Microsoft schließt sich der AllSeen Alliance (Linux Foundation) für das Internet der Dinge (IoT) an

Ein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Mit Microsoft hat die AllSeen Alliance nun 51 Mitglieder, um das Internet der Dinge (IoT / Internet of Things) weiter zu entwickeln. Die AllSeen Alliance wurde von der Linux Foundation ins Leben gerufen und entwickelt ein Framework als Open-Source, damit die Dinge des Internets auch miteinander kommunizieren können.

Zur AllSeen Alliance gehören andere namhafte Firmen. Darunter befinden sich zum Beispiel LG, Panasonic, TP-Link, Cisco, Qualcomm und HTC.

Microsoft nun in der AllSeen Alliance

Microsoft nun in der AllSeen Alliance

Das Chaos um das Internet der Dinge

Das Internet der Dinge, auch IoT oder Internet of Things genannt, ist gerade der heißeste Scheiß. Im Prinzip will man alles mit dem Internet verbinden. Ob das nun eine Kuh auf der Weide, ein Kühlschrank oder eine Wasserpumpe ist – völlig egal, ran damit ans Internet.

Einig ist man sich bei Weitem nicht. Google will sein eigenes Süppchen kochen und hat angeblich Mercedes-Benz an Bord, Apple bastelt gerade im IoT-Keller. Qualcomm-Rivalen wollen angeblich ein eigenes Konsortium gründen, um mit der AllSeen Alliance zu konkurrieren. BT, IBM und ARM werkeln an einer Sache, die sich auch mit dem IoT beschäftigt und sich HyperCat nennt. Intel hält sich derzeit vornehm zurück. Man sehe laut eigenen Aussagen noch keine Standard-Bewegung, bei der sich ein Anschluss lohnen würde. Alle wollen natürlich ihr Zeug standardisieren lassen.

Hier sind sich wieder mal alle ums Verrecken nicht einig und die Geschichte hat ja schon mehrmals gezeigt, wo das endet. Zumindest will die AllSeen Alliance alles offen gestalten.

Das Web traut Microsoft nicht

Die Open-Source-Welt oder das Web reagiert skeptisch auf Microsofts Anschluss an die AllSeen Alliance. Es sei eine Falle ist zu lesen. Man lässt die anderen die Schwerstarbeit verrichten und wenn es dann spruchreif wird, werde sich Microsoft zurückziehen und sich auf den Lorbeeren der anderen ausruhen, heißt es.

  1. Umarmen <– Du bist hier
  2. Erweitern
  3. Ausradieren

ist an anderer Stelle zu lesen.

Microsoft arbeitet mit einer Versicherungs-Firma an Home-Automation, um laut eigenen Angaben die Versicherungen für Kunden günstiger zu machen. Ich lasse das einfach mal so stehen.

Die Xbox wird als potenzieller Hub oder Kommunikations-Schnittstelle in Verbindung gebracht. Will ich wirklich, dass meine gesamten Haus-Daten durch eine Xbox fließen?

Die Gefahr beim Internet der Dinge

Man kann zum Teil auch den Sinn sehen, wenn Sensoren an gewissen Stellen sitzen, die sich dann bei Bedarf melden. Natürlich kann man so schneller reagieren. Ich persönlich sehe es eher skeptisch und halte es für einen ausgemachten Wahnsinn. Ich persönlich will meine Kaffeemaschine in der Küche nicht mit dem Internet verbunden haben. Will ich wirklich, dass mein Gas-Herd eine Fernsteuerung hat? Was kann möglicherweise schief gehen?

Die vermeintlich guten Absichten werden immer auch von Bösewichten ausgenutzt. Ob das nun Cyberkriminelle mit gezielten Angriffen sind, die das IoT für zum Beispiel DDoS ausnutzen, oder einfach die Datensammler, ist letztendlich egal.

Shadowrun Returns: In der Matrix

Wer schleicht da an meinen Kühlschrank? 🙂

Die Krux an der Sache ist natürlich die Security. Sind plötzlich Milliarden an “Dingen” mit dem Internet verbunden, reiben sich Cyberkriminelle nun schon die Hände. Sobald irgend etwas mit dem Internet verbunden ist, braucht das “Ding” ein Betriebssystem. Wer aktualisiert aber nun meine Glühbirne, wenn sich eine Security-Lücke in dessen OS befindet? Wie gut sind die Kommunikations-Kanäle geschützt? Wie lange werden ältere Geräte mit Security-Updates versorgt? Ich habe drei Rechner (die ZBOX ist ein Server) und ein paar virtuelle Maschinen, ein Smartphone, ein Tablet und ein NAS (Synology). Hier geht mit die Updaterei und Upgraderei schon auf die Nerven. Wenn ich mich nun die Klospülung oder die Katzenklappe auch noch auf Security-Lücken überprüfen muss …

Gerade die Heartbleed-Lücke (OpenSSL) hat gezeigt, wie schnell plötzlich unzählige ältere Geräte von einer signifikanten Security-Lücke betroffen sind. Viele dieser Geräte werden wohl niemals ein Update sehen. Nun stelle man sich dieses Szenario noch einmal vor und nehme an, dass das Internet der Dinge in vollem Gange wäre. Der letzte Router macht dann das mit dem Internet verbundene Licht aus?

Beim Internet der Dinge gibt es noch einige Baustellen, die man zunächst adressieren muss. Die Frage ist auch, wie unsere derzeitigen WAN-Leitungen mit einem Ansturm der “Dinge” zurechtkommen. Es gibt nicht überall Hochgeschwindigkeits-Leitungen, die sowieso schon mit Latenz ohne Ende zu kämpfen haben. Speisen X-Tausende an Toastern ihren Senf auch noch in die Leitung ein, also ich weiß nicht.




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