VLC 2.0 RC1 “Twoflower”: Viele Neuerungen und Verbesserungen

9 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)
VLC 2.0 RC1 Twoflower

VLC 2.0 RC1 Twoflower

Wichtig: Ich habe es selbst kompiliert, weil es das Launchpad nur für Oneiric und Precise gibt! Bei meiner Version (Linux Mint 11 Katya, basiert auf Natty) bin ich bei einer reinen Konsolen-Version gelandet. Die kommende Version 2.1 gibt es dann als Launchpad für Natty und die habe ich im Anschluss installiert.

Das war nun eine kleine Aktion, VLC 2.0 RC1 unter Linux zu kompilieren. Für Mac OS X und Windows gibt es ja seit wenigen Tagen Binär-Pakete des beliebten Multimedia-Players. Den Quellcode und die Binärdateien kannst Du von der Projektseite herunterladen.

Im Prinzip war es gar nicht so schwierig, aber dementsprechend nervig. Ich weiß gar nicht, wie oft ich ./configure aufgerufen haben und dies mit einer Fehlemeldung abgebrochen ist, dass irgen detwas fehlt. Die meisten Pakete waren auch recht einfach zu finden. Immer mittels apt-cache search <angemeckertes Paket> danach gesucht und dann die Version mit -dev am Ende installiert – Beispiel: apt-get install libswscale-dev. Am Nervigsten war es das richtige Paket für Lua zu finden: liblua5.1-0-dev

Hier eine kleine Liste mit den Paketen die bei mir fehlten. Bei Dir können es noch mehr oder andere sein, aber zumindest ist das schon einmal ein Anfang und sollte einiges an Zeit sparen:

sudo apt-get install liblua5.1-0-dev libmad0-dev libavutil-dev libavcodec-dev libavformat-dev libswscale-dev libpostproc-dev liba52-0.7.4-dev libxcb-shm0-dev libxcb-composite0-dev libxcb-xvmc0-dev libxcb-keysyms1-dev libgl1-mesa-dev libx11-xcb-dev lib32asound2-dev libgcrypt11-dev zlib1g-dev

VLC 2.1 Rincewind

VLC 2.1 Rincewind

VLC 2.1 Rincewind GUI

VLC 2.1 Rincewind mit GUI

Ansonsten ist es nach dem Download der Quelldateien der übliche Dreisprung von ./configure, make und make install. Danach ist der Befehl vlc erst einmal auf die Nase gefallen, weil ich eine ältere Version installiert hatte, die anscheinend die Datei libvlccore.so.5 sperrte. Dieser Befehl hat das Problem dann bereinigt: sudo apt-get remove libvlc5

Nun konnte ich endlich vlc starten, beziehungsweise vlc <Datei>. Video spielte sich einwandfrei ab, allerdings gab es keinen Ton. Das richtige Gerät musste ich im VLC-Interface (Konsole) mittels adev erst einstellen. Nun klappte aber alles einwandfrei. Die Bedienung via Konsole ist natürlich etwas umständlich – aus diesem Grund habe ich mir die Launchpad-Version von 2.1.0 “Rincewind” installiert, die es für Natty gibt.

Auf alle Neuerungen und Änderungen im Detail will ich gar nicht eingehen. Damit wäre ich in einer Woche noch nicht fertig. Das wirklich umfangreiche Changelog von 2.0 RC1 gegebnüber dem 1.x-Zweig gibt es in aller Pracht auf github.

Die Entwickler geben an, dass die mehr als 40 Caching-Optionen auf vier reduziert wurden.

  • Datei-Caching für lokale Dateien
  • Caching für Netzwerk-Quellen
  • Live-Caching für Aufnahmegeräte
  • Disc-Caching für optische Medien

Außerdem erscheinen mit die Änderungen bei den Dekodern nennenswert:

  • Unterstützung für DxVA2 für H.264 via GPU auf Windows Vista und 7
  • Unterstützung für VAAPI für H.264 via GPU unter GNU/Linux
  • Unterstützung für Audio- / Video-Dekoder und -Enkoder mit OpenMAX-IL-Komponenten für DSP
  • Unterstützung für PGS-Untertitelt für Blu-Ray
  • Unterstützung für HD-DVB-Untertitel
  • Verbesserungen bei Invmem-Modul
  • Unterstützung für Audio-Codec Atrac1
  • Unterstützung für SSE3 und SSE4 in einigen Codecs
  • Diverse Verbesserungen für Untertitel-Stile in .SRT und .SSA
  • Unterstützung für natives Dekodieren des Windows Media Speech (Voice) Audio Codec
  • Unterstützung für AMR-NB Audio Codec auf dem Windows- und Mac-Port
  • Unterrstützung für Indeo5 Video Codec
  • Verbesserung beim FLAC-Format (Unterstützung für: 7.1 Channels und 88.2/176.4/192 kHz)
  • Direct Rendering wird öfter mit dem H.264 im avcodec-Modul benutzt
  • Unterstützung für MPEG-4 ALS lossless Audio Codec
  • Unterstützung für VP8 Codec
  • Unterstützung für 7.1 Channels in Vorbis Audio

