Mint 13 eingestellt, Linux Mint 18.2 wird Sonya, LightDM ist Fakt und Cinnamon 3.4 mit großen Änderungen
Clement Lefebvre hat den Monatsbericht von Linux Mint veröffentlicht. Gleich zu Beginn ist zu lesen, dass die Spenden in 2017 nicht schlecht sind, aber 2016 ein außerordentliches Jahr war. In den ersten Trimestern von 2015, 2016 und 2017 konnte das Team 23.000, 40.000 und 25.000 US-Dollar an Spenden verbuchen. Das Team und das Budget wächst aber weiterhin und Lefebvre sieht Linux Mint auf einem guten Weg. Linux Mint 18.2 ist in Vorbereitung.
Unterstützung für Linux Mint 13 eingestellt
Linux Mint 13 Maya basiert auf Ubuntu 12.04 und hat ebenfalls sein Lebensende erreicht. Linux Mint 13 war deswegen besonders, weil damals Cinnamon- und MATE-Editionen eingeführt wurden. Das war die Reaktion auf den Verlust von GNOME 2.
Auf jeden Fall wirde Linux Mint 13 nicht mehr länger mit Updates versorgt und wer die Version noch im Einsatz hat, sollte sich umgehend nach einem Ersatz umsehen.
Linux Mint 18.2 wird Sonya heißen
Sonya wurde deswegen gewählt, da der Entwickler Michael Webster seine Frau Sonya verloren hat. Linux Mint 18.2 soll zu Ehren von Websters Frau so heißen.
MATE 1.18 wird für LMDE kommen
LMDE oder Linux Mint Debian Edition kommt noch diese Woche in den Genuss von MATE 1.18. Das Update ist deswegen wichtig, weil bei MATE 1.18 der Umstieg auf GTK3 vollzogen wurde.
Das Update wird im Moment noch vorbereitet und es gibt letzte Feinschliffe. Außerdem wurde das mintMenu auf GTK3 portiert.
Cinnamon 3.4 wird große Veränderungen mit sich bringen
Lefebvre hat große Veränderungen für Cinnamon 3.4 angekündigt. Das betrifft unter anderem den Cinnamon Setting Daemon. Die Komponente ist für die Energieverwaltung, die X-Einstellungen, Eingabegeräte, Bildschirmauflösung und so weiter zuständig. Sobald etwas schief gelaufen ist, haben sich die Entwickler schwer getan, den Schuldigen zu finden. Bei einem Crash ist schließlich alles in den Abgrund gefahren.
Bei Cinnamon 3.4 wird der Settings Daemon in mehrere Prozesse aufgeteilt. Jeder Bereich wird dann seinen eigenen Prozess erhalten und somit lassen sich Fehler leichter finden. Weiterhin betreffen Abstürze einer Komponente nicht den gesamten Desktop.
Äquivalent dazu wird Nemo in zwei separate Prozesse aufgeteilt. Einer ist für die Desktop-Symbole zuständig und einer für die Fenster des Dateimanagers.
Aus Performance-Gründen basiert der CJS (Cinnamon Javascript Interpreter) auf einer neueren Version von GJS. Er ist immer nich zu mozjs24 kompatibel, aber kann nun auch mit mozks38. Für den Moment werden die Entwickler weiterhin mozjs24 bei LMDE einsetzen, Linux Mint 18.2 wird aber ein zurückportiertes mozjs38 genießen.
Website für die Cinnamon Spices ist fertig
Den Mint-Desktop etwas würzen? Dann sieh Dich einfach auf der Spices-Website um. Es wird Oauth-Authentifizierung via Google, Facebook und GitHub unterstützt. Dann kannst Du Deine favorisierten Spices liken oder einen Kommentar hitnerlassen.
Die Wartung selbst wird weiterhin bei GitHub bleiben. Die Entwickler nähern sich auch dem Ziel, dass jedes Applet, Desklet und Theme einfach nur funktioniert. Übersetzungen und so weiter fließen ebenfalls auf täglicher Basis ein.
Der Display Manager der Wahl heißt LightDM bei Linux Mint 18.2
Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, die offizielle Bestätigung ist nun auch da. Linux Mint 18.2 wird LightDM als Display Manager verwenden. Allerdings wird der Unity-Greeter wegen seinen engen Beziehungen zu Unity, GNOME und Ubuntu nicht benutzt. Stattdessen setzen die Entwickler auf einen Fork, der sich Slick-Greeter nennt.
Der Slick-Greeter sieht wie der Unity-Greeter aus, ist aber plattformunabhängig. Weiterhin sin alle Applets eingebettet und es werden keine externen geladen. Der Slick-Greeter unterstützt außerdem HiDPI und mit der Druck-Taste kannst Du Screenhots aufnehmen. Mithilfe des Projekts lightdm-settings lässt sich der Slick-Greeter konfigurieren.
Keine Mint-Notebooks
Es gibt aber auch schlechte Nachrichten. Es gab Hinweise, dass eventuell Notebooks mit Linux Mint hergestellt werden. Das wird vorerst nicht passieren. Mit der Qualität der Notebooks waren die Entwickler eigentlich schon zufrieden, aber das Design sei dem MacBook zu ähnlich. Dagegen sei eigentlich nichts auszusetzen, aber es hat einfach nicht gepasst. Lefebvre ist sich sicher, dass es eines Tages ein MintBook geben wird. Dafür wolle man sich aber Zeit lassen und nichts überstürzen.
Fans von Mr. Robot sollen außerdem einen genauen Blick auf Elliots Computer in Staffel 3 werfen. Die Entwickler wollen wohl damit andeuten, was darauf für ein Betriebssystem schnurrt.
Den Monatsbericht auf Englisch findest Du hier.