Pear OS 8 ist da: Mimt den Mac oder besser gesagt iOS 7 – irgendwie – Screenshot-Tour mit Blick auf Pear Cloud

5 Kommentare Autor: Jürgen (jdo)

Pear OS 8 Teaser 150x150Dass Pear OS bisher nicht Apples Anwalts-Mob auf dem Hals hat, wundert mich nach wie vor. Die Ähnlichkeit zu Mac OS X, oder in diesem Fall das Theme von iOS 7, ist schon gravierend. Apple hat rechtlich wegen weit Weniger schon um sich geschlagen. Ab sofort ist Pear OS 8 verfügbar und die Neugierde trieb mich zu einer Installation in einer virtuellen Maschine.

Live-System und Installation

Pear OS selbst ist eine Mischung aus Ubuntu- und eigenen Paketen. Die Basis ist Ubuntu 13.04 “Raring Ringtail”.

Pear OS 8: Basiert auf Ubuntu 13.04 "Raring Ringtail"

Pear OS 8: Basiert auf Ubuntu 13.04 “Raring Ringtail”

Aus diesem Grund kommt vor allen Dingen Ubuntu-Kennern das Live-Verhalten und die Installations-Routine sehr bekannt vor. Du wirst nach der Sprache gefragt, Tastatur-Einstellungen, Zeitzone und so weiter. Auch das Partitionieren ist äquivalent zu Ubuntu und natürlich kannst Du anklicken, dass während der Installation gleich die Updates installiert werden sollen und einige Extras (MP3-Codec und so weiter). Dieser Klick macht das Leben bekanntlich etwas leichter.

Das Ganze ist nur anders angestrichen. Hier braucht man nicht weiter darauf eingehen.

Pear OS 8: Bootscreen

Pear OS 8: Bootscreen

Pear OS 8: Installer

Pear OS 8: Installer

Pear OS 8: Installer

Pear OS 8: Installer

Ich hatte eigentlich “Aktualisierungen während der Installation herunterladen” angeklickt. Anscheinend hat das Betriebssystem beschlossen, mich zu ignorieren. Nach dem ersten Anmelden kam das hier:

Pear OS 8: Updates verfügbar

Pear OS 8: Updates verfügbar

Na gut, wenn es Dich glücklich macht.

Nach der Installation ist vor der Cloud

Neu bei Pear OS 8 ist ein eigener Cloud-Dienst, der sich Pear Cloud nennt. Hierfür gibt es einen eigenen Client. Allerdings werfen wir dann doch mal einen Blick auf die Website, wo der Haken ist.

Pear OS 8: Pear Cloud

Pear OS 8: Pear Cloud

Pear OS 8: Pear Cloud Pricing

Pear OS 8: Pear Cloud Pricing

Ok. Zwei GByte sind also kostenlos und ab dann kostet der Dienst Geld. Wenn es ein kostenloses Paket gibt, können wir den Dienst ja mal ausprobieren. Zu den Preisen selbst äußere ich mich nicht. Das kann jeder selbst vergleichen.

Klickst Du auf Create a Pear ID öffnet sich Firefox mit der relevanten Webseite und dort kannst Du ein Konto erstellen.

Konto erstellt und Passwort ein paar Mal geändert, aber der Pear-Cloud-Client erzählt mir stur, dass meine Anmelde-Daten falsch seien. E-Mail-Adresse statt Nutzername bringt auch nichts. Ich probiere das später noch einmal. Ein Screenshot auf der Website verrät allerdings, wie Pear Cloud realisiert ist:

Pear OS: Pear Cloud ist ownCloud!

Pear OS: Pear Cloud ist ownCloud! (Quelle: pearlinux.fr)

Das ist natürlich ganz klar ownCloud. Wie gesagt schaue ich später noch einmal nach. Der ganze Registrierungs-Prozess ist noch etwas holprig, wie ich finde. Ebenso ist eigenartig, dass ich mich nicht direkt in das Backend dieser Pear Cloud via Browser anmelden kann. Zumindest finde ich es nicht.

Weitere Eigenentwicklungen und enthaltene Tools

Via Clean My Pear und My Pear 6 kannst Du das System aufräumen, respektive einstellen.

Pear OS 8: Clean My Pear und My Pear 6

Pear OS 8: Clean My Pear und My Pear 6

Der Pear PPA Manager tut genau das, was man vermutet. Er hilft Dir beim hinzufügen von PPAs und bei der Verwaltung.

Pear OS 8: Pear PPA Manager

Pear OS 8: Pear PPA Manager

Dann hätten wir noch Pear Contacts, das eine Verwaltung von Kontakten einfach gestalten soll. Klickt man hier auf die kleine Wolke, kann man die Datenbank automatisch in die Pear Cloud sichern lassen – sofern man sich anmelden kann.

Das kapier ich sowieso nicht. Man hat eigentlich ownCloud im Einsatz. Werden die Kontakte dann mittels CardDav übertragen oder ist das Programm eigenständig …

Pear OS 8: Pear Contacts

Pear OS 8: Pear Contacts

 

 Sonstiges

Kennern der Szene fällt natürlich auf, dass hier irgendwie ein GNOME 3 mit drin ist. Die Pear Shell basiert auf der GNOME Shell. Deswegen fühlt sich Haptik nicht überraschend oft sehr wie GNOME an. Applikationen wie zum Beispiel die per Standard installierten Firefox, Thunderbird und Shotwell lassen sich über das Launchpad starten. Die Bezeichnung finde ich extrem verwirrend, gerade bei einer Ubuntu-basierten Distribution.

