Xfce 4.12 ist veröffentlicht – geballte Maus-Power

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Nach zwei Jahren und zehn Monaten ist es nun so weit und Xfce-Fans dürfen sich über Xfce 4.12 freuen. Es ist die neueste stabile Version der leichtgewichtigen Desktop-Umgebung und der Nachfolger von Xfce 4.10.

Die Entwickler sagen, dass man sich aus zwei Gründen so lange mit Xfce 4.12 Zeit gelassen hat. Zum Einen ist Xfce 4.10 sehr gut gelungen und zum anderen hat man viele neue Mithelfer gefunden, die wertvolles Feedback gegeben haben. Somit hat man sich Zeit genommen, Bugs auszubessern und neue Funktionen zu implementieren.

Auf den ersten Blick sieht Xfce 4.12 gar nicht so viel anders als sein Vorgänger aus. Die Entwickler haben unter der Haube Verbesserungen eingepflegt und den Rest aufpoliert. Genau aus diesem Grund werden Fans der Desktop-Umgebung Xfce 4.12 lieben.

In diesem Zyklus zu Xfce 4.12 will man sich auf die Verbesserung der Anwender-Erfahrung hinsichtlich des Desktops und des Fenster-Managers konzentrieren. Man hatte sich überlegt, Xfce 4.12 auf Gtk3 zu portieren, das ist in dieser Version allerdings noch nicht passiert. Es gibt aber Vorbereitungen.

Die Neuerungen in Xfce 4.12

Zu den Highlights gehören:

  • Der Fenster-Manager hat einen Alt+Tab-Dialog bekommen, den man konfigurieren kann. Optional ist eine Fenster-Vorschau und ein Listen-Modus. Der Fenster-Tiling-Modus wurde verbessert und es gibt anfängliche Unterstützung für Seiten-Dekoration. Außerdem gibt es ein HiDPI-Xfwm-Theme.
  • Die Leiste lässt sich nun so konfigurieren, dass sie sich intelligent selbst versteckt. Sobald ein Fenster in ihre Nähe kommt, zieht sie sich zurück. Sie unterstützt darüber hinaus Gtk3-Plugins.
Xfce 4.12: Leiste intelligent verstecken

Xfce 4.12: Leiste intelligent verstecken

  • Die Einstellungen für Wallpaper sind überarbeitet. Außerdem kann man jeder eigenen Arbeitsfläche (Workspace) ein eigenes Hintergrundbild spendieren.
  • Der Umgang mit mehreren Bildschirmen ist ebenfalls verbessert. Es gibt ein neues Dialog-Fenster für die Bildschirm-Konfiguration.
  • Der Session-Manager wurde aktualisiert, damit er logind und/oder upower, falls verfügbar, für Hibernate/Suspend. Aus Gründen der Portabilität gibt es Fallback-Modi, die spezifisch für die Backends der Betriebssysteme sind.
  • Xfsettingsd unterstützt nun libinput.
  • Auch das Energie-Managent hat man nicht vergessen. Die Entwickler haben ein neues Panel-Plugin geschaffen, dann gibt es logind/upower-Unterstützung für Ereginisse, die mit Akku/Deckel/Helligkeit zusammenhängen. Das Einstellungs-Fenster wurde überarbeitet und es gibt Unterstützung für X11 Screenblanking (Bildschirm abdunkeln).
  • Der hauseigene Dateimanager Thunar hat ebenfalls jede Menge Verbesserungen spendiert bekommen. Am prominentesten dürfte an dieser Stelle Tab-Unterstützung (Reiter) sein. Weiterhin ist Thunar laut eigenen Angaben schneller und es lassen sich Tastatur-Kürzel für bestimmte Aktionen konfigurieren. Es gibt Verbesserungen beim Umbenennen und anderen Dialogen, verbesserte Tastatur-Navigation und Unterstützung für Gtk3-Bookmarks. Außerdem wurden jede Menge Bugs ausgemerzt. Du kannst auch mehrere Dateien markieren, um deren Eigenschaften auf einen Blick zu sehen.
Xfce 4.12 und Thunar: Ab sofort mit Reinter-Unterstützung

Xfce 4.12 und Thunar: Ab sofort mit Reinter-Unterstützung

  • Um Xfce für die Zukunft und Gtk3 vorzubereiten, hört man auf, die Gtk-Theme-Engine weiter zu entwickeln. Diese ist dann nicht mehr notwendig. Entwickler sollen die Themes auf CSS ummünzen, wenn diese in der kommenden Version von Xfce laufen sollen.
  • xfce4-mixer und xfce4-volumed lassen sich nicht auf gstreamer1.0 portieren und wurden deswegen eingestellt und werden nicht mehr gewartet.

Weitere Verbesserungen bei Xfce 4.12

  • Xfburn hat Unterstützung für das Brennen von BluRay Disc.
  • Das UI für den Task-Manager hat man komplett überarbeitet und auf Gtk3 portiert.
  • Das UI von Parole hat man teilweise neu geschrieben und es gibt neue Funktionen. Weiterhin wurde die Anwendung auf Gtk3 und gstreamer1.0 portiert.
  • Mousepad wurde umgeschrieben und ebenfalls schon Richtung Gtk3 getrimmt.
  • Die Screenshot-Anwendung bietet Unterstützung für Imgur.com.
  • Es gibt ein GNOME-Shell-ähnliches Dashboard, das sich xfdashboard nennt.
  • Ab sofort wird Whisker Menu als Alternative ausgeliefert.
Whisker Menu 1.5.0: Nun auch durchsichtig zu haben

Whisker Menu 1.5.0: Nun auch durchsichtig zu haben

  • Das Hardware-Monitor-Plugin von GNOME2 wurde für das eigene Panel portiert.
  • Dem Wetter-Plugin wurde eine komplett neue Anwender-Schnittstelle spendiert und sie bringt leistungsfähige Anpass-Optionen mit sich.
  • Das Eyes-Plugin verwendet für die Augen-Berechnung 3D-Koordinaten.
  • Das Netload-Plugin funktioniert mit den neuen “udev net interface”-Namen und lässt sich so konfigurieren, dass es die Transferraten im Panel anzeigt.
  • Das Clipboard-Manager-Plugin zeigt optional QR-Code.
  • Das Plugin Cpufreq unterstützt nunr den pstate-Treiber von Intel.
  • Fast alle Plugins wurde verbessert, um dem neuen Panel-Modus gerecht zu werden.

Wer die Änderungen ganz genau wissen möchte, kann sich das Changelog zu Xfce 4.12 durchlesen. Die Entwickler stellen außerdem eine Screenshot-Tour zu Xfce 4.12 zur Verfügung, die allerdings in Englisch gehalten ist.

Du kannst Xfce 4.12 hier herunterladen. Wer nicht selbst kompilieren möchte, kann Xfce 4.12 dennoch ausprobieren. Es gibt ein PPA für Ubuntu. Außerdem könntest Du Manjaro 0.9.0-dev herunterladen, denn die Distribution setzt bereits auf Xfce 4.12. Das gilt auch für Xubuntu 15.04 Beta. Die beiden letzteren Linux-Distributionen setzen im Moment genau genommen Veröffentlichungs-Kandidaten von Xfce 4.12 ein, die allerdings identisch sein sollten.




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