Kostenloses NAS-System: FreeNAS 8.0.4
Es gibt eine neue Version des kostenlosen Network Attached Storage FreeNAS. Das NAS-System basiert auf FreeBSD und lässt sich bequem via Browser konfigurieren und verwalten. In erster Linien handelt es sich um eine Wartungs-Version und deswegen möchte ich die ganze Sache auch so kurz wie möglich machen.
Einige Dinge aus den Veröffentlichungs-Notizen sind vielleicht besonders erwähnenswert. FreeBSD kann manchmal etwas zickig mit Hardware sein. Aus diesem Grund sollten Anwender vor einem Update prüfen, ob sich die neueste Version auch mit dem Rechner verträgt. Ein BIOS-/BMC-Update kann eventuelle Systemhänger aus der Welt schaffen. Als Beispiel nennen die Entwickler das Motherboard Intel 82578DC (Post #70 -88).
Etwas unklar ausgedrückt ist, wer auf FreeNAS 8.0.4 aus der GUI aktualisieren kann. So wie ich die Sache interpretiere meinen die Entwickler 8.0.1-BETA3 und später. Frühere Ausgaben lassen nur via CD aktualisieren. Eine weitere Option ist die Konfiguration zu sichern -> Neuinstallation -> Konfiguration wieder einspielen. Viele Wege führen eben nach Rom.
Die Ausgaben 8.0.1 und 8.0.1 boten CIFS-Freigaben auch Macs per Standard an. 8.0.3 oder später tun dies per Standard nicht mehr. Wer das möchte, sollte Zeroconf-Unterstützung in den globalen CIFS-Einstellungen aktivieren.
Versionen vor 8.0.3-RELEASE mit CIFS hatten dafür kein AIO (asynchrones I/O) aktiviert. Wer also Probleme in Sachen Geschwindigkeit feststellt, könnte AIO deaktivieren oder fintunen. Die Standard-Einstellung ist 4096 oder 4 KByte.
In der GUI wurden loaders zu tunables umbenannt. Man will sich hier an das FreeBSD-Konzept halten.
Anzumerken ist noch, dass eine Verwendung des Dateisystems ZFS laut Handbuch mindestens 8 GByte an RAM verlangt. Als Faustregel sollte man pro weiteres TByte an Massenspeicher 1 GByte zusätzlichen Arbeitsspeicher rechnen. Wer FreeNAS auf 32-Bit-Systemen einsetzt, möchte wegen des 4 GByte-Limits besser UFS statt ZFS einsetzen.
Die neueste Ausgabe von FreeNAS gibt es wie üblich bei sourceforge.net: FreeNAS-8.0.4-RELEASE-x86.iso (94 MByte), FreeNAS-8.0.4-RELEASE-x64.iso (101 MByte).
FreeNAS ist kostenlos und mit ein bisschen Einarbeitungs-Zeit ein doch recht komfortabel zu konfigurierendes NAS. Auch älteren Rechnern kann man damit wieder Leben einhauchen und diese als Netzwerk-Speicher verwenden. Für dem Heimgebrauch sollten UFS und 32-Bit ausreichen.
Sag mal, gibt's sowas auch in Kombination mit Router- und/oder Firewall-Funktionalitäten? Wäre ja gut, wenn man sich ein gerät hinstellen kann, welches beide Aufgaben erfüllt. Also FreeNAS in Kombination mit m0n0wall, z.B.
Ist mit jetzt nicht bewusst ... Untangle Linux vielleicht, aber das ist nur bedingt frei ... schlag es den Entwicklern doch mal vor - Freem0NAS 🙂
IPFire (http://www.ipfire.org/) - ein Fork von IPCop - bietet teilweise Unterstützung von NAS Funktionalitäten durch die Möglichkeit, Samba zu verwenden. Schau doch einfach mal dort vorbei. Ansonsten würde ich Dir allerdings empfehlen, vorausgesetzt es steht genug RAM zur Verfügung, tatsächlich das NAS und die Firewall getrennt zu virtualisieren. Das geht - im privaten Umfeld ! - auch auf kleineren Rechnern. Ob es da Sinn macht, da jede FxxxBox ja heute schon eine Firewall hat, ist eine andere Frage.
Wenn man mit BSD nicht so viel am Hut hat, dann empfehle ich - das noch sehr junge - Debian basierte Projekt Openmediavault (http://www.openmediavault.org/). Die Vor- und Nachteile gegenüber BSD muss man abwägen.
Grüße
Axel
Danke für die Zusatzinfos ... aber ganz ehrlich merkt man von dem BSD hinter FreeNAS nicht wirklich viel. Die Browser-Administrations-Oberfläche ist so dermaßen schön gemacht und wie cih finde auch übersichtlich genug.
Aber Firewall und NAS getrennt zu behandeln - geb ich Dir vollkommen Recht.