Raspberry Pi: Open-Source-Treiber taugt nichts und ist eigentlich viel heisse Luft um Nichts

Kein Kommentar Autor: Jürgen (jdo)

Raspberry Pi Teaser 150x150Warum man die Pressemitteilung über einen “Open-Source-Treiber von Broadcom” überhaupt ausgegeben hat, ist nach einem zweiten Blick etwas unklar. So offen ist das Ganze nämlich gar nicht und die Grafik-Treiber-Spezialisten haben recht schnell interveniert.

Bisher wurde der Treiber für BCM2835 und seinen VideoCore-Prozessor im Raspberry Pi von einem Open-Source-Kernel-Treiber und einem proprietären im User-Space angetrieben. Dieser Teil des USer-Space wurde nun auch als Open-Source freigegeben und man hat eigentlich einen komplettem offenen ARM-Grafiktreiber mit OpenGL ES 2.0, EGL, OpenMAX IL und so weiter. Allerdings muss die Binärdatei beim Starten geladen werden.

Das Probelm bei Broadcom ist laut Phoronix, dass der Hersteller anscheinend mehr als nur einige Standard-Setup-Routinen in seinen Binär-Blob gepackt hat. Sogar die OpenGL-ES-Implementierung Broadcoms befindet sich in diesem proprietären Treiber.

Der frühere RadeonHD-Treiber-Entwickler Luc Verhaegen, der auch am Reverse-Engineering von ARM Mali Graphics arbeitet, sagte in einem Kommentar: Aehm … befindet sich nicht die ganze Magie im VideCore-Blob? Ist der Userland-Code nicht einfach eine Brücke, die Daten zwischen dem proprietären Binär-Blob und dem System transferiert?

Red Hats David Airlie hat sich gleich in einem Blog-Eintrag über den angeblichen Open-Source-Treiber ausgelassen. Weil sich so viel im Binär-Blob befindet, inklusive OpenGL ES, könne man mit dem Treiber eigentlich gar nichts anfangen. Man könne keine Verbesserungen vornehmen, keine Fehler ausbessern und so weiter. Ebenso könne man keinen Mesa/Gallium-Treiber dafür schreiben.

David Airlie sagte auch, dass dieser Broadcom-Treiber nicht in den Linux-Kernel aufgenommen werde. Es verhalte sich hier wie bei Netzwerkkarten mit TCP-Offload, wo der komplette TCP/IP-Stack auf der Ethernet-Karte laufe. Eigentlich sei das gar nciht so schlecht – bis man eben auf Bugs oder andere Problemzonen stoße. Er traue sich auch wetten, dass die GLES-Implementierung nicht die beste ist – das wäre dann die erste. Der Grund etwas als Open-Source zu veröffentlichen sei, dass andere Verbesserungen vornehmen können. Deswegen bezeichnet er die Aktion von Raspberry Pi und Broadcom als FAIL und man hätte sich den Wirbel und die Pressemitteilung am besten gespart.




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