Warum die ganze Aktion? Erstens bin ich neugierig und zweitens versuche ich gerade irgendwie mein System mit Gewalt kaputt zu konfigurieren – dann hätte ich endlich einen Grund für einen Wechsel auf eine neuere Version – aber das Vieh ist zäh … lässt sich einfach nicht unterkriegen … 😉




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9 Kommentare zu “VLC 2.0 RC1 “Twoflower”: Viele Neuerungen und Verbesserungen”

  1. Rayman says:

    Hallo Jürgen,

    danke für den Beitrag über die Änderungen im neuen VLC. Was ich nicht ganz verstehe ist, wieso Du Dein System an die Wand fahren willst. Ich persönlich bin sehr zufrieden mit Katya und werde es auch noch eine Weike nutzen. Die Software ist zwar nicht immer die aktuellste, dafür aber stabil. Ich schaue mir noch in Ruhe an wie sich die anderen Distributionen entwickeln. Langfristig sehe ich aber gute Chancen, dass ich bei Mint bleibe und irgendwann den Cinnamon-Desktop nutze. Momentan sehe ich aber wirklich keinen Grund für einen Wechsel, weil das System super läuft und auch optisch sehr ansprechend ist.

    • jdo says:

      Hi,

      das sollte nichts gegen Katya sein - mich packt nur ab und an der Rappel, dass ich eigentlich was umstellen möchte. Ich hab nur noch nicht den kompletten Anreiz gefunden ... von daher die letzten Zeilen einfach nicht ganz ernst nehmen 🙂

      Und wenn Du wüsstest, was ich den System derzeit alles zumute, war das sogar eher ein Lob für Katya ... wie gesagt, nicht kaputt zu bekommen ...

  2. Andi says:

    Welche Unterschiede gibt es dann zwischen 2.0 und 2.1? Neue Funktionen werden zu diesm Zeitpunkt ja wohl kaum enthalten sein.

    • jdo says:

      Hab ich ehrlich gesagt nicht genau nachgesehen. Ich hab nur die 2.1 für mich jetzt hier genommen, weil die ein Launchpad für Natty hat und gleich die GUI mit sich bringt, ohne wieder selbst kompilieren zu müssen. Reine Faulheit von mir sozusagen 🙂

  3. axt says:

    Habe v2.0.0rc1 noch vor Dir kompiliert...mit gleichem Ergebnis. Aber auch die eben über git quasi minutengenaue (unter Oneiric/64, Precise-Kernel 3.2.0-12) kompilierte v2.1.0 bringt kein GUI. Dudelt aber gerade toll im Hintergrund...gibt's irgendwo ein extra Frontend dafür? 😉

    Irgendwo müssen wir doch da einen Fehler machen. Das Kompilieren von vlc ist zwar immer so eine Sache für sich, aber ich hab's bislang noch immer hinbekommen.

    • jdo says:

      wie gesagt hab ich die Version aus dem Launchpad genommen. Ich glaub man muss braucht die entsprechenden Entwickler-Bibliotheken auf dem Rechner (wenn ich das jetzt nicht komplett falsch verstehe): VLC Dokumentation

      • axt says:

        So, vlc v2.0.0-rc1 Twoflower ist kompiliert, läuft und das mit grafischem Frontend, wie sich das gehört. 😉

        Bei "./configure" habe ich (neben anderen Optionen) "USE="qt4" angegeben (bisher nicht nötig gewesen).

        Die Doc über Deinen Link ist übrigens veraltet. Dort wird noch "wxwindows" als aktuell gehandelt - seit v0.9.2 (!) wird Qt verwendet.

  4. Voll Honk says:

    Also ich benutze die Version 2.1.0 und finde die hammergeil.
    Superstable und Imho dioe beste VLC Version die ich bisher auffe Platte hatte.

    Greetz.

  5. axt says:

    Nachdem sich bei v2.0.0rc1 doch noch ziemliche Probleme bis zur faktischen Unbenutzbarkeit gezeigt haben, läuft vlc v2.0.0 final (vor 'ner Stunde unter Oneiric/64 kompiliert) bislang einwandfrei.

    http://sourceforge.net/projects/vlc/files/2.0.0/