Linux Mint 20 Ulyana. Vor daher war ich zum Glück nicht betroffen, da ich Updates sehr zeitnah einspiele.

Chromium-Paket wird selbst ausgeliefert

Fans von Chromium dürfen sich freuen, dass der Open-Source-Browser direkt vom Mint-Team über den Paket-Manager ausgeliefert wird. Es gibt ja einen Streit, weil Ubuntu nur noch das Snap-Paket bereitstellt.

Dem Team sind die Verzögerungen zwischen offiziellen Versionen und den meisten Linux-Distributionen zu groß. Deswegen übernimmt man die Auslieferung nun selbst. Ich selbst benutze den Chromium-basierten Browser Brave und auch Firefox. Bis heute rätsle ich über ein Muster, was ich für welchen Browser benutze und kann die Frage nicht beantworten.

Wer die Version aus den Repositories installieren möchte, sollte andere Chromium-Versionen vorher entfernen.

Sticky Notes – Klebezettel

Weiterhin würde sich das Team über Feedback zu Sticky Notes freuen. Wie der Name schon vermuten lässt, sind das digitale Klebezettel. Es ist ein Nebenprojekt eines Entwicklers.

Sticky Notes (Quelle: blog.linuxmint.com)

Sticky Notes (Quelle: blog.linuxmint.com)

Du kannst die Zettel auch in Gruppen organisieren. Die Notizen werden auf dem Desktop angezeigt und lassen sich auch schnell verstecken. Die Anwendung befindet sich allerdings in einem Alpha-Stadium. Feedback darfst Du hier geben: https://github.com/collinss/sticky.

IPTV

Weiterhin fragen die Entwickler, ob jemand Interesse an einer guten IPTV-Lösung für einen Linux-Desktop hat. Ein Nebenprojekt wäre hier machbar, wenn es genügend interessierte Personen gibt. Vor allen Dingen M3U wäre hier im Gespräch. Interessiert mich persönlich nicht, muss ich ehrlich sagen.

Neue Version von WebApp Manager

Was mich hingegen schon interessiert, ist das Update für den WebApp Manager. Ab sofort gibt es Version 1.0.5 mit Verbesserungen bei der Benutzeroberfläche und den Übersetzungen. Weiterhin wurden diverse Bugs ausgebessert: webapp-manager_1.0.5_all.deb.

Ich benutze das Ding tatsächlich. Habe mir für einige Websites Apps erstellt.

Linux Mint 20.1

Noch vor Weihnachten soll Linux Mint 20.1 erscheinen. Das Update für die Linux-Distribution trägt den Codenamen Ulyssa.

Bei Linux Mint 20.1 wird beim Video-Player Celluloid per Standard die Hardware-Video-Beschleunigung aktiviert. Dann ist die Grafikkarte für die Decodierung des Videos zuständig. Die Performance ist besser und die CPU wird entlastet.

Wer das selbst auf seinem Computer testen möchte, soll ein Video mit Celluloid öffnen und die Taste I drücken. Dann gibt es Informationen über die Decodierung.

Wer die Hardware-Beschleunigung aktivieren möchte, soll die Einstellungen öffnen und den Reiter Sonstiges öffnen. In Weitere Optionen für MPV kommt der Eintrag:

hwdec=auto-safe

Auch hier wünscht sich das Team Feedback.

Treiberverwaltung

Mit der Veröffentlichung von der Treiber NVIDIA 450 hat das Team vermehrt Probleme festgestellt. Die Abhängigkeiten wurden komplexer und was genau los ist, wird im Monatsbericht erklärt.

Lange Rede … APT-Empfehlungen werden auch für Linux Mint 19.x zur Verfügung gestellt. In Linux Mint 20 sind sie bereits. Außerdem wird die Treiberverwaltung auf Packagekit umgestellt.

USB-Drucker

Das Mint-Team hat eine Regression in Ubuntu 20.04 festgestellt, die auch Linux Mint 20 betrifft. Einige USB-Drucker und Scanner haben unter Linux Mint 19.3 tadellos funktioniert – verweigern die Arbeit aber unter Linux Mint 20. Sie tauchen automatisch im Konfigurations-Tools für die Drucker auf und lassen sich nicht wirklich entfernen.

Wer von dem Problem betroffen ist, soll das Paket ippusbxd entfernen.

Derzeit sehen sich die Entwickler ipp-usb als Ersatz an. Auch hier möchte man so viel Feedback wie möglich. Wer sich für das Thema interessiert, findet hier weitere Informationen:

Sonstiges

Es wurde einige Bugs im Zusammenhang mit Cinnamon ausgebessert. Das Mint-Y-Thema hat eine kleine Verbesserung erhalten und die Cinnamon-Spices-Website war Anfang September kurzfristig nicht erreichbar. Sie wurde auf einen neuen Server migriert und sollte wieder tadellos funktionieren.




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Ein Kommentar zu “Monatsbericht von Linux Mint mit schlechten Nachrichten (und guten)”

  1. Eric Hoyer says:

    Hallo,
    habe eben Linux Mint 20; auf 512 GB Samsung 970 NVMe 2280, auf PCIe 16.2 neu installiert.
    Leider wird dieser Speicher nicht im Bios angezeigt und kann davon nicht booten. Bios ist auf "andere" eingestellt nicht auf Windows.
    Ich kann im System Mint 19.1 - SSD über SATA 8 verbunden - auf o. g. Speicher NVMe zugreifen.

    (Als Sicheheit habe ich das gleiche Mint 19.1 auf SSD M.2 auf einem anderen Speicher über SATA angeschlossen.Es bestehen weitere HDD 3 TB als Speicherplatz.)

    ASUS sagt, müsste sofort angezeigt werden.

    Wer kann mir helfen ?
    und einen schönen Tag
    Eric

    04.11.2020