Pear OS 8: Launchpad

Pear OS 8: Launchpad

Die Distribution ist ganz witzig, allerdings teilweise auch ziemlich holprig. Bei einer Installation auf Deutsch der wilde Kauderwelsch aus Englisch und Deutsch und so weiter. Dann wahrscheinlich gleich alles auf Englisch lassen, dann gibt es weniger Verwirrung.

Weiterhin finde ich, dass die Distribution für ein GByte an Download-Größe etwas mager ausgestattet ist. Klar kann ich LibreOffice über das Software Center nachinstallieren. Die Frage ist nur: Warum ist es nicht gleich an Bord? Solche Sachen sind natürlich auch nicht schön:

Pear OS 8: Nicht schön!

Pear OS 8: Nicht schön!

Der Gemütszustand beim Klicken durch Pear OS 8 wechselt immer zwischen anerkennend nicken und “ist doch schön, wenn Jugend forscht und Apple auf die Schippe nimmt”. Das soll jetzt nicht zu negativ klingen. Aber wenn ich “professionelle Cloud-Dienste” und so Scherze anbiete, dann sollte das restliche Haus auch in Ordnung sein. Vielleicht kann man mit Pear OS 8 herausfinden, wie genial so ein Apple Genius wirklich ist … 😉

Derzeit arbeitet man außerdem an einer Pear OS 8 Tablet Edition. Diese ist speziell dafür geschaffen, mit Microsofts Surface-Tablet zu funktioneren. Es gibt sowohl Pear OS Tablet 8 Editon RT (ARM) als auch Pear OS 8 Pro Tablet Edition (x64).  Die ARM-Version möchte man außerdem kompatibel zu den Geräten Samsung Galaxy Tab, Bote und Nexus 7 und 10 machen. Da hier viel Arbeit wartet, hat man eine Indiegogo-Kampagne gestartet. 40 Tage sind noch Zeit und man möchte insgesamt 10.500 Euro sammeln. Aber wie genau, was wo wann steht alles in den Sternen – ganz schön mysteriös, das Projekt. Es handelt sich übrigens um ein flexible Funding – damit behalten die Entwickler das Geld auch wenn die 10.500 Euro nicht erreicht werden.

Du kannst Pear OS 8 für x86 und x86_64 aus der Download-Sektion der Projektseite beziehen. Die Website spricht übrigens nun auch teilweise Deutsch,  auch wenn hier noch an manchen Stellen der Apfel-Wurm drin ist.

P.S: Meine Pear Cloud funktioniert immer noch nicht …




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5 Kommentare zu “Pear OS 8 ist da: Mimt den Mac oder besser gesagt iOS 7 – irgendwie – Screenshot-Tour mit Blick auf Pear Cloud”

  1. Georg says:

    Eine Anwendung mit geklautem Design, welche mir für teuer Geld Dienstleistungen anbieten will, die offensichtlich (einfach eine OwnCloud-Instanz, nicht mal mit Anpassungen im Design) eher halbgar gestrickt sind....woher kenne ich so etwas? Ach ja, aus der Windows-Welt: Gefälschte Antivirus-Programme und BKA-Trojaner! Danke, gefällt mir...nicht!

    Die Pear-eigenen Anwendungen wie Clear my Pear finde ich interessant, eigentlich mag ich das iOS 7-Design auch. Abgesehen von diesen Anwendungen riecht es für mich einfach sehr nach Wallbuntu...wie bei Linux Mint frage ich mich, ob ein PPA nicht die bessere Lösung wäre. Ist aber sicher Ansichtssache, wo man die Grenze zwischen "nur ein paar Settings verändert" und "eigenständige Distribution" zieht.

    • jdo says:

      Im Falle von Linux Mint geht ein PPA ab Cinnamon 2.0 nicht mehr so einfach. Eine Installation von Cinnamon 2.0 macht Unity unbrauchbar. Von daher ist das gefährlich.

  2. Wolfgang says:

    Sieht interessant aus, wird aber - auch aus Zeitmangel - nicht den Weg auf meine Festplatte finden.
    Lg Wolfgang

  3. Martin says:

    Ich hab an den Entwickler David geschrieben und verfolgen schon Pear OS seit der 7er Version und bin durchaus zufrieden, da ich Apple liebe un es leider nicht ohne große Umwege installieren kann auff meinem Lappi. Es ist eine gute Alternative 😉 und wer Die "Pear Cloud App" nicht nutzen kann sollte wie david sagt ihm seine id senden per email zum aktivieren. und sollte es immernoch nicht gehen hier der terminal befehl;)
    ich verspreche danach funktioniert es 🙂 (hat es jedenfalls bei mir)

    Open a terminal and do this :

    sudo su

    then

    mkdir /media/PearCloud

    then

    echo "https://drive.my-pearcloud.fr/remote.php/webdav/ /media/PearCloud/ davfs rw,user,noauto 0 0" >> /etc/fstab

    then

    reboot

    gebt dies im terminal ein und pearcloud funkt 😉

  4. Andy says:

    bin gestern drauf gestoßen, fand noch eine alte platte mit xp und habs gleich draufgetan <3

    etliche probs werden - dem post folgend - hier gefixt:
    http://pear-news.fr/2013/11/pear-os-8-fixes-workarounds-tweaks/

    viel spaß!