Heute ist “Ich mag Dich, freie Software”-Tag #ilovefs

4 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

I Love Free Software Teaser 150x150Was man am #ilovefs-Tag alles machen kann und wie Du Dich bei den Entwicklern bedanken kannst, habe ich hier bereits beschrieben. Persönlich weiß ich gar nicht so Recht, wo ich mit dem Bedanken anfangen soll.

Ein guter Start ist sicherlich ein Dankeschön an die Kernel-Entwickler zu senden. Ohne sie wäre Linux nicht möglich. Ein dickes Dankeschön auch an die Entwickler der zahlreichen Distributionen – ohne sie wäre Linux auf dem Desktop nicht da. Und natürlich auch an die ganzen Erschaffer freier Software, die täglich bei mir im Einsatz ist.

Ich benutze Linux schon ein paar Jahre und die Anwendung als Desktop-Betriebssystem ist wesentlich einfacher geworden. Es gibt gut funktionierende grafische Oberflächen und hervorragende Software. Am #ilovefs-Tag wäre es sicher falsch einen Flamewar anzuzetteln, der sich mit den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Desktop-Umgebungen auseinandersetzt. Die Qual der Wahl gehört nun mal mit zur Open-Source-Kultur und ich genieße diese zu haben – dieses gewisse Gefühl von Freiheit, die ein Apple-Anwender mit Sicherheit so nicht kennt. Auch Microsoft will Anwender ganz offensichtlich wieder zurück in den goldenen Käfig drängen. Sollte eine Linux-Distribution das versuchen, kann ich ganz einfach wechseln – so wie ich auch die Desktop-Umgebung nehmen kann, die mir am meisten zusagt.

Die Open-Source-Community macht viel richtig und diverse sehr wichtige Projekte konzentrieren sich heutzutage auch auf Anwenderfreundlichkeit und nicht mehr nur auf das rein Technische.

Woran man meiner Meinung nach noch arbeiten muss, ist den Bekanntheitsgrad diverser Projekte zu steigern, beziehungsweise den Neulingen / Umsteigern die alternativen Software-Applikationen zu zeigen.

Ich habe bei einigen Leuten schon Linux installiert, die von Windows die Nase voll hatten. Mit dem Betriebssystem an sich kamen sie schnell zurecht. Aber prompt kamen Fragen wie: Habe ich auch ein Microsoft Office?, Gibt es einen Photoshop?, Wo ist der Internet Explorer? – spätestens bei der letzten Frage haben sich bei mir alle Haare aufgestellt – wobei viele Anwender bezüglich der Browser schon sensiblisiert sind, dass es auch Firefox, Opera und Chrome gibt.

Aber das Problem ist, dass Anwender Photoshop mit Bildbearbeitungs-Software und Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Präsentations-Software mit Microsoft Office gleichsetzen. Erschwerend kommt hinzu, dass echte Software-Juwelen in den Tiefen der Repositories ein trauriges Schattendasein führen.

Ein wunderbares Beispiel hierfür ist GIMP. Mit einem Plugin kannst Du Dinge mit wenigen Mausklicks einfach verschwinden lassen. Einen Hochpass-Filter gibt es auch, man muss nur wissen wo!

GIMP kann zaubern!

Mit freier Software und der für viele so unheimlichen Kommandozeile lassen sich zum Beispiel wunderbar Zeitraffer-Aufnahmen realisieren. Das ist, gewusst wie, nicht einmal kompliziert – aber es gibt eben eine gewisse Scheu, die manchmal total unbegründet ist.

Dass Manches nicht offensichtlich ist, kann man den Entwicklern und Distributions-Herstellern allerdings nicht alleine den Schwarzen Peter zustecken. Oftmals ist es reine Bequemlichkeit der Anwender und die Weigerung, sich mit Neuem auseinander zu setzen. Somit muss man den Dank des #ilovefs-Tags eigentlich erweitern. Nicht nur viele freiwillige Entwickler leisten großartige Arbeit, sondern auch die unermüdlichen Mitglieder zahlreicher Support-Foren rund um den Globus, die mit Sicherheit diverse identische Fragen schon zum x-ten Mal beantwortet haben und Neulingen / Umsteigern unter die Arme greifen. Bedanken muss ich mich auch bei den ganzen Blogs über freie Software, die immer wieder zu neuen Ideen anregen und kostenlos ihr Wissen weitergeben.

Open-Source und freie Software ist für mich persönlich mehr als nur Nullen und Einsen. Es ist der Zusammenhalt einer Community, die sich im Endeffekt gegen die Fesseln derer wehren, die Anwender einsperren wollen. Natürlich kracht es auch dann und wann gewaltig und man bekommt sich in die Haare. Aber im Großen und Ganzen zieht man doch an einem Strang. Erreicht hat man auch schon einiges. Ich behaupte: Mozilla Firefox und sein Erfolg hat einen entscheidenden Anteil daran, dass Microsoft den Internet Explorer verbessert hat und sich wesentlich stärker an Standards hält.

Genau wie Photoshop mit Bildbearbeitung assoziiert wird, setzen viele Menschen Open-Source mit Linux gleich. Deswegen möchte ich mich explizit auch bei den BSD-Derivaten bedanken: FreeBSD, NetBSD und OpenBSD. Diese Betriebssysteme werden gerne als alternative Server-Lösungen genommen. Projekte wie PC-BSD machen sogar einen Desktop-Einsatz möglich.

Weiterhin geht ein Dankeschön an alle Entwickler, die Software Plattform-unabhängig zur Verfügung stellen. Datenaustausch ist immer noch ein nicht zu vernachlässigendes Problem. Natürlich haben die Hersteller proprietärer Software wenig Interesse daran. Allerdings ist der Einsatz von Programmen wie LibreOffice oder OpenOffice gerade deswegen interessant, weil ich mich damit Betriebssystem-unabhängig mache. In diesem Bereich steht allerdings noch ein steiniger Weg bevor. Deswegen muss man sich an Vorreitern und mutigen Entscheidern bedanken, die zum Beispiel LiMux ermöglicht haben, auch wenn Microsoft darauf mit FUD reagiert. Mit solchen Projekten zeigt man der Welt, dass es auch anders geht.

DANKE an alle, die irgendwo mit Open-Source und freier Software zu tun haben.

P.S: ich möchte noch einmal auf das Sonar-Projekt hinweisen, das Menschen mit körperlichen Behinderungen den Zugang zu Computern und Technologie kostenlos erleichtern soll. Die Kampagne läuft noch 7 Tage.




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4 Kommentare zu “Heute ist “Ich mag Dich, freie Software”-Tag #ilovefs”

  1. Didi says:

    Danke auch an Klaus Knopper, der Open-Source etwas kritischer beleuchtet: http://www.linux-magazin.de/Online-Artikel/Klaus-Knopper-Ueber-die-Free-Software-Community-und-ihre-Eigenheiten
    Ich freue mich darauf, die neue Version seines Knoppix auf den CeBIT abzuholen.

  2. Tux says:

    Als Entwickler freier Windowsanwendungen und Teil der FreeBSD-Portiergemeinschaft sag ich mal: gern geschehen.

  3. bostaurus says:

    Auch weil ich faul bin, wähle ich diesen Weg und bedanke mich nicht nur bei den Entwicklern (hier speziell OpenShot), sondern auch den vielen, die durch Ihre Blogs und Internetpräsenz (bitblokes, linuxundich, ubuntu-planet, bejonet, ubunteros ... - völlig subjektive Auswahl) mir geholfen haben und helfen, gut mit den unterschiedlichsten Linuxen klar zu kommen. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, und Ihr macht das. Danke!