Happy Birthday, ownCloud – Fünf Jahre alt und noch viel vor

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Happy Birthday, ownCloud! Am 17. Januar vor fünf Jahren – also 2010 – wurde die ownCloud offiziell als Teil der Camp KDE Keynote in San Diego angekündigt. Es war ein steiniger Weg und die ersten Versionen hatten zum Teil schlimme Macken.

Ich kann mich noch erinnern, dass es massenweise _conflict-Dateien gab und das Problem eine ganze Weile in der Software vorhanden war. Auch der ownCloud-Synchronisations-Client für Desktops war am Anfang meiner Meinung nach eher unbrauchbar.

In den vergangenen Jahren musste ich mich tatsächlich viel mit der ownCloud ärgern. Im Endeffekt hat es sich aber gelohnt, da ich ein Cloud-System nutze, dies aber intern bei mir im LAN liegt. Ich kann sie dennoch von außen erreichen. Damit synchronisiere ich Thunderbird, Kontact und sogar meine Android-Geräte. Gemeint sind in erster Linie Kontakte und Kalender. Ebenso halte ich meine aktuellsten Daten, die ich im Moment brauche, zwischen drei Rechnern synchron. Ältere Dateien wandern bei meiner Backup-Strategie in eine Art Langzeit-Archiv.

Mit ownCloud 6 hatte ich dann das erste Mal das Gefühl, dass es einen satten Sprung in die richtige Richtung gab. Plötzlich war für mich persönlich der Nutzen höher und das Ärgernis – also die vielen kleinen Zipperlein – deutlich geringer. Allerdings gab es auch hier beim Synchronisieren zwischen mehreren Rechnern immer noch Probleme – zumindest bei mir.

Auch der Synchronsiations-Client der ownCloud wurde mit ownCloud 6 besser. Plötzlich war Remote-Verschieben möglich und man konnte Dateien auf eine Ignorier-Liste setzen – auch wenn mir das System immer noch etwas suspekt ist. Ab ownCloud Sync-Client 1.7 kann man dann die zu synchronisierenden Ordner selbst auswählen, beziehungsweise Ordner von einer Synchronisation ausnehmen.

ownCloud Client 1.7.0: Zu synchronsierende Ordner selbst auswählen

ownCloud Client 1.7.0: Zu synchronsierende Ordner selbst auswählen

Seit der ownCloud 7 bin ich eigentlich größtenteils zufrieden. Bei vielen kleinen Dateien ist die Performance zu bemängeln und da ist Seafile deutlich schneller. Allerdings ist viele Dateien schnell zu synchronisieren nicht mein Anwendungsfall. Bei mir kommen pro Tag recht wenige Dateien hinzu und deswegen reicht mir die Performance der ownCloud aus. Mir ist wichtiger, dass ich ein Gesamtpaket habe und nicht mehrere Services oder Software-Pakete für Kalender, Kontakte und Dateien verwalten muss. Wer reine Datei-Sychronisation macht, kann sich aber eine Seafile-Installation durchaus überlegen. Das gilt vor allen Dingen, wenn man ein Raspberry Pi für solche Zwecke verwendet, bei dem jedes Prozent an Performance zählt.

Spannend bei der ownCloud 7 war auch, dass man Daten von seiner Instanz mit anderen ownCloud-Benutzern teilen / synchronisieren / gemeinsam verwenden konnte, die allerdings kein Konto auf meiner ownCloud-Installation hatte. Das nennt sich Server 2 Server Sharing.

Server 2 Server Sharing: aktivieren

Server 2 Server Sharing: aktivieren

Weiterhin kann man nun sehr einfach sehen, was mit wem geteilt ist. Das ist eine sehr schöne Funktion, da man sonst sehr leicht den Überblick verlieren kann.

ownCloud 7: Mit Dir geteilt

ownCloud 7: Mit Dir geteilt

Auch die Web-Oberfläche hat sich immer weiter verbessert. Die Bilder-Galerie wurde hübscher, bekam so genanntes Lazy Load und plötzlich (ownCloud 6) gab es sogar eine Online-Textverarbeitung, mit der man odt bearbeiten konnte. Auch docx ist möglich, dafür braucht man allerdings LibreOffice installiert. Was mich bei der Bilder-App allerdings wundert und auch ein bisschen stört, dass es keine Funktion zum Sortieren gibt. Hat man sehr viele Bilder, wird das eine ziemliche Scroll-Orgie. Gut, man kann über die Datei-App gehen, bekommt dort aber nur eine winzige Vorschau geliefert. Ist eine eher kleine Sache, die möglicherweise nur mich persönlich betrifft – außerdem verwende ich die Web-Oberfläche sowieso nicht so oft.

ownCloud 7: Bilder

ownCloud 7: Bilder

Ich freue mich auf weitere Versionen und noch viele nützliche Funktionen bei der ownCloud. Auf jeden Fall haben mir die Anstrengung der Entwickler geholfen, Services wie Dropbox, Google Drive und so weiter für meine privaten Dateien komplett aus meinem Leben zu verbannen. Das gilt auch für das Speichern meiner Android-Kontakte und -Kalender.

Wenn ich einen Wunsch hinsichtlich ownCloud frei hätte: Einen reinen Sync-Daemon für die Datei-Synchronisation auf Server-Seite.

Aber man kann nicht alles haben und wenn man das als Open-Source-Lösung mit einer Private Cloud haben möchte, setzt man eben Seafile ein.

Danke an die Entwickler für die harte Arbeit und in der Zwischenzeit macht die Open-Source-Cloud definitiv mehr Spaß als sie Ärger bereitet. Vor ein paar Jahren musste ich noch viel Zeit verbringen, um mit Workarounds irgendwie das Ding für meine Bedürfnisse hinzuprügeln. In der Zwischenzeit ist die ownCloud einfach im Hintergrund und verrichtet ihren Job – genau wie es eigentlich gedacht ist. Man findet immer etwas zum Meckern, wenn man möchte. Ich möchte die ownCloud nicht mehr missen, auch wenn mich hier und da kleine Sachen stören – alles verschmerzbar. Dass das Projekt viel an Reife gewonnen hat merkt man auch daran, dass plötzlich große Installationen oder große Projekte auf dem Plan stehen.

Happy Birthday, ownCloud!

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